Stahlhelm

 

 

Die K.u.k. Armee war eine der letzten, die im 1. Weltkrieg den Stahlhelm einführte. Man stellte bereits im Jahr 1914 auf Grund der vielen Kopfverletzungen fest, dass hier rascher Handlungsbedarf gegeben war.
So bot auch schon 1914 das in Böhmen beheimatete Eisenwerk Neudeck einen Helm aus Eisenblech an. Dieser entsprach jedoch nicht.
 
 Mit dem Kriegseintritt Italiens 1915 stieg durch den Gebirgskrieg die Zahl der Kopfverletzungen sehr stark an. Daher wurde ab diesem Zeitpunkt die Suche nach einem passenden Helm intensiver nachgegangen. Die großen Firmen lieferten aber erst 1916 die ersten Muster. Genannt seien hier die Firmen Phönix Stahlwerke Joh. E. Beckmann in Mürzzuschlag und Firma Böhler & Co aus Kapfenberg. Diese Muster entsprachen aber ebenfalls nicht.

 

 Die Vorgaben seitens des TMK änderten sich auch. So war der Widerstand gegen Frontalbeschuss nicht mehr das Hauptkriterium, es wurde vielmehr auf Schutz gegen Splitter und seitliche Schrapnelltreffer Wert gelegt. Zusätzliche, abnehmbare Stirnplatten an der Vorderseite des Helmes sollten vor Frontaltreffern schützen. Entwürfe des TMK zeigten bereits große Ähnlichkeit mit dem deutschen Stahlhelm.
Zur Erprobung dieses Musters wurden 10.000 Stück bei den Firmen Böhler, Bleckmann und Poldihütte in Auftrag gegeben.
 
 Inzwischen behalf man sich mit folgender Improvisation. Auf die ausgemusterten Dragonerhelme wurden nach dem Entfernen der Kämme einfach Stahlhauben montiert. Mit einer Stärke von 4 mm waren diese durchaus brauchbar. Auch erbeutete Stahlhelme kamen zum Einsatz.

 

 Eine Stahlhelmproduktion in Österreich-Ungarn scheiterte vor allem daran, dass den Stahlfabriken die nötigen Maschinen zur Herstellung fehlten.
Eine Ausnahme stellte in dieser Beziehung die Firma Krupp/Berndorf dar. Sie war in der Lage, die 1916 vorgelegten Muster auch in Massenproduktion herzustellen. So erhielt sie einen Auftrag über 10.000 Stück. Der üblicherweise als "Berndorf Helm" bezeichnete Typ wurde im offiziellen Dienstgebrauch als "österreichisches Muster" geführt.
 
Gleichzeitig wurden der K.u.k. Armee Helme aus Deutschland geliefert. Auch entsprechende Werkzeuge und Maschinen zur Herstellung des deutschen Helmes kamen 1917 aus Deutschland. Somit konnte auch in Österreich-Ungarn die Produktion beginnen und der zukünftige und endgültige Helmtyp als "deutsches Muster" festgelegt. Dabei handelte es sich um den etwas geänderten deutschen M.16 Stahlhelm.
 

Die an der Stahlhelmproduktion beteiligten Firmen

 

C.A. Scholtz, Mateocz
Brüder Lapp, Rottenmann
Manfred Weiß, Csepel-Budapest
Gebrüder Böhler & Co., Kapfenberg
Warcholowsky, Eißler & Co, Wien
A.Westen, Cilli
A.Krupp A.G., Berndorf
Brüder Gottlieb und Brauchbar, Brünn

 

Trotzdem liefen die deutschen Hilfslieferungen bis 1918. Schließlich waren ca. 40% der Stahlhelme in der Monarchie aus Deutschland.

Diese Helme in der österreichischen Armee verwendeten Leinenriemen (in der deutschen Armee waren diese aus Leder). Die Länge konnte mittels Dornschnalle, Klemmschnalle oder Schubschnalle verstellt werden.
 

Berndorf

 

Unterschiede zum deutschen Muster

 

- in der Formgebung: Nacken- und Stirnblende weniger ausgeprägt
-  Entlüftung am Scheitelpunkt. Die Öffnung ist mit einer Stahlkappe abgedeckt.

Österreich-ungarischer Helm M.17

 (deutsches Muster)

 

Unterschiede zur deutschen Fertigung

 

- braune Lackierung
- Leinenkinnriemen
-  höher gestellte, seitliche Helmnieten
-  Lederpolsterung auf Eisenring montiert

 

 

     

 

Österreichischer M.17 (Deutsches Muster)

 

 

 

Zwei Angehörige eines Sturmtrupps .

Der linke Soldat trägt einen österreichischen Helm deutsches Muster - der rechte einen Berndorf

 
 
 

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