Adjustierung

 
 In den Feldzügen von 1866 zeigte sich, dass die Uniformen der österreichisch-ungarischen Truppen einfach nicht mehr für diese Art der Kriegsführung entsprachen.
So stellte die Adjustierungsvorschrift von 1871 eine großen Schritt in Richtung der Vereinheitlichung der Uniformen dar.

           - Einführung der blauen Bluse bei den Mannschaften.
           - Ersatz des Tschakos durch Lagermütze für den Felddienst.
              Jägerhut und Tschako blieben für Paradezwecke jedoch im Gebrauch.
           - Systemierung von Stiefeln für die Mannschaften.
           - Lichtblaue Hosen.
           - Einführung einer Bluse mit Taschen und Kragenparoli für Mannschaften und Offiziere.
             Der Rock war für Paraden vorgesehen.
           - Riemenzeug und Tornister bekamen eine neue Form.
           - Die traditionellen Farben der Kavallerie machten dunkel- oder lichtblauen Röcken und krapproten
            Hosen Platz,

Dragonerhelm, Kutsma und Tatarka blieben jedoch erhalten, ebenso der Waffenrock für Dragoner, die Ulanka und die Husaren-Attila.
Aus Kostengründen mussten natürlich die alten Monturen aufgetragen werden.

Veränderungen hinsichtlich der Adjustierung gab es auch in den folgenden Jahren. Die Erfahrungen im Deutsch-Französischem Krieg und in den Kämpfen am Balkan zeigten, dass auch die blaue Bluse in Bezug aus die Farbe einen großen Nachteil hatte. So tauchte immer wieder die Forderung nach einer auf dem Schlachtfeld weniger gut sichtbaren Uniform auf.
So wurden bei Manövern mit Projektsmonturen Erfahrungen gesammelt. Unter anderem auch mit hechtgrauen (dunkle Nuance) Uniformen. Diese Uniformfarbe hatte seit 1892 bereits die kk Landwehr.
Das Kriegsministerium entschloss sich letztendlich dann auch für die Einführung der hechtgrauen Farbe für Kappen, Blusen, Hosen und Mäntel. Das Riemenzeug sollte braun ausgeführt werden.
1908 galten diese Änderungen vorerst für die Sanitätstruppe und die Infanterie. Bei der Kavallerie änderte sich nichts.

Bei Kriegsbeginn im Jahre 1914 war es nicht möglich, die Truppen einheitlich mit hechtgrauen Uniformen zu versorgen. Die Kriegserfahrungen führten dann 1915 dazu, dass für die Feldbekleidung das "Hechtgrau" vom "Feldgrau" abgelöst wurde. Auch für die Kavallerie wurde die neue Standartuniformfarbe normiert.

1916 entschloss man sich zu einer Einheitsadjustierung um eine Massenproduktion und auch die Beschaffung und den Nachschub zu vereinfachen.
So erhielten alle Truppengattungen eine Einheitsbluse mit Umlegekragen, eine Einheitshose (Kniehose) und auch einen Einheitsmantel.
Zur Unterscheidung in Bezug auf Waffengattungen und Regimentern wurden provisorische Truppenabzeichen eingeführt. Diese wurden auf der linken Kappenseite, bei Mannschaften zusätzlich auf den Achselspangen der Bluse und des Mantels angebracht. Sie bestanden aus einer Kombination aus Buchstaben und Zahlen. Die Egalisierungfelder am Kragen wurden auf einen ca. 1 Zentimeter breiten Streifen reduziert, oft auch einfach weggelassen.

 

Angehörige der k.u.k. Armee durften sich ihre Uniformsorten auf eigene Kosten bei Militärwarenhäusern oder anderen Ausstattern besorgen. So war es möglich, je nach finanziellen Möglichkeiten, sich in halbfeines oder feines Material zu kleiden. Diese privat beschafften Stücke orientierten sich zwar an der entsprechenden Vorschrift, modische Abweichungen und die Verwendung unterschiedlichen Materials war aber Gang und Gebe.

     
     
     

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