L - Flugboote |
Vorserien |
1911: Ein Pfeilflieger wurde auf Schwimmer gestellt.
Deshalb musste der Rumpf tiefer und die Propellerachse höher gelegt
werden. Letztere wurde über eine Kette angetrieben. Angetrieben
wurde der Flugapparat mit einem 120 PS Austro - Daimler Motor und
kostete 31.000 Kronen. Den ersten Flug bestritt Oberleutnant v.
Blaschke am Flugfeld Wiener Neustadt. Er dauerte 4 Minuten und es
wurden 80 m Höhe erreicht. Für die Übernahme jedoch war ein Dauereinsatz von 1 Stunde bei voller Nutzlast vorgeschrieben. Auf Grund der erbrachten Leistungen beim Probeflug wurde das Flugzeug von der Marine unter der Nummer 3 übernommen. In Pola erhielt der Pfeilflieger zwei Schwimmer anstelle der Räder. Er war bis September 1914 als Schulflugzeug im Einsatz. 1912: Im August bestellte die Marinesektion bei Lohner zwei weitere Flugboote, Nr. 5 und 6. Diese wurden von vornherein mit einem Zentralschwimmer ausgestattet, auf dem das Cockpit aufgebaut war. Beide Flugzeuge bewährten sich aber nicht. Nr. 5 wurde von der Marine gar nicht übernommen. Nr. 6 stand bis August 1914 im Dienst und wurde 1915 ausgeschieden. |
Datenblatt Nr. 5 und Nr.6 |
Besatzung: 1 Pilot, 1 Passagier, 1
Mechaniker |
1914: Ab dem Frühjahr standen schon die Flugboote der Type E zur Verfügung. |
Außerserienmäßige Flugzeuge |
Zwei Flugboote, ursprünglich von Deutschland
bestellt, wurden bei Kriegsbeginn beschlagnahmt und flogen als L31
und L32. Sie waren aber nicht sehr seetüchtig. Lohner baute für einen Flugwettbewerb ein Flugzeug, welches ebenfalls beschlagnahmt wurde und die Bezeichnung L16 trug. |
Es handelt sich um einen Flugbootjäger, welcher
aus der Seeflugzeugtype E (Lohner Type M) entwickelt wurde.
Eigentlich als Aufklärer geliefert, erhielt das Flugboot ein starres
MG, da keine anderen Jagdflugzeuge zur Verfügung standen. Zugeteilt die L16 Leutnant G.Banfield. Ab April 1916 in Triest stationiert. Mit dem durchaus brauchbaren Jagdflugboot erzielte Banfield am 1. Juni 1916 seinen ersten Luftsieg. |
Datenblatt L16 |
Besatzung: 1 Pilot |
Vorserie L |
Die Motorenhersteller brachten immer
leistungsfähigere Motoren, weshalb bei Lohner an einem für die
stärkeren Motoren zugeschnittenen Prototyp gearbeitet wurde. Dieser
Typ verfügte über einen zentralen Rumpf mit Startstufe, seitliche
kleine Stützschwimmer, Motorblock zwischen 10 Grad gepfeilten
Tragflächen, Querruder in den oberen Flächen und nach unten
abklappbare obere äußere Tragflächenenden. Die Flächen waren untereinander durch je drei Strebenpaare, außen zusätzlich schräg liegenden V Streben und Seilauskreuzungen auf Distanz gehalten. Angetrieben wurde das Modell mit einem 140 PS Hiero Motor mit 6 Zylindern. Das Musterflugzeug der neuen Baureihe war am 31.12.1914 fertig gestellt und wurde am 11.1.1915 als Seeflugzeug L40 von der Kriegsmarine übernommen. Bei einem Angriff auf Venedig musste es am 27.5.1915 mit Motorschaden notlanden, konnte von der Besatzung nicht mehr gesprengt werden und wurde von der italienischen Firma Macchi unverändert nachgebaut. Es folgten Serienaufträge: |
L40 - L45 |
1915: L41 mit 150 PS Rapp 6 Zylinder Reihenmotor.
L42 - L45 mit 140 PS Hiero Motoren. Eine Besonderheit dieser Serie,
die später wegfiel, sie besaß eine nach hinten offene Kabine mit
Fenstern. Im Jänner 1915 verliefen mit L40 erfolgreiche Versuche mit einer dynamobetriebenen Radiostation. Später wurden immer mehr Flugzeuge mit Funk ausgestattet. |
Datenblatt Type L |
Besatzung: 1 Pilot, 1 Beobachter |
L46 - L51 |
Diese Serie hatte eine höhere Cockpitstufe mit 2
Seitenfenstern. Ausgestattet mit 150 PS Rapp Motoren, L49 jedoch mit einem 150 PS Praga 12 Zylinder. Indienststellungen zwischen April und Mai 1915. |
L52 - L57 |
Nach der Bauquotenregelung zwischen Österreich
und Ungarn im Verhältnis 2:1 wurde diese Serie von der Ungarischen
Flugzeugfabrik A.G. in Budapest produziert. Lohner aber lieferte die
Rümpfe. Ausgestattet waren die Flugboote mit 150 PS Rapp Motoren. Auslieferung bis Mitte September 1915. |
L58 - L69 |
Der Auftrag erging an die Ufag. Diese gab ihn jedoch
Lohner weiter und baute nur die Flugboote L63 - L69 in Budapest. Änderungen: statt 3 Strebenpaare auf jeder Seite nur mehr 2 und 1 schräg liegendes. Die Spannweite der unteren Fläche wurde auf 11,0 m verlängert, die der oberen um 20 cm verkürzt. Diese Serie wurde mit verschiedenen Motoren ausgestattet (150 PS Rapp, 150 PS Benz, 140 PS Hiero, 160 PS Austro-Daimler). Auslieferung zwischen 20. August und 27. Oktober. Flugboote dieses Typs wurden kaum verändert bis 1916 weiter gebaut. |
Datenblatt L58 |
Besatzung: 1 Pilot, 1 Beobachter |
L70 - L89 |
Auftrag am 25. August 1915. Die letzte Serie, die von Lohner alleine gefertigt wurde. Zum Einbau kamen folgende Motoren. 150 PS Rapp, 140 PS Hiero, 160 PS Austro-Daimler und 150 PS Mercedes. Sehr unzuverlässig waren die Rapp Motoren. Sie fielen immer wieder aus. Auch L40 war damit ausgestattet. |
Im März 1916 über Grado abgeschossen |
L90 - L119 |
Diese Serie folgte nach Bauquote zwischen Lohner und Ufag. Lohner fertigte die Flugboote L90 - L99 und Ufag L100 - L119. Ausgestattet mit unterschiedlichen Motoren wurde die Festigkeit auf das fünffache gesteigert. Lohner lieferte zwischen Februar und April 1916. |
L120 - L139 |
Im April 1916 ging dieser Auftrag an die Ufag. Diese Serie hatten einen neuen Cockpitaufbau. |
L140 - L164 |
Der Folgeauftrag an die Ufag erfolgte bereits im Juni 1916. Bis zur Auftragsstornierung waren nur 4 Stück fertig gestellt. |
Der Bau der L-Flugzeuge war damit abgeschlossen. |