SMS  Helgoland

 

 

Rapidkreuzer der österr.-ung. Marine waren vergleichbar mit Aufklärungskreuzer in anderen Flotten. Als Hauptbewaffnung führten sie 10 cm Kanonen und Torpedorohre. Sie waren leicht gepanzert und erreichten 27 kn - für damalige Zeit waren sie somit recht schnell.
Sie waren für den Seekrieg in der Adria gut geeignet. Das beweisen viele Vorstöße auf italienische Häfen. Am 15. Mai 1917 erfolgreicher Angriff von Novara, Helgoland und Saida auf die Otranto Sperre. Um sie gefechtsstärker zu machen, überlegte man, die zu schwache Hauptartillerie mit Geschützen von 12 oder 15 cm zu tauschen. Auf Grund der Kriegslage kam es aber nicht mehr dazu. Aber man erhöhte noch die Torpedorohre auf sechs bei der Admiral Spaun auf acht.

Der Name rührt von dem Seegefecht unter Linienschiffskapitän Tegettoff gegen die Dänen am 9.Mai 1864.
Bei Kriegsende befand sich das Schiff in der Bucht von Cattaro. Unter französischer Aufsicht wurde es Ende 1919 nach Bizerta geschleppt und im Jänner 1920 Italien als Kriegsbeute zugesprochen.
19.9.1920 als BRINDISI in die italienische Marine eingereiht.
25.11.1929 Außerdienststellung, Verwendung als Wohnschiff.
11.3.1934 aus der Flottenliste gestrichen und 1937 in Triest abgewrackt.
 
Im März 1911 gab es den Beschluss zur Flottenmodernisierung. Darunter fiel auch die S.M.S. Helgoland. Also ein verbessertes Schiff der Admiral Spaun Klasse. Man verringerte das Gewicht um 51t bei der Maschinenanlage und konnte daher den Schiffskörper und auch die Schotten verstärken.
Auch die Hauptartillerie wurde um 2 Geschütze erweitert. Man verabsäumte aber die 10cm Geschütze, die sich bereits als nicht ausreichend heraus gestellt hatten, durch 15cm Geschütze zu ersetzen.
 
Am 14. und 15. Mai 1917 lief die S.M.S: HELGOLAND gemeinsam mit S.M.S. NOVARA und S.M.S. SAIDA aus, mit dem Ziel die Sicherungsfahrzeuge der Otrantosperre anzugreifen.
Dabei versenkten sie 14 Fischereifahrzeuge die mit einer Kanone bewaffnet waren. Bei der Rückfahrt wurden sie von drei französichen Zerstörern und einem italienischen Kriegsschiff eingholt. Es kam aber zu keinem Kampf. Zwei stärker bewaffnete britische Kreuzer trafen aber die S.M.S. NOVARA schwer und S.M.S. Helgoland mit fünf 152mm Granaten. Dabei fand ein Matrose den Tod und 17 wurden verwundet. S.M.S. Novara wurde von SAIDA abgeschleppt.
 
Wegen der schlechten Versorgung brach am 1. Februar 1918 in Cattaro ein Aufstand der Besatzungen einiger k.u.k. Schiffe aus. Die Helgoland beteiligte sich daran jedoch nicht, worauf                 S.M.S. Sankt Georg seine Hauptartillerie gegen die HELGOLAND richtete und dem Kapitän nichts anderes übrig blieb, als die rote Fahne zu hissen. Als loyale Armeetruppen tags darauf den Hafen begannen einzuschließen, legte die HELGOLAND ab. Ihr Kapitän Heyssler konnte die Besatzung wieder auf den Kaiser einschwören.

Quelle Wikipedia

Bauwerft: Ganz & Co - Danubius,Fiume
Verdrängung: 3.946 t
Länge: 130,6 Meter
Breite: 12,77 Meter
Leistung: 30000 PS
Maschinenanlage: 16 Yarrow Kessel
Geschwindigkeit: 27 Knoten
Tiefgang: 5,29 Meter voll ausgerüstet

Panzerung: Gürtel: bis 60 mm
                   
Deck: 20 mm   

Stapellauf: 23. November 1912

Bewaffnung:
9 x 10 cm L/50
1 x 4,7 cm L/44 SFK Bootsgeschütz
1 x 7 cm BAG L/50
6 x 53,3 Torpedorohre in Zwillingssätzen

Besatzung:
320 Mann, 20 Offiziere

 

Stapellauf

 

Der Rapidkreuzer wurde durch die Gattin des königlich ungarischen Gouverneurs von Fiume, Marie Sophie Gräfin Wickenburg, am 23. November 1912 auf der Werft Ganz&Co - Danubius in Fiume mit folgenden Worten getauft:

" Äußerst freudig willfahre ich dem Ersuchen, die Taufe vorzunehmen.
Mögen die glänzenden Waffentaten, die der österreichisch-ungarischen
Monarchie zu großen Erfolgen verhalfen, in unserer aller Herzen weiterleben
und sich siegreich wiederholen. Ich taufe dich im Allerhöchsten Auftrag
auf den Namen

HELGOLAND

Gleite nun in die Wellen und möge dir immer und überall Gottes Segen folgen. "

 

Unternehmungen

1911    
28.10.   bei Ganz&Co-Danubius, Fiume auf Kiel gelegt
     
1912    
23.11.   Stapellauf in Fiume. Schlachtschiff SMS Erzherzog Ferdinand Max anwesend
     
1913    
bei Jahresende   zu 89 % fertig gestellt
     
1914    
1.8.   von SMS Herkules ins Seearsenal Pola zur Fertigstellung geschleppt
29.8.   in Dienst gestellt
31.8.   Schießübung
19.-22.9.   mit SMS Warasdiner Patrouille n. Spalato
20.9.   Zusammentreffen mit der franz. Flottenabteilung bei Lissa
2.11.   Vorstoß gegen die auf Lissa gelandeten Franzosen
21./22.12.   mit der I. T-Fl. Vorstoß nach Lissa, um den franz. Kreuzer Jules Michelet abzufangen, Fühlung verloren
     
1915    
5.1.   mit der I. T.-Fl und SMS Saida Minen- und U-Boot-Suchfahrt nach Pola
26.1.   Rückverlegung von Pola nach Sebenico wegen Havarie der Steuertransmission unmöglich
29.1.   nach Reparatur nach Sebenico
18./19.2.   Mit Torpedofahrzeugen Tatra, Balaton, Csepel, Orjen, Lika (I), Triglav (I) und Torpedobooten Vorstoß in die Otranto Straße
23.2.   Mit der I. T.-Fl. in Pola ein
18.3.   mit der I. T.-Fl nach Sebenico
10./11.4.   Mit den Torpedofahrzeugen Csepel, Tatra, Balaton, Lika (I), Orjen, Triglav (I), über nacht Vorstoß zur Otrantostraße. Cattaro ein.
12.4.   Verlegung nach Sebenico
16.4.   nach Pola mit der I. T.-Fl zur Kesselreinigung
18.5.   Auslaufen nach Sebenico
19.-22.5.   Mit SMS Admiral Spaun und I. T-Fl. Aufklärung und Vorposten zw. Cazziola und Pelagosa
24.5.   Mit 4 Torpedofahrzeugen al Gruppe G gegen die ital.Ostküste zur Deckung der Torpedofahrzeuge und Beschießung des Bahnhofs von Barletta. 04.18 Uhr kurze Gefechtsberührung mit dem ital. Zerstörer Aquilone. Weg des zweiten ital. Zerstörers Turbine abgeschnitten und diesen entlang der Küste auf SMS Csepel und Tatra gedrängt. Turbine zeigt weiße Flagge und wird versenkt.
18.6.   gemeinsam mit SMS Saida, Lika (I), Triglav(I), Orjen und Torpedobooten Vorstoß an die iatl. Ostküste zur Sicherung der Südflanke der SMS St. Georg Gruppe
22./23.7.   gemeinsam mit SMS Saida, Tatra, Triglav(I), Lika(I), Csepel, Balaton, Dinara, Reka, Velebit und Torpedobooten Aktion gegen iatl. Ostküste, in der Früh Beschießung von Eisengahnanlagen bei Ortona, Aso, Tessino, Grottamare
27./28.7.   Mit SMS Saida, Tatra, Orjen, Csepel, Lika(I), Triglav(I) und zwei Torpedobooten Landung auf Pelagosa; SMS Helgoland detachiert an die ital. Ostküste, beschießt Funkstation  in Vieste.
17.8.   gemeinsam mit SMS Saida und I.T-FL. Angrif auf Pelagosa
9.9.   gemeinsam mit SMS Saida und I.T.-Fl. Aufklärung vor Pelagosa
11.9.   Übergabe des Flottenkommandos an SMS Admiral Spaun, nach Pola zur Dockung
11.-30.9.   gedockt
4.10.   nach Sebenico
1.11.   mit SMS Saida und I.T.-Fl. Vorstoß in die Otrantostraße, nach 1 Stunde abgebrochen um mondlose Nacht abzuwarten.
22./23.11.   mit SMS Saida und I.T.-Fl. Vorstoß in die Otrantostraße
5./6.12.   gemeinsam mit SMS Saida und I.T.-Fl. Vorstoß in die Otrantostraße, danach Angriff auf Durazzo
20.12.   von Sebenico nach Cattaro
29.12.   mit 5 Torpedofahrzeugen Vorstoß gegen Durazzo, um 02.35 Uhr franz.U-Boot Monge (Q67) gerammt. 07.30Uhr Beschießung von Durazzo. 08.03 SMS Lika erhält 2 und SMS Triklav 1 Minentreffer. Lika sinkt rasch (42 Tote), SMS Triglav (10Tote) wird nach gescheiterten Schleppversuch selbst versenkt. Von 13.30 -16.30 Uhr im Gefecht mit dem verfolgenden brit. Kreuzer Darthmouth und dem ital. Kreuzer Quatro. In der Nacht nach Sebenico entkommen. 5 Treffer, 2 Tote
     
1916    
3.1.   von Sebenico nach Pola zur Reparatur
5.-22.1.   gedockt
31.1.   Probefahrt
3./4.2.   gemeinsam mit SMS St. Georg Beschießung von San Vito und Ortona, danach ein Cattaro
6./7.2.   mit 7 Torpedobooten ausgelaufen zur Unterstützung der von einem brit. und ital. Kreuzer verfolgten SMS Wildfang, keine Gefechtsberührung
24./25.2.   Mit SMS Husar, Turul, Warasdiner, Wildfang und Torpedobooten Vorstoß nach Durazzo zur Störung des ital. Abzugs.
26./27.2.   mit SMS Csepel, Balaton, Orjen, Wildfang, Huzar und Turul über Nacht Vorstoß nach Durazzo
23./24. u. 26./27.3   gemeinsam mit SMS Saida, Orjen und Balaton auf Suche nach dem vermissten U 24
4./5.7.   gemeinsam mit SMS Orjen, Tatra, Balaton und Torpedobooten Vorstoß gegen Otrantosperre
28./29.8.   gemeinsam mit SMS Novara, Orjen, Balaton Fernsicherung für vergebliche Flottendemonstration (Bodennebel) der SMS St. Georg Gruppe vor Brindisi um für U4, U11, U16 und U17 Ziele anzulocken.
20.10.   gemeinsam mit SMS Novara und Aspern Suche nach  U16
     
1917    
27.2.    Gjenovic aus zur Dockung in Pola
17.-29.4.   gedockt
7.5.   Probefahrt im Kanal von Fasana
10.5.   nach Gjenovic eingerückt
14.5.   gestaffeltes Auslaufen mit SMS Novara und Saida zum Vorstoß in die Otrantostraße, während   SMS Csepel und Balaton unter der Küste flankierend aus Handelskrieg gehen sollten
15.5.   zw. 04.53  und 05.19 Uhr Versenkung von 8 Trawlern der Otrantosperre. zw. 09.30 und 10.55 Uhr Parallelgefecht mit den brit. Kreuzern Bristol, Darthmouth, ital. Marsala. 5 Treffer erhalten, 1 toter, 16 Verwundete. Um 18.40 Uhr in  Gjenovic geankert.
21.5.   Wechsel eines 10cm Rohres samt Lafette gegen ein intaktes von SMS Saida
18./19.11.   gemeinsam mit I.Torp.-Div.. SMS Tatra, Csepel, Triglav(II) und Lika (II) über Nacht Vorstoß gegen
    Valona/S.Cataldo. Keine Feinberührung.
1918    
1.-3.2.   beim Matrosenaufstand loyal geblieben, ankerte mit SMS Novara bei der Enge von Catene. Bildung eines Sperr-Riegels gegen Meutererschiffe
9.6.   für geplanten Angriff auf die Otrantosperre Mit SMS Novara und 4 Torpedofahrzeugen Angriffsgruppe A; Wartestellung Catarro
12./13.6.   mit SMS Admiral Spaun  und Csepel nach Pola verlegt
31.7./1.8.   gemeinsam mit SMS Lika nach Gjenovic eingerückt
9./10.10.   mit SMS Novara und 6 Torpedofahrzeugen ausgelaufen als Rückhaltegruppe für die rückführung des Durazzo-Konvois; bei Kriegsende in Gjenovic/Bocche
     
1919    
Jahresende   in die Lagune von Bizerta geschleppt
     
1920    
Jänner   Italien zugesprochen worden
19.9.   von Italien als BRINDISI in Dienst gestellt
22.-26.10.   Verlegung von Bizerta nach La Spezia, in die Aufklärungsstreitkräfte eingereiht
     
1921    
3.7.   ais Brindisi aus zur Levantestation
16.7.   Konstantinopel/Istambul
     
1924    
7.1.   von Levantestation nach Tarent eingerückt
6.2.-7.3.   Mission in Lybien
7.3.   Brindisi eingerückt
15.3.   mit dem ital. König und Marineminister bei den  Feierlichkeiten der Annexion von Fiume
     
1925    
21.3.-31.8.   Brindisi
1.9. -    
     
1926    
-31.3.   Tarent
26.7.   in La Spezia aus dem aktiven Dienst entlassen
     
1927    
1.7.   Stabsschiff der I. Torpedodivision
20.11.   Reservedivision
     
1928    
6.6.   Stabsschiff der Spezialdivision
     
1929    
12.4.   Unterstaatssekretär für Äußeres für Mission in Albanien eingeschifft.
12.-16.4.   Durazzo
17.-26.5.   Levantekreuzung
25.11.   außer Dienst gestellt
ab 26.11.   Wohnschiff mit Liegeorten Ancona, Pola und ab . . .
     
1934    
19.12.   Triest
     
1937    
11.3.   aus der Flotte gestrichen und abgewrackt
 

Quelle: Kreuzer und Kreuzerprojekte, Erwin Sieche, Verlag Mittlerr & Sohn  - Wikipedia

 
 

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