Der Beginn

 
1910 wurde die Beschaffung eines Seeflugzeuges beschlossen. Einerseits konnten einheimische Firmen kein erprobtes Seeflugzeug anbieten, andererseits wollte die Marine auch keines im Ausland kaufen.
So sollte eines im Seearsenal selbst entwickelt und gebaut werden. Als Konstrukteur zeichnete Dipl. Ing. Josef Mickl. Er entwarf ein Landflugzeug, welches er anschließend auf Schwimmer stellen wollte. Alle Versuche mit diesem Flugzeug blieben jedoch erfolglos und man beschloss, bei privaten Firmen Maschinen zu bestellen.
1913 machte man mit den von Lohner gelieferten Seeflugzeugen schlechte Erfahrungen und so beschloss man, welche im Ausland zu besorgen. Insgesamt kaufte man in Frankreich 7 Flugzeuge, darunter  Donnet-Leveque und Curtiss. Von denen wurden die Flugboote 8 und 12 umgebaut, um deren Leistung zu heben.
Im Juni 1913 bekam die MLG (Motor-Luftfahrzeug GesmbH) den Auftrag ein Flugboot mit der Nummer 16 zu bauen. Dabei fanden die Erfahrungen mit den französischen Flugzeugen beim Entwicklerteam Igo Etrich, Dipl.Ing. Mickl und Ing. Paulal Eingang in die Konstruktion.
Gebaut wurde das Flugboot bei Lohner. Es stellte sich als einsatzfähig heraus, wurde weiter verbessert und in 2 Serien zu je 11 Stück gebaut (E17-E21 und E33 - E38).
Im Februar 1913 testete man, ob und wie Seeflugzeuge im Falle eines Krieges verwendbar waren. 2 Flugboote hatten die Aufgabe, Minen aus der Luft aufzufinden. Der Test endete mit besten Ergebnissen. Auch im 1. Weltkrieg was das Minensuchen eine wesentliche Aufgabe der Seeflieger. Es hat sich bei all den Versuchen herausgestellt, dass Flugzeuge in der Adria weniger geeignet waren als Flugboote. so wurden von der k.u.k. Marine auch weiterhin nur Flugboote in Auftrag gegeben.
Im Herbst 1913 wurde das Seeflugwesen endgültig ein Teil der Kriegsmarine. Der erste Kommandant des k.u.k. Marineflugwesens wurde Lschlt. Wenzel Wosecek.
Die Überlegung, Flugzeuge von Schiffen aus einzusetzen gab man jedoch auf.
1914 wurden schließlich Piloten mit Island Jacken, Schneehauben, Schwimmjacken und Wasserstiefel ausgerüstet.
 

 

Die 80 PS starke Dounet-Leveque. Im Dezember 1912 übernommen.

 

 

 

 

Curtiss Flugboot

 

Flugstationen

 
Die erste Flugstation des Marinetechnischen Komitees stand auf dem Altura Flugfeld in der Nähe von Pola. Ende 1911 übersiedelte man auf die Insel St. Catarina im Zentralhafen von Pola. Die Inbetriebnahme dieser Station fand mit der Fertigstellung des Hangars und der Stationierung des Wasserflugzeuges I im Februar 1912 statt. Auch Unterkünfte und eine Startbahn wurden errichtet. Letztere war für Startversuche von Schiffen aus gedacht.
Als St. Catarina zu klein wurde, errichtete man 1913 auf der Insel Cosada ein Schulungszentrum. Man bestimmte den Abschnitt Grado-Pola-Lusin-Arbe als Übungszone. Entlang der Küste wurde bis Sebenico geflogen.
Auch in Teodo wurde eine Küstenflugstation für ursprünglich 3 Flugboote errichtet.
1914 bekam die Station St. Catarina und Casada neue Hangars und auch Motorenwerkstätten. In Casada zentralisierte man die Pilotenausbildung. Weiters wurde die SMS Mars als Begleitfahrzeug und das als Bergefahrzeug umgebaute TB14 den Fliegern zur Verfügung gestellt.
Letzteres lag in St. Catarina.
 

Flugzeugschuppen auf St. Catarina

 
 

Pilotenausbildung

 
Zu Beginn scheiterte eine Pilotenausbildung an zu wenig vorhandenen Fluggeräten.
1911 verfügte die Kriegsmarine nur über einen "Etrich-Eindecker", der zur Schulung verwendet werden konnte. Etliche Marine Offiziere ließen sich in Frankreich auf eigene Kosten zum Piloten ausbilden.
 
 
 

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