45 cm Decklancierapparat S.M. Schiff "Satellit"

Tafel IX, (Fig. 1,2 und 3)

 
     Dieser Apparat unterscheidet sich vom Breitseit-Lancierapparate S. M. Schiff «Maria Theresia» nur durch die infolge seiner Installierung am Verdecke bedingten Änderungen in der Lagerung und Pivotierung und durch den Entfall der Verschlusskappe.
     Er ist gleich den Decklancierapparaten der Torpedoboote auf einem thurmähnlichen Aufbaue T installiert, mit aus- und einholbarer Führungsschiene fs versehen und zur Lancierung von 45 cm Torpedos mit Pulverimpuls bestimmt.
     Das Lancierrohr R, aus Bronze erzeugt, hat einen lichten Durchmesser von 452 mm und besteht wegen der geringen Länge des 45cm Torpedos nur aus zwei Theilen, die durch Flantsche und Schrauben miteinander verbunden sind.
Der Vordertheil I trägt an der Mündungsfläche oben die Gabellappen gl zur Fixierung der T- Schiene, hinter diesen zwei Backen mit einem Lagersattel l
1 rückwärts oben das Führungslager l2 für die Führungsschiene sowie das Pressattelgehäuse P und unten die Lager der vorderen Backsrollen Br1 und den Ansatz mit vierkantiger Spur zum Aufschrauben der vorderen Klauenbremse Kb1.
     Der Hintertheil II ist rückwärts in derselben Weise durch die Verschlussthüre mit ihrem Bügel verschlossen, wie beim Buglancierapparate S. M. Schiff «Maria Theresia», und trägt die Angüsse zum Aufschrauben des Antriebshakengehäuses ah, des mittleren Lagersattels ls und des hinteren Führungslagers fl für die Führungsschiene, die Backen b
1 und b2 zur Lagerung und zum Anpressen des Verschlussbügels, die Ansätze zur Anbringung des Gestänges der Abfeuerungs-(Lancier-), Press- und Arretiervorrichtungen, die Lager für die hinteren Backsrollen Br2 und endlich den Ansatz mit vierkantiger Spur für die Klauenbremse Kb2.
     Die Abfeuerungsvorrichtung ist jener des Buglancierapparates S. M. Schiff «Maria Theresia» gleich.
     Die Antriebsvorrichtung besteht aus dem normalen Antriebshaken, der bei diesem Apparate, wie beim Buglancierapparate S. M. Schiff «Maria Theresia», mit dem Gestänge der Pressvorrichtung gekuppelt ist.
     Der Arretierbolzen ist durch die im Pressattelgehäuse gelagerte Arretierplatte ersetzt und in derselben Weise wie beim Buglancierapparate S. M. Schiff «Maria Theresia» mit dem Abfeuerungsgestänge gekuppelt.
     Die Pressvorrichtung ist dieselbe wie beim Buglancierapparate S. M. Schiff «Maria Theresia».
     Die Führungsschiene sowie deren Aus- und Einholvorrichtung sind bis auf ganz unwesentliche Abweichungen analog wie beim Breitseit-Lancierapparate S. M. Schiff «Kaiserin Elisabeth», nur fehlt der Dorn am Ende der T-Schiene und diese selbst ist durch Ausnehmungen im Stege erleichtert.
     Die Pivotierung, Stoppervorrichtung und Seevertäuung. Das Pivot des Apparates ist wie beim Decklancierapparate der Torpedoboote durch einen kreisrunden Ausschnitt gebildet, auf welchen der Apparat backsbar montiert ist.
     Der Rand dieses Ausschnittes ist durch einen angenieteten Ring verstärkt; in derselben ist die Pivotbüchse Pb (Fig. 1) eingesetzt und durch Schraubenbolzen verbunden.
     Die Pivotbüchse dient dem hohlen Pivotzapfen Pz des Lancierrohres als Lager. Zum Einführen des Schmieröles sind Bohrungen vorhanden.
     Der Aufbau trägt ferner die bei der Beschreibung des Decklancierapparates der Torpedoboote erwähnte Backsschiene Bs, auf welcher die vier Backsrollen Br
1 und Br2 laufen, deren gegabelte Achsenträger in den Angüssen des Lancierrohres gelagert sind.
     Zum Einstellen der Backsung ist die Backsschiene an beiden Bordseiten mit einer Gradeintheilung versehen, während die rückwärtige rechtsseitige Backsrolle einen Zeiger z (Fig. 3) trägt.
     Die Stoppervorrichtung besteht aus den beiden Klauenbremsen Kb
1 und Kb2, die in den beiden an der Unterseite des Lancierrohres zwischen den Backsrollen aufgeschraubten Trägern Kt gelagert sind.
     Dieselben bestehen aus je einem am unteren Ende klauenförmig gebogenen, mit Schraubengewinden versehenen Bolzen, der mit seiner Klaue den unteren Rand der Backsschiene untergreift und mit seinem vierkantigen Kopfe in die entsprechende Spur im Lancierrohre hineinragt. Der Bolzen ist dadurch gegen Drehung versichert und kann in seiner Spur nur um ein Geringes vertical verschoben werden, wobei die Klaue entweder an die Backsschiene angepresst wird oder diese freilässt. Diese Verschiebung wird durch eine aufgeschraubte Mutter mit Handhabe — den Stopperhebel Sh — (Fig. 3) bewirkt.
      Je nachdem der Stopperhebel parallel zur Längenaxe des Lancierrohres oder senkrecht auf diese Richtung nach rechts gedreht ist, wird auch die Klauenbremse activiert oder desactiviert.
      Die Seevertäuung des Apparates wird in derselben Weise vorgenommen, wie beim Decklancierapparate S. M. Schiff «Planet».
 

Tafel IX

 

 
 
 

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