Großflugboote

 
     
 

 
     
     
  Über den Bau von Großflugbooten wurde schon vor dem 1. Weltkrieg nachgedacht.
Als aber 1915 klar war, dass Italien in den Krieg auf Seiten der Entente eintreten wird, wurde der Bau eines mehrmotorigen Großflugzeuges in Angriff genommen. Dipl. Ing. Mickl wurde mit der Entwicklung betraut.
Nach seinen Plänen, welche er am 24. April 1915 vorlegte, bekam die Firma Albatros den Bauauftrag für die "G" , wie die Großflugboote bezeichnet wurden.
Die Maschine verfügte über 3 X 145 PS Hiero-Motoren und Druckpropeller.
Vier Mann Besatzung fanden darin Platz - zwei Piloten und 2 Beobachter - und 700 kg Bomben für den Einsatz gegen Italien.
Bevor noch das erste Flugzeug fertig gestellt war, erhielt im September 1915 die Firma Oeffag den Auftrag über den Bau von drei weiteren Großflugbooten ("G4", "G5" und "G6"). Im Dezember 1915 folgte der Auftrag für den Bau von "G2" und "G3". Er ging an die Firma Albatros.
"G1" traf als erste Maschine am 7. November 1915 in Pola ein. Die ersten Versuchsflüge zeigten schon die erheblichen Mängel dieser Maschinen.
Sie waren viel zu schwerfällig, untermotorisiert, unstabil, zu langsam und wiesen eine zu geringe Steigfähigkeit auf.
Obwohl am 23. November 1915 "G1" bei einem Probeflug abstürzte und total zerstört wurde, vergab man im Jänner 1916 neuerlich Aufträge zum Bau von Großflugbooten an die Firma Oeffag "G7" - "G10" und an die Albatroswerke "G1", "G11" und "G12"). Diese Maschinen sollte aber mit stärkeren Motoren ausgestattet werden.
Konkret verlangte man: 3 Motoren mit je 150 PS, Druckluft zur Treibstoffförderung, Sitzpanzer für Piloten und Beobachter und Beplankung aus Birken- oder Erlenfunier.
An Instrumenten sollten eingebaut werden: 1 Manometer, 2 Handpumpen, 2 Libellen, 1 Flugzeuguhr, 1 Höhenmesser, 3 Tourenzähler, 1 Kompaß, 1 MG-Pivot, 3 Gashebel.

Weiters wurden in "G2", "G3", "G5" und "G2" speziell dafür von Skoda gebaute 6,6 cm Geschütze eingebaut. Schießversuche mit diesen verliefen zufriedenstellend. Gedacht waren diese Geschütze zur Bekämpfung von Schiffs- und Bodenzielen.

Alles in allem entsprachen die Großflugboote aber nicht den Erwartungen und da 1916 schon die leistungsstarken K-Flugboote zur Verfügung standen, wurde keine weiteren Großflugboote mehr in Auftrag gegeben. Im Oktober wurden die letzten Flugzeuge der G-Serie, "G7", "G9" und das neu gebaute "G1" in Dienst gestellt.
Der Bau von "G10", "G11" und "G12" wurde eingestellt.
 
     
 

Da das Betätigen der Steuerknüppel
einen großen Kraftaufwand erforderte,
wurden diese später gegen Volants
ausgetauscht.

 

G 5

   
 

G5

 

G7

 
     
 

 

 
 

 G3 mit eingebautem 7cm Geschütz und der Unterbringung der dazugehörigen Munition

 
     
 

G6

 

G6

 
     
 

 
 

G2

 
     
 

G4

 

G8

 
     
 

 
 

G2 - 5.5.1916

 
     
     
 

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