SMS  Kronprinz  Erzherzog  Rudolf

 

 

Es handelt sich um das Typschiff der "Doppelthurmschiffe". Auch SMS Kronprinzessin Stephanie gehört diesem Typ an. Diese war aber mit stärkeren Maschinen ausgerüstet, dazu etwas leichter und erreichte daher höhrere Geschwindigkeiten. Man bemühte sich bei diesem Schiffstyp Panzerung, geringes Gewicht und trotzdem besten Schutz für die vitalen Schiffsteile in Einklang zu bringen.

SMS Kronprinz Erzherzog Rudolf wurde im Seearsenal Pola von 1884 bis 1889 gebaut und am 6. Juli 1887 vom Stapel gelassen. Für die Baupläne zeichnete der Schiffbau Ingenieur Moriz Soyka verantwortlich, die Bauleitung hatte Schiffbau Ober Ingenieur II. Classe Heinrich Margutti inne. 1893 wurde das Schiff modernisiert.

Mit Ende des Weltkrieges ging das Schiff 1919 an Jugoslawien, wurde in Kumbor umbenannt und 1922 zum Abbruch verkauft.

 

Panzerung

Diese wurde eher sparsam eingesetzt, aus strategischen Gründen. Nur der Cutadellenraum wurde mit 305 mm Compound Panzerplatten geschützt. Daraus erhoben sich die zwei Türme. Vorne zwei Hauptgeschütze, hinten eines. Alle hydraulischen Einrichtungen, die für die Bedienung der Geschütze notwendig waren hatten daher maximale Panzerung. Auf der gesamten Schiffslänge erstreckte sich unter der Wasserlinie ein gewölbtes Panzerblech in der Stärke von 69 mm. Um Wassereinbrüche, hervorgerufen durch feindlichen Beschuss, wurden oberhalb des Panzerdecks entlang der Schiffswände ein 1m starker Gürtel aus Zellen installiert, die mit Korkholz gefüllt waren. Dieser reichte bis zum Mitteldeck hinauf.
Für damalige Verhältnisse hatte das Schiff eine starke Pumpkraft. Konkret konnten 2000 t Leckwasser pro Stunde abgepumpt werden.
 

Antrieb Maschinen

Das Schiff wurde von 2 Dampfmaschinen mit 6500 PS angetrieben. Diese arbeiteten nach dem Zweizylinder-Verbund-System und trieben zwei Propeller mit 80 Umdrehungen pro Minuten an.

Für den gesamten Schiffsdienst waren einige Dampfsmaschinen als Nebenaggregate vorgesehen:

Maschinendienst: 20
Artilleriedienst: 7
Elektrische Beleuchtung: 3
Schiffsdienst: 7

Quelle Wikipedia

Bauwerft: Seearsenal Pola
Verdrängung: 6.939,23 t
Länge: 97,66 m
Breite: 19,26 m
Leistung:
mittlere: 5.973 PSi
maximal: 6.426 PSi
Maschinenanlage:
1884 bis 1887 vón S.T.T. erbaut; 10 Kessel mit
30 Feuerungen, Betriebsdruck 5,2 atü
Geschwindigkeit:
mittlere: 15,48 kn
maximal 15,72 kn

Panzerung:
Seite 305 mm, Deck 69 mm
Querwand 242 mm, Türme 254 mm
Deck 69 mm

Stappellauf: 7.6.1887

Bewaffnung:
3x30,5cm L/35
6x12cm L/35 Schnelladekanonen
2x7cm L/15 Uchatius Landungsgeschütze
ab 1889 zusätzlich
7x47mm L/44 Hotchkiss SFK
2x47mm L/33 Hotchkiss SFK
2x37mm SFK (im Mars)
4 Torpedorohre 40cm
(1 Bug, 2 Breitseit-über Wasser,
1 Heckrohr unter Wasser)

Schweinwerfer:
4x60cm
1x30cm
Bootsscheinwerfer

Kohlevorrat: 536 t

Besatzung:
450-460 Mann (Stab und Mannschaft)

 

Unternehmungen

1889   9.Oktober erste Maschinenprobefahrt
1890    
30.6.   Flagschiff der Sommer-Übungsescadre in Dienst gestellt.
21.7.   Mit SMS KRONPRINZESSIN ERZHERZOGIN STEPHANIE und KAISER FRANZ JOSEF I Reise über Porthmouth nach Kopenhagen
bis 17.9.   in Kiel eingedockt - Behebung eines Schadens an der Stb.Schraubenwelle.
    Heimreise über Cherbourg und Lissabon
21.10.   Eintreffen in Triest
11.11. - 11.12.   Schießübungen in der Bocche di Cattaro
23.12.   abgerüstet in Pola
1891    
1.5. - 30.6.   Flakschiff der Sommerescadre
1892    
22.8.   mit SMS KRONPRINZESSIN ERZHERTOGIN STEPHANIE und KAISER FRANZ JOSEF I zur Teilnahme an den Kolumbusfeierlichkeiten nach Genua.
12.9.   Besuch des ital. Königs an Bord
24.9.   Pola
1893    
25.3.   Schulescadre
12.4.   Flaggenschiff
10.8.   außer Dienst
1894    
1.5. - 15.8.   Flaggenschiff der Sommerescadre
1895    
31.3. - 15.9.   Flaggenschiff der Escadre, dann bis 1899 in I. Reserve
1899 - 1901   vertäut in Vergarolla, Einbau von zusätzlichen 4 St. 47mm/L44 SFK, 20 KW Dynamo,
1902   Anbringung von Rollkielen, Einbau von wasserdichten Schoten
1903 - 1905   in I. Reserve
1906   Ersatz der 47mm SFK durch 37mm Mitrailleusen, aus der Liste der operativen Flotte gestrichen.
1910    
6.10.   Als Stationsschiff für lokale Verteidigung nach Kumbor (Bocce di Cattaro) verlegt
1914    
29.11.   in die Bocche eingedrungenes feindliches U-Boot beschossen
1916   Seeminenkommando II
1918    
1.2.   Teilnahme an der Meuterei, verläßt Ankerplatz und wird von Landbatterie beschossen - 1 Treffer auf Deck.
1919   an Jugoslawien, umbenannt in KUMBOR
1922   zum Abbruch verkauft

Quelle: Marine-Gestern-Heute

 

 Turmgeschütz

 
 
 

www.heeresgeschichten.at