Werk Mitterberg |
Ab 1880 begann man militärische Anlagen zu errichten, um wichtige
Zugänge aus dem Süden nach Südtirol zu sichern. In Sexten errichtete
man auf jeder Seite des Tales eine Festung. Am Südhang das Werk
Mitterberg, am Nordhang das Werk Haideck. Von letzterem findet man
heute nur mehr überwachsene Trümmer. Beide Verteidigungsanlagen
waren über Telefon- und Sichttelegraph verbunden. Die beiden Anlagen sollte das Vorrücken eines Feindes nach Sexten und den Zugang zum Pustertal verhindern. Mitterberg genügte aber im 1. Weltkrieg nicht mehr den Anforderungen. So wurde 1915 die Armierung entfernt und in oberhalb des Werkes gelegene, betonierte Feldstellungen gebracht. Es spielte im Weltkrieg militärisch keine Rolle mehr. Daher blieb es auch fast unbeschädigt. |
Mit dem Bau wurde im Mai 1884 begonnen und im Oktober 1889 war es
fertig gestellt. Die Kosten für die Errichtung betrugen 458.200
Kronen, für das Grundstück 26.800 Kronen. Das Werk besaß 3 Stockwerke mit einer Panzerung aus Granit, Artilleriestellungen und auch einen Verteidigungswall. 1891 baute man im ersten Stock eine Gleichstrom-Lichtmaschine ein, angetrieben von einem 5 PS starken Benzinmotor. Betrieben wurde damit ein 50 cm Lichtbogen-Scheinwerfer M.87. Weiters wurde damit eine Batterien geladen, die für die Innenbeleuchtung 20 Glühbirnen speiste. Ergänzt wurde diese Anlage zusätzlich durch einen 30 cm und einen 25 cm Azetylenscheinwerfer. Der Graben wurde durch vier Azetylenlaternen beleuchtet. Weiters wurde 1892 ein elektrischer Ventilator aufgestellt. |
Bewaffnung |
Die Armierung bestand ursprünglich aus: |
3x 12cm M.80 Stahlbronzekanonenrohre in Minimalschartenlafetten |
Eingebaut waren diese in Steinkasematten mit einer Außenabdeckung aus Granitplatten. Die Schartenpanzerung stammte von den Skodawerken und war aus Bronze. |
3X 15 cm M.78 Stahlrohrbronzemörserrohre |
5x 11 cm Montigny-Mitrailleusen |
Weiters fanden sich an den seitlichen Flanken und an der Kehlseite Gewehrgalerien mit Minimalschartenlafetten zum Einspannen der Gewehre. |
In den folgenden Jahren wurde die Bewaffnung laufend verbessert. So
tauschte man die Mitrailleusen gegen Maschinengewehre, die 15 cm
Mörserrohre gegen 10 cm Panzerhaubitzenrohre und die 12 cm
Kanonenrohre erhielten schließlich M.85 Minimalschartenlafetten. Weiters baute man am Dache einen Panzerbeobachtungsstand. Darin befand sich ein drehbares Fernrohr und es bestand über ein Sprachrohr eine Verbindung mit den Batterien. |
Besatzung |
Für den Kriegsfall waren vorgesehen: |
Infanterie: 10 Offiziere / 40 Unteroffiziere
und Mannschaften |
Gesamt: 4 Offiziere / 124 Unteroffiziere und Mannschaften |
Quelle: Werk Mitterberg-die Sperre Sexten, Albert Ortner |
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