40 cm Decklancierapparat

S.M. Schiff  «Planet».

Tafel XVI

 
     Dieser Apparat unterscheidet sich vom Decklancierapparate der Torpedoboote M. 1889 nicht nur dadurch, dass er in einer Art aus- und einholbarem Raperte gelagert ist, sondern auch durch die vollkommen verschiedenen Details und durch die Verwendung einer ausholbaren Führungsschiene an Stelle der fixen Führungsschaufel und des Doppelpöllers, anstatt des einfachen Pöllers.
     Das Lancierrohr (Fig. 1 und 5) besteht aus drei Theilen, welche durch Flantschen und Schrauben miteinander verbunden sind.
     Am Vordertheile R
1 ist oben der Anguss a für die Vorrichtung zum Aus- und Einholen der Führungsschiene, die Führungsrolle fr derselben und das Gehäuse der Pressvorrichtung P angebracht; rechts seitlich sind zwei Führungsbacken für das vordere Ende der Pressattel-Zugstange und unten zwei Lager für die beiden Zahnräder zr der Ausholvorrichtung angeordnet.
     Das Mittelstück R
2 trägt oben die Antriebsvorrichtung ah und unten einen cylindrischen Anguss an für die Stoppervorrichtung.
      Der Hintertheil R
3 endlich trägt die Verschlussthüre mit den beiden Pöllern, die Ansätze zur Befestigung der Arretier-, Press-und Abfeuerungsmechanismen, die Durchbrechung für den Arretierbolzen, das Führungslager fl für die Führungsschiene und unten die Lager für zwei Laufrollen ro. Zwei rechteckige Angüsse ag am Vordertheile und zwei am Hintertheile des Lancierrohres sind zum Zwecke der Anbringung einer Seevertäuung vorhanden.
     Die Verschlussthüre von normaler Form enthält oben die beiden Pöller p und p
1 (Fig. 7 und 12), ferner einen centralen Anguss au zur Aufnahme eines Kautschukpuffers. In die Basis ist in üblicher Weise ein Kautschukring eingesetzt.
     Die Verschlussthüre ist mit dem schmiedeisernen, auf die Schraubenspindel sp (Fig. 7) aufgeschraubten Bügel b verbunden, welcher sich um einen an der rechten Seite des Lancierrohres gelagerten verticalen Charnierbolzen dreht.
     Das Schließen der Verschlussthüre wird dadurch bewerkstelligt, dass über das freie Ende des Bügels b ein am Lancierrohre gelagerter gegabelter Hebel b
1 (Fig. 5) gelegt und hierauf ein zweiter Bügel mit Handhabe b2 (Fig. 1), welcher auf die vierkantigen Enden des Bolzens b3 (Fig. 5) aufgesteckt ist, nach vorne, d.h.parallel zur Rohraxe, gedreht wird. Zur Begrenzung dieser Bewegung dient eine am Lancierrohre befindliche Metallbacke. Durch die eben erwähnte drehende Bewegung wird der in der Mitte excentrisch abgedrehte Bolzen b3 sich fest an den Bügel der Verschlussthüre anlegen und beim gänzlichen Umlegen von b2 die Thüre gasdicht an die Bodenflantsche des Lancierrohres anpressen.
     Zur besseren Vertheilung des Druckes vom Bügel auf die Verschlussthüre sind an derselben zwei mit Kautschuk ausgelegte Gabelbacken ba angeschraubt, die dem Bügel b als Auflagepunkte dienen und ihn gleichzeitig in seiner Lage fixieren.
      Um bei etwaiger Abnützung dieser Theile, die sich durch Undichtigkeiten im Abschlüsse der Verschlussthüre zeigen, die Entfernung des Bügels b vom Lancierrohre etwas vergrößern und den gasdichten Abschluss neuerdings herstellen zu können, wird die Bronzemutter bm (Fig. 7), welche den Bügel an seiner Spindel versichert und zur besseren Manipulation eine Handhabe trägt, etwas gelüftet, sodann die Spindel sp mittels eines auf ihren Sechskant aufgesteckten Schlüssels nach links gedreht und sodann die Mutter bm wieder angeholt.
      Die Befestigung der Spindel sp auf der Verschlussthüre ist in der aus Fig. 7 zu ersehenden Weise vollkommen gasdicht ausgeführt und gestattet infolge der kugelgelenkartigen Aufsitzfläche der Spindel und der eingelegten Lederdichtung das leichtere Drehen derselben beim Verstellen des Bügels.
     Die beiden Pöller p und p
1 (Fig. 12) sind mit der Verschlussthüre aus einem Gusstücke erzeugt. Der Abschluss derselben geschieht in der bekannten Weise durch eine an die Verschlussthüre festgeschraubte Platte — die Pöllerplatte pp — (Fig. 4, 7 u. 12), in welcher die beiden Patronenlager zum Einführen der Lancierpatronen ausgedreht sind und welche eine horizontal verschiebbare Stoßplatte sp trägt, deren kreisförmige Ladelöcher beim Herausschieben mit den Öffnungen der Platte correspondieren, somit das Laden der Pöller gestatten; beim Hineinschieben kommt jedoch die Stoßplatte mit ihrem vollen Theile über die Öffnung der Polier zu liegen und schließt diese gegen rückwärts ab. Zum Einlegen des Frictionsdrahtes des Frictionsbrandels sind in der Stoßplatte schmale Schlitze eingeschnitten; links oben sind in derselben einige Zähne ausgenommen, in welche die Verzahnung des darüber gelagerten Zapfens z (Fig. 4 und 12) eingreift. Beim Drehen der auf diesen Zapfen aufgesteckten Kurbel k nach aufwärts wird sich die Stoßplatte herausschieben, d. h. die Ladelöcher werden sich öffnen, beim Umlegen hingegen schließen.
     Die Abfeuerungs-(Lancier-) Vorrichtung (Fig. 1, 4 und 7). Die hiezu gehörigen Mechanismen sind zum Theile an der Verschlussthüre, zum Theile am Lancierrohre angebracht und bestehen aus dem Abfeuerungshebel ah (Fig. 7), dessen vorderer Arm beim Lancieren durch eine sehr starke Spiralfeder — die Schlagfeder sf — nach aufwärts geschnellt wird, wodurch der rückwärtige Arm gegen den Kopf des Zwischenhebels zh schlägt und diesen herunterdrückt. Durch Vermittelung des Zapfens x und der Nase n seines Achsenbolzens wird hiebei der gabelförmige Brandelarm ba nach rückwärts gedreht, wobei die Köpfe k
1 und k2 die Frictionsdrähte, welche mit ihren Köpfen in die Bügel der Brandelarmköpfe eingesetzt sind, aus dem Frictionsbrandel herausziehen und die Zündung der Pulverladungen bewirken.
     Um die Ladung einzuführen, wird der Brandelarm ba nach aufwärts umgelegt und die Stoßplatte sp herausgeschoben; hierauf werden die beiden Patronen mit schon eingeführten Brandein eingesetzt. Die Stoßplatte wird sodann geschlossen, der Brandelarm herabgedreht und die beiden Köpfe desselben vorsichtig in die Frictionsdrähte eingehakt.
     Eine schwache Spiralfeder sf
1 zieht den Zwischenhebel zh nach abwärts und bewirkt dadurch, dass der Brandelarm bei eingelegten Frictionsdrähten stets einen gelinden Zug auf diese ausübt und dem ganzen Mechanismus die nöthige Solidität des Zusammenhanges sichert. Die Köpfe des Brandelarmes sind leicht drehbar angebracht und mit Köpfen zum Anfassen versehen; ein Stift st begrenzt ihre Drehung nach beiden Seiten hin.
     Um das Herausziehen der Patronen beim Entladen des Apparates oder der leeren Patronenhülsen nach erfolgter Lancierung leicht bewerkstelligen zu können, ist zwischen den beiden Pöllern der Patronenzieher Pz (Fig. 12) angebracht, dessen Construction und Functionierung beim Buglancierapparate S. M. Schiff «Maria Theresia» eingehend besprochen wurden.
     Das Abfeuern (Lancieren) wird — wie bereits erwähnt — durch die Schlagfeder sf bewirkt. Dieselbe ist sammt ihrer Hülse und dem Arretierbolzen ab (Fig. 7 und 8) im Bronzegehäuse g untergebracht, welches am oberen Theile des Lancierrohres angeschraubt ist.
     Dieses Gehäuse hat die Ausnehmungen für den Abfeuerungsund für den Lancierhebel und ist oben derart abgedreht, dass es als Pivot für das Lancier-Peilinstrument dienen kann.
     Die Schlagfeder sf ist über den verjüngten oberen Theil des Arretierbolzens aufgeschoben und von einer aufgesetzten Hülse aus Stahl — der Federhülse fh —, welche durch eine Mutter m sammt Splint am Arretierbolzen versichert ist, derart eingeschlossen, dass ihre Spannung circa 10 kg beträgt.
     In den unteren stärkeren Theil der Federhülse greift der Kopf des vorderen Armes des Abfeuerungshebels ah ein, so dass derselbe den Bewegungen der Hülse folgen muss.
In einem Ausschnitte des Gehäuses g ist, wie Fig. 8 zeigt, ein längerer verticaler Haken vh um einen Bolzen drehbar gelagert und durch eine Flachfeder derart in das Innere der Federhülse gedrückt, dass dieselbe im Ruhestande an ihrem oberen Rande von der Nase des Hakens vh übergriffen, während ihre Bewegung nach abwärts durch eine zweite Nase desselben Hakens, die in einen Schlitz der Hülse hineinreicht, verhindert wird.
     Die Hülse ist an der dem Haken vh zugekehrten Seite, um das bessere Eingreifen der Nasen zu ermöglichen, der ganzen Höhe nach abgeflacht und das Gehäuse g für das beim Abfeuern erfolgende Zurückschnellen des Hakens entsprechend ausgenommen.
     Wesentlich für das richtige Functionieren des Mechanismus ist das obere, gegen einwärts abgebogene Ende des verticalen Hakens vh und die parallel zur unteren Fläche desselben abgeschnittene Versicherungsmutter m der Federhülse.
     Wird beim Lancieren der Lancierhebel lh, dessen kurzer, am Ende abgerundeter Arm in der üblichen Weise in den Schlitz des Arretierbolzens hineinragt, herabgedrückt, so wird vorerst der Arretierbolzen gehoben — desactiviert —, die Federhülse jedoch von der Nase des Hakens vh zurückgehalten und die Feder gespannt. Erst wenn das Heben des Arretierbolzens so weit erfolgt ist, dass er den Torpedo gänzlich freigegeben hat, stößt die abgeschrägte Fläche der Versicherungsmutter m an das abgebogene Ende des Hakens vh an und drückt denselben zurück; die obere Nase lässt die Federhülse aus, dieselbe schnellt mit der entsprechenden Federspannung in die Höhe, reißt den Abfeuerungshebel ah mit und bewirkt dadurch das Abfeuern der Lancierpatronen.
     Um ein vollkommenes Herausziehen des Arretierbolzens und ein Zurückgehen desselben nach erfolgter Lancierung, was bei der großen Spannung der Spiralfeder leicht möglich ist, zu verhindern, sowie um während des Torpedoeinführens oder Auswischens des Lancierrohres den Arretierbolzen in gehobener — desactivierter — Stellung zu erhalten und endlich den Arretierbolzen in gesenkter — activierter — Stellung zu fixieren und ein unbeabsichtigtes Abfeuern zu verhüten, ist eine Versicherung am Gehäuse g angebracht.
     Dasselbe hat zu diesem Behufe an seiner Basis einen cylindrisch ausgebohrten Anguss, in dem ein von einer Spiralfeder gegen den Arretierbolzen gedrückter Versicherungsbolzen fb (Fig. 8) horizontal liegend eingeführt ist. Ein Hebel — der Fixierhebel fl —, welcher in Fig. 11 dargestellt erscheint, ist mit seinem nach drei Seiten excentrisch gestalteten Kopfe an dem mit einem Achsenbolzen versehenen, durch den Verschlusspfropf dieses Angusses herausragenden Ende des Versicherungsbolzens drehbar angebracht und bedingt je nach seiner Lage drei verschiedene Stellungen des letzteren.
     Im Arretierbolzen sind, wie in Fig. 7 und 8 ersichtlich gemacht, eine Durchlochung 1 senkrecht zur Ausnehmung 2 für den Lancierhebel, nach abwärts anschließend daran eine Längsnuth 3 mit schräger unterer Lagerungsfläche und endlich im untersten stärksten Theile eine ovale Ausnehmung,4. Die in Fig. 8 gezeichnete Stellung des Versicherungsbolzens entspricht der Lancierstellung.
      Soll der Torpedo eingeführt werden, so wird der Versicherungsbolzen in die Mittelstellung (Ladestellung) gedreht und der Lancierhebel langsam nach abwärts gedrückt, hiedurch wird der Arretierbolzen gehoben, das innere Ende des Versicherungsbolzens hiebei in der Längsnuth des Arretierbolzens geführt, bis die untere schräge Begrenzungsfläche ihn zurückdrängt und er endlich in die ovale Ausnehmung einschnappt. Nun ist der Arretierbolzen so weit gehoben, dass man den Torpedo einführen kann und ersterer gleichzeitig in dieser Stellung fixiert.
      Soll lanciert werden, so wird bei derselben Stellung des Versicherungsbolzens der Lancierhebel noch etwas weiter herabgedrückt, der Arretierbolzen somit noch mehr gehoben, was infolge der Länge der ovalen Ausnehmung desselben möglich ist. Nach erfolgter Bethätigung des Abfeuerungsgestänges kann der Arretierbolzen nicht herabgedrückt werden, weil eben der Versicherungsbolzen in den ovalen Ausschnitt eingreift. Wird jedoch der Hebel fl um 90° gedreht, so gelangt der größte Radius seines Kopfes zur Wirksamkeit, der Versicherungsbolzen wird zurückgezogen, der Arretierbolzen schnellt nach abwärts — wird activiert — und der ursprüngliche Zustand des ganzen Mechanismus wird wieder selbstthätig herbeigeführt.
       Ist der Torpedo eingeführt, so wird die dritte Lage des Versicherungshebels herbeigeführt, d. h. derselbe ganz umgelegt, so dass sein Kopf mit dem kleinsten Radius anliegt. Der Versicherungsbolzen reicht nun mit seinem Ende in die runde Ausnehmung 1 des Arretierbolzens hinein und verhindert eine unbeabsichtigte Lancierung. Erst unmittelbar vor der Lancierung wird der Fixierhebel in die gezeichnete Stellung gebracht, welche das Abfeuern gestattet.
     Eine unter dem Fixierhebel am Lancierrohre angeschraubte Messingplatte trägt die Bezeichnung für die drei Stellungen des Versicherungsbolzens.
     Die Pressvorrichtung (Fig. 10) ist eine Sattelbremse, deren Princip und Construction bereits bei der Beschreibung des Buglancierapparates S. M. Schiff «Kronprinzessin Erzherzogin Stephanie» des näheren erörtert wurden.
     Sie wird in der üblichen Weise beim Öffnen der Verschlussthüre gehoben — desactiviert —, beim Schließen derselben aber gesenkt — activiert. Das Gestänge dieser Vorrichtung und dessen Führung am Lancierrohre sind in den Fig. 1 und 5 zu ersehen.
     Die Aus- und Einholvorrichtung der Führungsschiene. Die Führungsschiene fs ist eine gewöhnliche Eisenbahnschiene, in deren Kopf die T-förmige Führungsnuth eingeschnitten und auf deren Fußfläche eine Zahnstange aufgeschraubt ist.
      Sie liegt in der eingeholten Lage auf dem Führungslager fl und der Führungsrolle fr (Fig. 1 und 5) auf, während das vordere Ende von der Ausholvorrichtung fixiert bleibt.
     Das Ausholen erfolgt durch Linksdrehen des Handrades Hr (Fig. 1, 2, 5 und 9), auf dessen Achse die gezahnte Rolle r aufgekeilt ist, welche in die Zähne der unterhalb durchgeführten Führungsschiene eingreift. Die gezahnte Fläche derselben läuft unter den Rollen r
1 und r2; die vorderste Führung erhält die Schiene durch die am vorderen Ende des Lancierrohres gelagerten Rollen r3, r4, r5 und r6 (Fig. 6 und 9), zwischen denen die Schiene hindurchläuft.
     Sobald die Schiene ausgeholt ist, welche Bewegung durch den Anschlag as (Fig. 6), der sich an den Bolzen der Führungsrollen r
5 und r6 anlegt, begrenzt ist, wird sie durch Umlegen des Bügels B (Fig. 1, 5 und 6) nach rückwärts, d. i. gegen den Hintertheil des Lancierrohres, in die horizontale Lage gebracht, so dass ihre Führungsnuth nun die genaue Fortsetzung jener des Lancierrohres bildet.
     Die Drehungsachse der gezahnten Rolle r ist nämlich in einer excentrischen Ausbüchsung ihrer beiden Lager gelagert und diese mit dem an den Enden der Achse aufgesteckten Bügel B durch Schrauben verbunden.
     Beim Umlegen des Bügels wird die Ausbüchsung so gedreht, dass ihr größerer Radius nach aufwärts kommt, somit die Achse mit den Rollen r, r
1 und r2 und dadurch auch das Ende der Schiene nach abwärts gedrückt wird und der Kopf der letzteren in den entsprechenden Längsschlitz des Lancierrohres und damit in die Verlängerung desselben zu liegen kommt. Die Bewegungen des Bügels B werden durch zwei in die Lager eingeschraubten Zapfen und durch zwei Schrauben begrenzt.
     Durch Anholen der Flügelmutter fm wird der Bügel in der einen oder anderen Lage festgeklemmt; dem gleichen Zwecke dienen auch die Flügelmutter fm, des rückwärtigen etwas federnden Führungslagers und die Flügelmutter fm
2 auf dem Bolzen der vordersten Führungsrollen.
     Um das übermäßige Einholen der Führungsschiene zu verhindern, sind endlich am vorderen Ende zwei Zapfen (Fig. 3) angebracht, welche bei hinreichend eingeholter Schiene an die vorderen unteren Führungsrollen anstoßen.
     Die Lafettierung des Apparates. Der Apparat ist am Gangwege achter der Maschinenluke installiert und, wie bereits eingangs erwähnt, auf einem, um ein centrales Pivot drehbaren Schlitten aus- und einholbar gelagert.
     Die Details dieser Lafettierung sind folgende:
     Mittschiffs am Verdecke ist im Centrum der kreisförmigen bronzenen Backsschiene Bs (Fig. 1, 2 und 5) die Pivotbüchse Pb durch Schraubenbolzen befestigt.
     In dieser Pivotbüchse ist der Schlitten mit seinem hohlen Pivotzapfen Pz drehbar gelagert, indem er hiebei mit seinen vier Backsrollen Br auf der Backsschiene aufruht.
     Der Schlitten besteht aus den zwei Wandblechen wb, die mittels der beiden Querriegel qr sowie mittels des Winkelbleches wl und des Trägers Pl des Pivotzapfens untereinander durch Vernietung verbunden sind.
     An die Seitenbleche sind an den Außenflächen die gegabelten Lagerträger der beiden Backsrollenpaare Br und überdies die beiden Ausholschienen as — zwei T-förmige Eisenschienen — angenietet, welche am vorderen Theile an der inneren Hälfte der oberen Flächen je eine Zahnschiene zs tragen. In diese letzteren greift je ein Zahnrad zr ein, welche auf der Achse x aufgekeilt sind. Diese Achse ist in den bereits erwähnten Angüssen des Lancierrohres gelagert und trägt an ihren Enden außerhalb der Zahnräder die beiden lose aufgeschobenen Rollen ro und zwei aufgekeilte Handräder — die Ausholräder ar.
     Innerhalb der beiden Lagerträger ist zur Versicherung der Achse x gegen Verschiebungen je ein Ring mit Vorstecker angebracht; die beiden Ausholräder hingegen werden mittels versicherten Muttern, welche über die beiden Enden der Achse aufgeschraubt sind, fixiert.
     Durch Drehung der beiden Ausholräder kann das Lancierohr, dessen Hintertheil hiebei mit den beiden Rollen ro auf der Ausholschiene aufruht, längs der Zahnschiene aus- und eingeholt werden.
     Um das Abheben des Lancierrohres vom Schlitten zu verhindern, tragen die vier Lagerträger der Rollen ro je einen nach abwärts reichenden, am unteren Ende klauenförmig gebogenen Arm (Kr Fig. 1 und an Fig. 2), welcher die Innenkante der Ausholschiene untergreift.
      Zur Begrenzung der Bewegung des Aus- und Einholens und zur Fixierung des Apparates in den beiden Endstellungen sind an den beiden äußersten Enden der oberen Fläche der Ausholschiene und an jenen Stellen, wo hiebei die beiden Rollenpaare aufzuliegen kommen, Bleche keilförmigen Querschnittes — die Grenzbleche gb — (Fig. 1 und 5) aufgeschraubt, die im Vereine mit den klauenförmigen Armen Kr und an (Fig. 1 und 2) der oben erwähnten Lagerträger sowie mit einer Stoppervorrichtung den Apparat in den beiden Endstellungen gegen jede Verschiebung versichern.
      Ist das Lancierrohr nämlich genügend weit aus- oder eingeholt und kommen die vier Rollen auf die schiefe Ebene der Grenzbleche zu liegen, so werden das Lancierrohr und die angegossenen Lagerträger der Rollen etwas gehoben, die klauenförmigen Enden ar dieser Lagerträger dadurch fest an die Ausholschienen angepresst und das Lancierrohr am Schlitten versichert. Überdies tritt aber gleichzeitig ein Stopper in Thätigkeit, der zur weiteren Fixierung des Apparates beiträgt. Die Details des Stoppers sind folgende:
     Um eine in den Wandblechen des Schlittens befestigte Drehungsachse dx (Fig. 1 und 5) ist ein rhomboidförmiger Blechrahmen mit zahnförmigen Enden — der Stopper Sp — drehbar gelagert, der sich mit seinen Enden je nach der Position des Lancierrohres gegen den vorderen oder gegen den hinteren Zahn des Widerlagers wl im unteren cylindrischen Angüsse an (der ehemalige Pivotzapfen) des Lancierrohres stemmt. Bethätigt wird der Stopper mittels des Stopperhebels sh — eines Winkelhebels mit zwei Trittblättern, der im rechtsseitigen Wandbleche des Schlittens gelagert ist und durch die nach beiden Richtungen federnde Zugstange zt mit einem nach abwärts reichenden Ansätze des Stoppers in Verbindung steht. Diese Zugstange ist durch ein ovales, am Wandbleche angenietetes Führungslager fg geführt, rückwärts in den Ansatz des Stoppers eingeaugt und vorne in ein Gelenkstück eingeschraubt, welches auf den inneren Arm des Stopperhebels aufgesetzt und versichert ist. Über die beiden Enden der Zugstange ist je eine kräftige Spiralfeder aufgeschoben; diese Federn stützen sich gegen das Führungslager und gegen je einen auf die Zugstange aufgeschobenen und durch einen Vorstecker fixierten Ring.
     Soll das Lancierrohr ausgeholt werden, so wird der hintere Arm des Stoppers durch einen kräftigen Tritt auf das hintere Trittblatt des Stopperhebels herabgedrückt und gibt das Widerlager frei, während gleichzeitig der vordere Arm des Stoppers gehoben wird und — sobald das Ausholen beendet und infolge dessen der vordere Zahn des Widerlagers oberhalb des Stoppers passiert ist — hinter diesen Zahn einschnappt. Da nun aber nach dem früher Erwähnten im selben Augenblicke auch die vier Rollen des Lancierrohres auf die Grenzbleche aufzuliegen kommen und die klauenförmigen Enden der Rollenträger an die Ausholschienen angepresst werden, so ist dadurch der Apparat gegen jede Verschiebung versichert, der Rücklauf des Lancierrohres beim Lancieren wird verhindert und überdies der Rückstoß — bei möglichster Entlastung der Zahnschiene — auf den Schlitten übertragen.
     Umgekehrt wird beim Einholen des Apparates vorerst der vordere Arm des Stoppers durch einen Tritt auf das vordere Trittbrett herabgedrückt, wobei der hintere Arm des Stoppers in der gleichen Weise nach beendetem Einholen vor den rückwärtigen Zahn des Widerlagers einschnappt und das Verschieben des Apparates verhindert.
     Zur Unterstützung des Schlittens in der Lancierposition (eingeführter Torpedo und ausgeholtes Lancierrohr) ist an demselben in der Mitte des vorderen Querriegels eine mit Muttergewinden versehene Hülse — die Mutter für die Stützschraube ss — angenietet, die im oberen Theile unterhalb eines verbreiterten Kopfes Schraubengewinde trägt und mit einer Handhabe versehen ist, mittels deren sie in der Hülse ein- und ausgeschraubt werden kann. Ist der Apparat in die Lancierposition gebackst, so wird die Stützschraube durch Rechtsdrehen der Büchse angesetzt.
      Um ferner den Schlitten in jeder beliebigen Backsung auf der Backsschiene erhalten zu können, sind endlich am rückwärtigen Querriegel qr des Schlittens und am Winkelbleche wl die beiden Klauenbremsen Kb
1 und Kb2 um ihre Achsenbolzen drehbar gelagert; dieselben greifen mit ihren klauenförmig gebogenen unteren Enden in die Ringnuth der Backsschiene ein und sind untereinander mittels einer zweitheiligen, in einen die Pivotbüchse umfassenden Ring eingeschraubten Stange                                        — der Bremsstange bt  ---  derart verbunden, dass sie mittels der auf das hintere Ende derselben aufgeschraubten Flügelmutter — der Bremsmutter Bm — gegeneinander geschraubt und dadurch fest an die Backsschiene angepresst werden können. Gebackst wird der Apparat mit Handkraft. Um den für die Lancierposition des Apparates erforderlichen Backsungswinkel von 15° aus der Dwarsrichtung gegen vorne auf die beiden Bordseiten einstellen zu können, ist in der Backsschiene an beiden Borden je eine Gradeintheilung eingeschnitten und am hinteren Querriegel des Schlittens ein Zeiger angebracht.
 

     Lancierdaten.

Ladung der Lancierpatronen : 2 Patronen ä 60 gr 7 mm Pulver.
Arretierung des Torpedos: 0. Dauer der Arretierung: 0.

 

Tafel XVI

 

 
 
 

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