Panzerautomobil

 

1905 begann man gleich in drei Staaten, ein verwendungsfähiges Panzerautomobil zu bauen, in Österreich, Deutschland und Frankreich.

 
Allgemeine Automobil Zeitung: Wir erinnern uns noch sehr wohl, welchen außerordentlichen Eindruck das österreichische Panzerautomobil auf uns machte, als wir es zum ersten Mal in der den Wiener Neustädter Werken der Österr. Daimler-Motoren-Gesellschaft zu Gesicht bekamen. Es war eine kleine rollende Festung, mit einem drehbaren Panzerturm, der die Mündung des Schnellfeuergeschützes bald dahin, bald dorthin zu richten ermöglichte. Geradezu wunderbar war es, wie dieses ungewöhnliche Fahrzeug sich scheinbar ohne Lenker mit größter Schnelligkeit auf der Landstraße fortbewegte, wie es über die Wiesen fuhr, Gräben übersetzte und steile Böschungen erklomm. Dieses Panzerautomobil, von dem man in den letzten Jahren nicht gehört hat, wurde bei verschiedenen Manövern verwendet, und, wie die Berichte besagten, sogar mit ganz außerordentlichem Erfolg. Es scheint trotzdem in Vergessenheit geraten zu sein.
 

 

Abmessungen 4,1 x 2,1 x 2,7 m
Gesamtgewicht, kampfbereit 2-2,9 Tonnen
Besatzung 2 (Fahrer, Maschinengewehrschütze)
Antrieb Daimler-Benzinmotor, 4-Zylinder, wassergekühlt, 4,41 Liter, 35 PS bei 1050 U/min
Geschwindigkeit 45 km/h (28 mph)
Bewaffnung 1 oder 2 wassergekühlte Maxim-Maschinengewehre (7,62 mm)
Panzerung 3-4 mm

 
Ausgestattet mit einem Vierradantrieb. Die Räder sind aus Vollscheiben. Die Motorhaube ist aus starkem Stahlblech gemacht, auch der Kühler ist durch Stahlblech gepanzert. Auch der Lenkersitz ist komplett gepanzert. Der Fahrer kann entweder den Kopf durch die obere Öffnung des Panzers hinausstrecken oder bei Gefahr einfach seinen Sitz versenken. Gleichzeitig damit wird die Lenkstange gekürzt. In Fahrtrichtung sind zwei kleine Löcher angebracht, durch welche der Lenker den Weg überblicken kann. Der halbkugelförmige Panzerturm ist im hinteren Teil des Wagens untergebracht. Panzerturm und Schnellfeuergeschütz sind in alle Richtungen drehbar. Das Geschütz kann gehoben und gesenkt werden. Die Panzerung ist auf die Durchschlagskraft von Gewehrkugeln berechnet. Der Wagen hat Vollgummiräder.
Das Fahrzeug ist so gebaut, dass es jedes Terrain überwinden kann.
 

 

 

Erzherzog Franz Ferdinand besichtigt auf einer Automobil-Ausstellung (1906) in der Gartenbau-Gesellschaft zum ersten Male das österr. Panzerautomobil.

 

 

     

www.heeresgeschichten.at