40 cm Hecklancierapparat

 S. M. Schiff «Kronprinzessin Erzherzogin Stephanie».

Tafel XVII

 
     Dieser Apparat ist in der Officiersmesse installiert und unter einem Depressionswinkel von 3° eingebaut, wobei die Mündung des Lancierrohres ungefähr 2,2 m über der Constructionswasserlinie des Schiffes liegt.
     1. Das Lancierrohr. Dasselbe besteht bei diesem Apparate aus drei Theilen (I, II, III, Fig. 1).
     Der Vordertheil I lagert mit seinem etwas verstärkten und bearbeiteten äußersten Theile in dem aus zwei Stahlblechrohren gebildeten Führungsrohre fr, ist oben zur Führung der Kappenstange verstärkt und trägt außerdem das Lager der letzteren.
      Das Mittelstück II ist durch Flantschen und Schrauben mit den beiden anderen Theilen verbunden und trägt oben die Pressvorrichtung sowie je ein seitlich angeschraubtes Auge für das Einhaken der Takel der Montiervorrichtung, wenn man, um Raum zu gewinnen — nach gelöster Verbindung der Rohr- und Kappenstangentheile —, das Mittelstück ausheben und Vorder- und Hintertheil aneinander fügen will.
      Der Hinterlheil III des Rohres ist wie beim Buglancierapparate dieses Schiffes eingerichtet, mit dem Unterschiede, dass er noch ein Kappenstangenlager l
2 trägt und seitlich zwei Augen a8, a4 zum Einhaken der Takel besitzt, die bei der Verschiebung des Hintertheiles Verwendung finden.
     Der Hintertheil ruht auf zwei zweitheiligen Bronzelagern, deren untere Theile mittels Schrauben an bronzenen, in das Deck eingelassenen und angeschraubten Büchsen b befestigt sind und bei der Demontierung des Apparates abgenommen und versorgt werden.
     Soll nach Aushebung des Mittelstückes eine Verschiebung des Hintertheiles erfolgen, so werden zuerst die Schrauben, welche den unteren Lagertheil befestigen, ausgeschraubt, der Hintertheil mit Differentialtakel und vierarmigem Hahnepot genügend gehoben, die vier Verbindungsschrauben der beiden bronzenen Lagertheile, auf welchen der Hintertheil ruht, gelöst und der Hintertheil mit den beiden oberen Theilen dieser Lager gegen vorne geschoben und nach Bedarf gestrichen, so dass diese auf die beiden Büchsenpaare b zu stehen kommen und mit diesen verbunden werden können.
     Die Verschlusskappe sowie die Vorrichtung zum Öffnen und Schließen derselben haben die gleiche Construction wie beim Buglancierapparate dieses Schiffes, nur ist die Kappenstange wegen der Demontierung des Mitteltheiles aus drei Stücken zusammengesetzt und besser gelagert. Vor dem Lager l
1 ist durch die Kappenstange ein Keil geschoben, der das Hinausgleiten derselben bei abgekuppeltem Mittelstücke verhindert.
      Beim Demontieren des Apparates wird der mittlere Theil der Kappenstange ausgeschaltet und durch ein kurzes Kuppelungsstück ersetzt.
      Die Verschlussthüre ist von normaler Construction, daher gleich jener des Buglancierapparates dieses Schiffes.
     2. Die Ausstoßvorrichtung. Die Mechanismen derselben sind ihrer Construction und Anordnung nach gleich jenen des Buglancierapparates dieses Schiffes, jedoch haben diese Apparate zwei seitlich vom Lancierrohre angebrachte Lancierreservoire.
     Jedes derselben ruht in, der aus Fig. 5 ersichtlichen Weise auf Seitenlagern, die mit dem oberen Theile der Hauptlager zusammengegossen sind. Die Versicherung der Reservoire geschieht durch Winkeleisen, welche an den Reservoiren angenietet und an den Haupt- und Seitenlagern angeschraubt sind.
     Auf den beiden Reservoiren sind an den vorderen Enden oben Flantschen zum Befestigen von Manometerröhrchen und an den rückwärtigen Enden oben Rohrstutzen, an welche Wasserablassröhrchen wa, die mit einem Ventile versehen sind, angeschraubt werden; durch dieselben wird das in den Reservoiren angesammelte Wasser mittels Luftdruckes entfernt.
      3. Die Sicherheitsvorrichtung,
      4. die Antriebsvorrichtung und
      5. die Pressvorrichtung sind in allen Details und in ihrer Anordnung denjenigen des Buglancierapparates dieses Schiffes gleich.
      6. Die Montier- und Demontiervorrichtung. Um den durch die Installierung des Lancierapparates in der Officiersmesse hervorgerufenen Raummangel beim Nichtgebrauche des Apparates etwas zu beheben, kann — wie bereits erwähnt — das Mittelstück des Apparates demontiert und in ein quer über dem Apparate an der Bordwand angebrachtes Lager gehisst werden, worauf die beiden übrigen Bestandtheile provisorisch aneinander befestigt werden.
     Zu diesem Behufe sind an den Deckbalken über dem Apparate Transportschienen gelagert, auf denen zwei Transporteure mit Differentialtakeln und Hahnepots laufen, durch deren Bethätigung das Montieren, respective Demontieren, bewerkstelligt wird. Ein Transporteur mit Differentialtakel und zweiarmigem Hahnepot dient für das Mittelstück, ein zweiter Transporteur mit Differentialtakel und vierarmigem Hahnepot für den Hintertheil.  
 

 Lancierdaten.

a) Einstellungen am Apparate:
     Füllung des Lancierreservoirs: 6 1/2 Atmosphären.
b) Einstellungen am Torpedo:
     Arretierung des Horizontalsteuers: 0.

      Dauer der Arretierung: 0.

Tafel XVII

 

 
 
 

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