K.u.k. Panzerzug VI.
 
An
 
das k. und k. Rayonskommando Syrmien
 
in
 
Feldpost 187, am 28. August 1915.                                                                      Ruma
 
Für ein mit dem Panzerzug abzuhaltendes Übungsschießen bei Nacht mit Verwendung von Leuchtpistolen zweierlei Kalibern wird folgender Befehlsbeitrag vorgelegt:
     Art der Schießübung: Es wird aus dem Zug ein kombiniertes Inft.- und M.G. Feuer auf "Vorlaufende" und Knieende"/:Scheiben:/ abgegeben. Je nach der Tragweite und Lichtstärke der Kaliber sind die Scheiben in verschiedenen Distanzen zwischen 100 und 300 Schritte aufzustellen. Es muss demnach in 2 Seriengruppen geschossen werden. Bei dem Schiessen ist durch Versuche zu erproben, ob es zweckmässiger ist, wenn in jedem Wagen an der letzten Seitenscharte bei der Stirnwand je eine Pistole abgefeuert wird, oder wenn eine Pistole von der Maschine für beide Wägen abgefeuert wird, oder aber, ob es zweckmässig ist, aus den Wägen und der Maschine je eine Pistole abzufeuern. Für alle Fälle ist die Schusswirkung annähernd zu ermitteln. Das Schiessen ist aus dem stehenden Zug vorzunehmen.
     Ort der Schiessübung: Ort der Schiessübung bleibt das Cornjidol zwischen Pavlovci und Vrdnik.
     Zeit des Schiessens: Das Schiessen muss in den ersten Abendstunden nach Einbruch der Dunkelheit, also zwischen 8 und 10 Uhr nm. abgehalten werden.
     Absperrung: Die Postenzahl und Aufstellung bleibt diesselbe, wie bei den bisherigen Schiessübungen. Die Posten müssen um 6 Uhr nm. ihre Plätze bezogen haben.
     Scheibenaufstellung: Die Scheiben werden vom Kommandanten am Vortage nach Erprobung der Leuchtpistolen in den entsprechenden Distanzen und Gruppierungen aufgestellt. Wache bleibt bei den Scheiben zurück. Nach dem Schiessen werden die Scheiben mit Fuhrwerken nach Ruma geführt.
     Zieler: Diese werden nach jeder Seriengruppe vom Zug abgeschickt und ermitteln das Resultat. Sie sind mit 2 grossen Karbidlampen ausgerüstet.
     Aufführung der Posten: Der abzusperrende Raum hat einen Umfang von 11 km. Es sind 18 Posten aufzuführen. Der weiteste Posten ist von Ruma 12 km entfernt. Die Posten müssen also um 3 Uhr vm. von Ruma losmarschieren, damit alle bis spätestens 7 Uhr vorm. ihren Posten bezogen haben können. Da 12 der Posten östlich der Strasse Ruma-Vrdnik zu stehen kommen, wird der Aufführer zunächst mit diesen 12 Leuten deren Posten abgehen und sie aufstellen, während die 6 übrigen auf der Strasse Ruma-Vrdnik bis zum Ziehbrunnen weitermarschieren, wo der Aufführer wieder auf die Strasse trifft.
Die Posten sind über Sicht und Absperrungsraum genau zu belehren. Zur Verdeutlichung muss der Aufführer vor dem Aufstellen der Posten mit ihnen bis zu Kote 180 gehen und ihnen im Tal Raum und Schussrichtung des Schiessens zeigen. - Die Absperrung seitens der Posten beginnt mit dem Moment, in dem der Posten aufgeführt ist. - Nach dem Schiessen hat der Aufführer die Posten einzuziehen, da eine Verständigung durch Hornsignal nicht möglich ist.
     Für die Postenaufführung sind stellig zu machen: 1 Offz. Derselbe muss vorher die Posten persönlich abschreiten und über die Ausdehnung der Scheibenlinie und das Schussfeld genau orientiert werden.
1 U.O. und 20 Mann.
Die Dauer des Ausbleibens dieser Mannschaft ist voraussichtlich von 3 Uhr vorm. bis 2 Uhr nachm.
Hornist: Zum Schiessen muss ein Hornist stellig gemacht werden.
Scheiben und Signalmittel: Die Scheiben und Fahnen zur Kennzeichnung der Flügel der Scheibenlinien werden vom k.u.k.Etappenstationskommando Ruma gefasst.
Zahl der zu verschiessenden Munition. Die Zahl der zu verschiessenden Munitions Gurten für die M.g. und Patronen für die Infanteristen wird noch mit Abteilungsbefehl festgelegt.
Das Schiessen wird 48 Stunden vorher dem k.u.k. Etappenstatonskommando und den Bezirksbehörden mitgeteilt.
 
 

K.KEMPF m.p.Kdatt.

 
Ruma, 19 Juli 1915
 
 
 

www.heeresgeschichten.at