E - Flugboote

 

E16

 
Die Motor-Luftfahrzeug-Gesellschaft (MLG) von Camillo Castigloni bestellte am 4. April 1913 bei Lohner ein Flugboot. Entwickelt wurde der Prototyp von Dipl.Ing.Josef Mikl, Igo Etrich und Ing. Karl Paulal. Mit einigen Abänderungen wurde dieser Typ bis Kriegsende bei der k.u.k. Marine bei behalten:
Bootsrumpf mit einer Schwimmstufe, im Bug Sitze für Piloten und Beobachter, dahinter der Kraftstofftank und am Heck war das Leitwerk über Streben erhöht montiert. Der Bootsrumpf war aus Sicherheitsgründen mit Schottwänden unterteilt. Die unteren Tragflächen lagen in der Höhe der Bootdecks, darüber war der Motor mit dem Druckpropeller aufgebaut und die oberen Tragflächen mit den Querrudern. Stützschwimmer befanden sich außen seitlich unter den unteren Tragflächen.
Diese Flugboot trug auch die Bezeichnugt 1 1/2 Decker, da die untere Tragfläche eine deutlich kleinere Spannweite besaß, als die obere. Angetrieben wurde es mit einem 100 PS Gnome Umlaufmotor.
Die erste Erprobung erfolgte in Wien auf der Alten Donau. Nachdem das Seitenruder vergrößert und die Querruder ausgetauscht wurden, übernahm die Marine das Flugboot am 26. November 1916 mit der Bezeichnung 16, später E16.
Das Flugboot wurde auch bei Einsätzen vom Deck der SMS Tegetthoff aus getestet.
 

 Datenblatt E16

 

Besatzung: 1 Pilot, 1 Beobachter
Triebwerk: 1 x 100 PS Gnome 9 Zylinder Umlaufmotor mit Luftkühlung
Abmessungen: Spannweite: o/u 13,00/8,40 m
Flächentiefe: o/u 2,26/1,14 m
Länge: 8,00 m
Höhe: 3,00 m
Flügelfläche: 33,0 Quadratmeter
Höhensteuerfläche: 2,5 Quadratmeter
Seitensteuerfläche: 0,45 Quadratmeter
Querruderfläche: 4,0 Quadratmeter
Gewichte: Leergewicht: 574 kg
Startgewicht: 941 kg
Flächenbelastung: 28,5 kg/Quadratmeter
Leistungsbelastung: 9.41 kg/PS
Leistungen: Höchstgeschwindigkeit: 110 km/h
Steigzeit auf 1000 m: 18 Minuten
Reichweite: 440 km
Flugdauer: 4 h
Kraftstoffvorrat: 159 kg
Schmierstoffvorrat: 28 kg

 

E17

 
 Gleich nach der Übernahme von E16 orderte die MLG bei Lohner ein neues Musterflugboot für einen 85 PS Hiero 4 Zylinder Reihenmotor.
Basis dieser Flugzeugtype war der Lohner Pfeilflieger. Die typische Pfeilform wurde beibehalten, die untere Tragfläche etwas verlängert. Die Flächenenden hatten im Bereich der Querruder keine Verspannungen mehr, sondern wurden durch ein schrägliegendes Strebenpaar zur unteren Tragfläche hin abgestützt. Die Marine übernahm das Flugboot am 14. Februar 1914. Der größte Unterschied zu E16 war die Bugkonstruktion. Diese war nicht mehr flach sondern mit einem schnittigen Steven ausgestattet.
 

E18 - E21

 
 Sie wurden im Mai 1914 geliefert. Kosten je Flugboot 14.300 Kronen.
Mit E18 wurde am 15. Augsut 1914 der erste Bombenabwurf durchgeführt. Ziel waren Stellungen auf dem Berg Krstac. Im November bekamen einige Flugboote Maschinengewehre als Bewaffnung.
 

Datenblatt E18 - E21

 

Besatzung: 1 Pilot, 1 Beobachter
Triebwerk: 1 x 85 PS Hiero 4 Zylinder Reihenmotor mit Wasserkühlung
Starre 2 Blatt Holzluftschraube
Abmessungen: Spannweite: o/u 13,00/8,40 m
Länge: 10,50 m
Höhe: 3,10 m
Flügelfläche: 31.0 Quadratmeter
Gewichte: Leergewicht: 580 kg
Startgewicht: 900 kg
Flächenbelastung: 29,00 kg/Quadratmeter
Leistungsbelastung: 10,6 kg/PS
Leistungen: Höchstgeschwindigkeit:
Steigzeit auf 1000 m: 19 min
Reichweite: 500 km
Flugdauer: 5,5 h
Kraftstoffvorrat: 112 kg
Schmierstoffvorrat: 8kg

 

E33 - E38

 
Ausgeliefert wurde diese Serie im September und Oktober 1914. Alle Flugboote wurden 1916 und 1917 ausgemustert. Eingesetzt wurden sie vorwiegend als Aufklärer und Beobachtungsflugzeuge. Zu Kriegsbeginn gab es keine fix monierte Bordbewaffnung. Fotografieren, Bombenabwurf etc. mussten von Hand aus durch den Beobachter ausgeführt werden. Geworfen wurden 3,5 kg, 4,5 kg und 10 kg Bomben. Sie mussten vom Cockpit aus ins Ziel geworfen werden und das ging nur, wenn sowohl der Pilot als auch der Beobachter gleichzeitig das Ziel sahen. Das war aber nur bei starker Schräglage der Maschine möglich. Erst später kamen fixe MG-Drehkränze und Bomben wurden seitlich am Rumpf unter den Tragflächen angebracht.
 

Mit Seeflieger Ockermüller

 

Im Hintergrund S.M.S. Erzherzog Friedrich

     
 
 

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