35 cm Marinekanone L/45  M15


 

"Georg" in einer Stellung bei Trient

 

Ursprünglich war das Geschütz für die Ersatz-Monarch-Schlachtschiffe, welche bekanntlich nicht in Bau gingen, gedacht und bereits vor Kriegsbeginn bei den Skoda Werken bestellt worden. Bei Kriegsausbruch waren 11 Rohre in verschiedenen Stufen Fertigung.
Das erste Rohr wurde im Mai 1915 an die Festungsartillerie geliefert. Ein effektiver Einsatz war aber wegen des großen Aufwandes nicht möglich. So musste, um das Geschütz feuerbereit zu machen, bei jeder Stellung unter dem Geschütz ein mehrere Meter tiefer Geschützbrunnen ausgehoben werden.

 

Einsätze

 

"Georg" ,eines der Geschütze, schoss während der österreichischen Offensive von Calzeranica im Mai 1916 insgesamt 122 Granaten nach Asiago. Danach wurde das Geschütz zur Überholung in die Skoda Werke gebracht.
Im Mai 1917 war das Geschütz Nr.2 ausgeliefert, Nr.1 nicht im Einsatz und Nr. 3 beim Einschießen.
Ein viertes Geschütz befand sich in der Endfertigung. Die Stücke Nr. 5 bis 11 wurde bis zum Kriegsende nicht mehr ausgeliefert.
Die Geschütze kamen bei der Junioffensive 1918 noch einmal zum Einsatz. Das Geschütz Nr. 2 stand während der 10. Isonzoschlacht bei Sistovo und wurde anschließend nach San Croce, nördlich von Triest, verbracht. Von dort beschoss es Ziele bei Grado.

Bis heute konnte nicht geklärt werden, wo die Kanonen verblieben sind. Sicher ist, dass sowohl Italien und Frankreich je ein Stück erbeuteten, welche dann verschrottet wurden. Zwei Geschütze gingen an das neu entstandene Jugoslawien. Eines konnte in der Zwischenkriegszeit noch nachgewiesen werden.
 

Technische Daten

 

Geschoßgewicht: 700 kg
Kaliber: 350 mm
Mündungsgeschwindigkeit: 770m/s
Reichweite: 31 km

 

Bahnhof  Calceranica - Mai 1916

Plan

 
 
 

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