Der Spierentorpedo |
Der Spierentorpedo ist
eine Angriffswaffe, mit welcher Dampfbarkassen, andere
Dampffahrzeuge und Torpedoboote ausgerüstet sind, um feindliche
Objecte durch die Explosion eines mit Sprengstoff gefüllten Gefäßes
zu zerstören oder erheblich zu beschädigen. Solche Gefäße sind an den Enden entsprechend langer Spieren befestigt, welche das angreifende Fahrzeug am Buge führt. Beim Angriffe ist die Spiere in der Kielrichtung gegen vorne ausgeholt und so weit nach abwärts geneigt, dass das Sprenggefäß beim Anstoßen an das anzugreifende Object selbes in einer Wassertiefe von 1m bis 2,5 m trifft. Durch den Anstoß erfolgt die Explosion der Sprengladung. In der k. u. k. Kriegsmarine ist der Spierentorpedo Modell 1880 eingeführt und können damit die Dampfbarkassen erster und zweiter Größenclasse und Torpedoboote ausgerüstet werden. Dieser Spierentorpedo ist ein elektrischer Contacttorpedo, d. h. er ist derart eingerichtet, dass die Zündung der Sprengladung durch Elektricität dann erfolgt, wenn das Sprenggefäß auf einen widerstandsfähigen Gegenstand stößt. Eine mechanische oder Willenszündung ist beim Spierentorpedo Modell 1880 ausgeschlossen. Jedes mit Spierentorpedos ausgerüstete Boot ist derart eingerichtet, dass es zwei derselben, und zwar je einen auf jeder Bordseite, führen kann. Zum Tragen und Handhaben der stählernen Spieren, zum Ausholen, Senken und Einholen derselben dient der Spierentorpedo-Tragapparat, dessen Theile am Boote befestigt sind. |
An den Tragapparat
kann ein Stahlschild befestigt werden, welcher zum Schutze der
Bootsbemannung gegen Kleingewehrprojectile dient. Das Sprenggefäß enthält außer der Sprengladung und der Initialpatrone mit dem elektrischen Zünder die Contactvorrichtung, welche beim Anstoßen des Gefäßes den Schluss des elektrischen Stromes bewirkt. Die Zündung geschieht mit einer im Boote untergebrachten galvanischen Batterie (System Leclanche). Diese Batterie ist mit den beiden Sprenggefäßen durch Kabel mit isolierter Seele verbunden, durch welche der elektrische Strom circuliert. Mit der galvanischen Batterie ist eine Vorrichtung, der Umschalter, vereinigt, mittels welcher der galvanische Strom zum einen oder anderen Torpedo geleitet oder ganz ausgeschaltet werden kann. Ein Prüfungsapparat, der Leitungsprüfer, welcher ebenfalls mit der Batterie vereinigt ist, ermöglicht jeden Augenblick die Controle, ob die Leitungen in Ordnung sind.
c) Das
Stoßrad (bei Fig. 2).
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II. Der Exercier-Spierentorpedokörper. |
(Fig.5) |
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Derselbe
dient zur Ausführung von Übungsangriffen auf widerstandsfähige
Ziele. Er besteht aus einem cylindrischen Gefäße G aus
Schwarzblech, welches vorne mit einem flachen Boden abgeschlossen
ist, dessen Stöße mit einem Kranze aus Winkelblech W
verstärkt sind. Axial in das Gefäß ist die kupferne Sprengröhre S
eingesetzt, in deren vorderen Theile die Contactvorrichtung sich
befindet. |
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III. Der Spierentorpedo- Tragapparat. |
(Fig.1) |
Zum Tragen der
Sprenggefäße dienen die Spieren, welche aus Stahlrohren
erzeugt sind, deren Durchmesser gegen vorne zu abnimmt. Die
einzelnen Rohrstücke sind durch Muffen verbunden, die
aneinandergefügten Rohrenden mit entsprechendem Gewinde versehen und
die Muffen mit Fixierschrauben versichert. Das vordere Ende der Spiere ist durch eine eingeschraubte Muffe geschlossen, welche einen Zapfen besitzt, der nach vorne ragt und unter einem Winkel von 30° nach aufwärts gebogen ist. Dieser Zapfen hat an seinem äußersten Ende ein Gewinde aufgeschnitten, hinter diesem befindet sich ein Vierkant, welcher mit einem runden Ansätze abschließt. Der Zapfen selbst ist durchbohrt, und steht diese Durchbohrung mit dem Hohlräume der Spiere in Verbindung. Dieser Zapfen dient zur Befestigung der Tragpratzen des Sprenggefäßes und ist aus dem Grunde gebogen, damit das Sprenggefäß bei gesenkter Spiere horizontal liege. Für Torpedoboote werden um 1 m längere Spieren verwendet, als für Barkassen. Auf den Vierkant des vorderen Spierenendes ist die eiserne Tragpratze mit ihrer Nabe aufgesteckt und wird mit der für den Durchgang des Kabels durchbohrten Pratzmutter, welche auf dem Gewinde vor dem Vierkante aufgeschraubt ist, festgehalten. Unter der Pratzmutter liegt der an das Kabel angelöthete messingene Stopfbüchsenring, für welchen ein entsprechendes Lager im Hohlräume des vorderen Spierentheiles ausgearbeitet ist. Von der Nabe der Tragpratze ragen drei Arme gegen vorne. Zwei dieser nach außen gebogenen Arme liegen (bei gesenkter Spiere) horizontal, und trägt jeder derselben am Ende einen nach aufwärts stehenden Zapfen. Der dritte Arm ist nach aufwärts gerichtet, an seinem Ende vertical durchbohrt und mit einer Längsnuth versehen. In dieser Durchbohrung bewegt sich ein eiserner Bolzen, welcher oben eine federnde Handhabe und unten einen kleinen, in die Nuth passenden, nach seitwärts abstehenden Ansatz trägt. Die beiden Zapfen der Seitenarme und der Bolzen des oberen Armes dienen zum Festhalten des Sprenggefäßes an die Tragpratze. Die an der Deckelflantsche angegossenen seitlichen Ansätze sitzen hiebei mit ihren Durchlochungen auf den Zapfen der Seitenarme, während der Bolzen des oberen Armes durch den oberen Ansatz des Gehäuses gesteckt und so gedreht ist, dass seine Handhabe, nach rückwärts gekehrt, in einer Kerbe auf dem oberen Arme federnd festhält. In dieser Lage des Bolzens steht der unten vorstehende kleine Ansatz gegen rückwärts und verhindert im Vereine mit der Handhabe das Loslösen des Bolzens. Das achtere Ende der Spiere wird durch den Spierendeckel geschlossen, dessen Durchmesser etwas größer als jener der Spiere ist. Dieser Deckel hat gegen innen zu einen mit Revolvergewinden versehenen Ansatz, welcher in eine Muffe eingreift, die in die Spiere eingeschraubt ist. Um ein Loswerden des Deckels zu verhüten, wird derselbe mittels der seitlich angebrachten Spierendeckel-Fixierschraube gegen Drehung gesichert. Der Deckel selbst ist mit einem Augbolzen und einem unter diesem befindlichen Loche versehen, so dass auch hier der Hohlraum der Spiere mit außen communiciert. Der nach abwärts über die Spiere hervorstehende Theil dieses achteren Deckels ist der Spierenform entsprechend abgenommen. Die hintere Hälfte der Spiere hat auf jeder Seite eine Führungsschiene aufgeschraubt. Die Spiere liegt in eingeholtem Zustande in drei Stellen auf Rollen, und zwar am vorderen Spierenlager, am Tragapparate und am achteren Spierenlager. Auf dem Dollbord des Vorschiffes der Barkasse ist außenbords auf jeder Bordseite ein abnehmbares Spierenlager mit einem Durchbolzen sammt Schraubenmutter und drei Schrauben befestigt. Dasselbe besteht aus einer schmiedeisernen Console, welche einen Zapfen mit einer lose aufgesteckten Rolle trägt. Der Zapfen besitzt am äußeren Ende einen sechseckigen Kopf und ist am inneren Ende mit Gewinden versehen, so dass er in den hiezu bestimmten Augen der Console befestigt und mittels Vorsteckstiftes gegen das Ausschrauben gesichert werden kann. Durch die Lappen der Console ist ein versicherter Bolzen zur Anbringung eines Bügels durchgesteckt. Achteres Spierenlager. Bei den Barkassen sind auf einen hinter der Maschine gelegten Querbalken, welcher am Dollbord mittels Schrauben befestigt wird, die beiden achteren Spierenlager angebracht. Das Lager wird von zwei Ständern gebildet, in welche ein Zapfen mit Rolle eingeschraubt wird. An den Lappen der beiden Ständer wird, wie beim vorderen Spierenlager, ein Bügel befestigt, dieser Bügel ist jedoch oben offen und wird mittels eines durchgesteckten Bolzens geschlossen. Der Spierenträger. Der Spierenträger besteht aus einem Rahmen aus Winkeleisen für je eine Spiere; an demselben sind die Vorrichtungen für die Lagerung und für das Senken der Spiere angebracht. Bei den Barkassen erster Größe ist an jedem dieser Rahmen ein T-Eisen angenietet, mittels dessen die Rahmen an der vorderen Schotte der Barkasse befestigt werden. Diese Befestigung geschieht in der Weise, dass das T-Eisen von oben durch eine an der Schotte befestigte Führung gesteckt und mit seinem unteren Ende durch eine Kopfschraube an der Schotte festgemacht wird, zu welchem Behufe letztere an der betreffenden Stelle mit einer Bronzebüchse mit eingeschnittenem Gewinde versehen ist. — In ähnlicher Weise ist auf den Torpedobooten für die Befestigung vorgesorgt, zu welchem Behufe das Deck an entsprechender Stelle verstärkt ist. Eine weitere Befestigung der Rahmen geschieht durch je zwei Stage aus Drahttau, welche vom Rahmen aus nach vorne und achter geführt sind. Im unteren Theile des Rahmens, und zwar in den nach achter gerichteten Schenkeln des Winkeleisens ist in zwei eingeschraubten Bronzebüchsen eine Achse gelagert, auf der innerhalb zwischen den Winkeleisen eine Rolle lose aufgesteckt ist, während außerhalb an jedem Ende der Achse Hebel aufgekeilt sind. Der längere gegen mittschiffs zu gelegene Hebel ist mit einem Handgriffe und einem Haken versehen; letzterer kann bei vertical nach aufwärts stehendem Hebel in ein am Rahmen befestigtes Auge eingreifen, wodurch die beiden auf der gemeinschaftlichen Achse sitzenden Hebel in ihrer Lage nach aufwärts festgehalten sind. Die beiden Hebel besitzen in gleicher Entfernung von ihrem Drehpunkte je eine Nase; diese Nasen übergreifen bei der eben beschriebenen Aufwärtsstellung der Hebel die Schlitze, welche in die gegen achter gerichteten Schenkel des Rahmens eingeschnitten sind und zur Führung der Achse einer im Rahmen sich auf und ab bewegenden Rolle dienen. Zwischen dieser und der früher erwähnten Rolle des Führungsrahmens ist die Spiere hindurchgesteckt. Wenn die Spiere horizontal und auf der unteren Rolle aufliegt, so werden die Achsenenden der auf der Spiere liegenden beweglichen (oberen) Rolle, welche aus den Schlitzen hervorragen, von den Nasen der aufwärts gestellten Hebel gehalten, wodurch die Rolle in ihrer Lage fixiert wird. Diese Rolle hat überdies den Zweck, das Senken der Spiere und des Torpedos in der Angriffsstellung zu begrenzen. Zu diesem Behufe wird durch den Führungsrahmen an entsprechender Stelle ein Querriegel geschoben, an welchen die Rolle bei der Aufwärtsbewegung anschlägt. Der Torpedo kann mittels dieser Vorrichtung auf 2,5 m, l,5m und auf Torpedobooten auch auf 1m gesenkt werden, und zwar wird für Tiefen von 1, resp. 1, 5 m der Querriegel benützt, für die Angriffstiefe von 2,5m aber der Querriegel entfernt, so dass in diesem Falle die Rolle an den oberen Rand des Rahmens anstößt. An den beiden Rahmen kann vorne mittels Schrauben ein Schirm aus Stahlblech befestigt werden; derselbe sitzt bei Barkassen am Dollbord mittels seitlich aufgenieteten Winkeleisen auf und wird daselbst mit je zwei Kopfschrauben per Bordseite befestigt. Die Muttern dieser Schrauben werden aus Bronzebüchsen gebildet, welche in den Schirmdeckel eingelassen sind. Torpedoboote führen keine Schutzschirme. Die Ständer des Tragapparates sind hier durch ein Andreaskreuz verstärkt. |
IV. Die galvanische Batterie für Spierentorpedos |
(Fig. 6,7,8,9,10 und 11) |
Die für Spierentorpedos in
Verwendung stehende galvanische Zündbatterie ist aus sechs
Leclanche'-Elementen zusammengesetzt, welche mit dem
Umschalter und dem Leitungsprüfer im Batteriekasten
zu einem Ganzen zusammengefasst sind. 1. Der Batteriekasten (Fig. 6 und 7). Der Batteriekasten ist aus hartem Holze erzeugt und außen poliert. Der Deckel ist um zwei starke Messingcharniere drehbar und wird mit Haken, welche sich an den Seitenwänden des Kastens befinden und in Augen am Deckel eingreifen, geschlossen. Zum Gebrauche wird der Kasten im Boote so aufgestellt, dass die Deckelcharniere nach vorne zu stehen kommen. Zum Erfassen des Kastens beim Tragen und Hissen sind an den Seitenwänden hölzerne Handhaben und hänfene Tragbänder befestigt. Zum Schutze der am Deckel des Kastens befindlichen Theile des Umschalters und Leitungsprüfers ist ein hölzernes abnehmbares Schutzkästchen gelegt und befestigt. Dieses wird mit einer Druckschraube niedergehalten, welche auf einen am Schutzkästchen befestigten geschlitzten Messinglappen presst. An der entgegengesetzten Seite ist ein Haken angebracht, welcher in ein am Deckel des Kastens eingeschraubtes Auge eingreift. Die den Charnieren gegenüberliegende Wand des Kastendeckels ist in der Mitte halbrund ausgeschnitten; diese Öffnung, welche zum Beobachten des Leitungsprüfers dient, ist mit Messing eingerahmt und mit Glas verwahrt. |
Die Drehbewegung des Deckels
beim Öffnen wird durch ein im Innern des Kastens angebrachtes
Gelenkband begrenzt. Die den Charnieren gegenüberliegende Wand
des Kastens ist als Schubwand (Fig. 6 und 7) eingerichtet und kann
ganz entfernt werden. Der Raum des Kastens ist in mehrere Fächer eingetheilt, welche die gute Lagerung der darin enthaltenen Gegenstände sichern. Sechs dieser Fächer, von denen sich je drei an den Seitenwänden befinden, dienen zur Aufnahme der sechs Leclanche-Elemente (Fig. 6). Der zwischen den Fächern der Elemente freibleibende Raum in der Mitte des Kastens ist mit einer Querwand in zwei Fächer abgetheilt. Das Fach Y (Fig. 6), welches der Schubwand zugekehrt und gegen dieselbe offen ist, enthält den Umschalter und Leitungsprüfer ; das andere Mittelfach, welches mit einem Deckel geschlossen ist, dient zur Unterbringung des Zünderkästchens, der Reserveschrauben für die Leclanche -Elemente und derjenigen Gegenstände, welche zur Handhabung der Batterie und der Leitungen benöthigt werden. Auch kann dieses Fach dazu dienen, ein siebentes Element in die Batterie einzuschalten. Zwischen der Schubwand und den gegen dieselbe gekehrten Wänden der Fächer ist ein schmaler Raum freigelassen; in die Seitenwände des Kastens sind nahe am Boden Löcher gebohrt, welche in diesen Raum führen und zum Durchstecken des rechten, beziehungsweise linken Kabels dienen. Wenn die Kabel nicht eingeschoren sind, werden diese Löcher mit Korkpfröpfen geschlossen. 2. Das Leelanehe-Element (Fig. 10). Das Leclanche-Element (Fig. 10) besteht aus einem cylindrischen Kautschukgefäße, in welches die cylindrisch gerollte Zinkplatte a eingesetzt ist. In der letzteren steckt ein Sack b aus Filztuch, welcher die Kohlenplatte c nebst einem Gemisch aus Braunstein und Kohlenstücken d enthält. Als Anregungsflüssigkeit dient übersättigte Salmiaklösung e. Die Zinkplatte steht mit drei Ansätzen am Boden des Bechers auf, so dass die Anregungsflüssigkeit durch die beim Zusammenrollen der Zinkplatten entstehende Fuge und durch den freien Raum am Boden des Gefäßes frei circulieren kann. Der Becher ist mit einem Pechaufgusse verschlossen. In demselben befindet sich eine größere und eine kleinere kreisrunde Öffnung; die erstere dient zum Füllen der Batterie mit Wasser, die letztere zum Entweichen der Luft beim Füllen, Die größere Öffnung ist mit einem durchbohrten Korkpfropf, die kleinere mit einem Holzpfropfe verschlossen zu halten. Um die Elemente untereinander verbinden zu können, ist jede Zinkplatte mit einem Kupferstreifen f jede Kohlenplatte mit einer Muntzmetall-Fassung g und einer Druckschraube h versehen ; der an seinem Ende durchlochte Kupferstreifen der Zinkplatte liegt über der Öffnung der Muntzmetall-Fassung der Kohlenplatte des nächstfolgenden Elementes und ist an dieselbe mittels der Druckschraube befestigt. Auf diese Weise sind die Elemente hintereinander geschaltet, so dass schließlich vom ersten Elemente der Kopf der Kohle und vom letzten der Kopf der Zinkplatte freibleibt Diese freien Enden bilden die Pole der galvanischen Batterie, und zwar der Kohlenpol den positiven ( + ), der Zinkpol den negativen (—). Auf den Kohlenpol der Leclanche-Batterie für Spierentorpedos ist mit der Druckschraube ein Kupferstreifen geklemmt, welcher in ein kurzes Drahtende ausläuft, das mit dem Umschalter verbunden ist. In den Zinkpol dieser Batterie, welcher durch einen über den Becher hervorragenden Ansatz der Zinkplatte gebildet wird, ist ein längerer Kupferstreifen geklemmt. Derselbe läuft längs der Stirnwand des Faches, in welchem das den Zinkpol der Batterie bildende Element steht, zum Boden des Batteriekästchens, auf diesem weiter zur Stirnwand des gegenüberliegenden Faches und an derselben auf ein Drittel ihrer Höhe empor. Am Ende des Streifens, sowie in gleicher Höhe auf der entgegengesetzten Seite, ist je eine Kabelklemme so angeschraubt, dass jede derselben mit dem Streifen in metallischer Verbindung steht. Die Kabelklemme besteht aus einem messingenen Charnierstücke, in welches das Kabel eingelegt und mit der Klemmutter eingespannt werden kann. 3. Der Umschalter (Fig. 8). Der Umschalter ist mit seiner Fundamentplatte aus Hartgummi an die Trennungswand der Mittelfächer so eingeschraubt, dass er gegen die Schubwand des Kastens gewendet ist. Der Umschalter ist wie folgt zusammengesetzt: Die aus Hartgummi hergestellte Welle wird oben vom messingenen Wellenlager umfasst und unten von der durch das messingene Stützlager geführten Zapfenschraube getragen. Die. letztere dient der Welle als Drehpunkt und wird mit der Gegenmutter gegen das selbstthätige Abschrauben versichert. Die Spitze der Zapfenschraube sitzt im stählernen Zapfenlager, welches auf die Welle aufgeschraubt ist. In der Höhenmitte der Welle wird dieselbe vom messingenen Schleifringe umfasst, von welchem eine Lamelle nach aufwärts, eine andere nach abwärts abzweigt. Diese Lamellen sind zu 60° von der Mitte entfernt. An ihrem oberen Ende trägt die Welle den metallenen Hebelzapfen. Derselbe hat einen dreieckigen Querschnitt und ragt bei geschlossenem Batteriekastendeckel in eine entsprechende Ausnehmung der Hebelachse. Auf der im Holze des Deckels entsprechend gebüchsten Hebelachse ist der metallene federnde Umschalterhebel über einen Vierkant aufgesetzt und mit einer Schraube angepresst. Der Umschalterhebel trägt an seinem Ende den metallenen Hebelknopf, mit welchem er, auf der Hebelschiene schleifend, 60° nach rechts oder links gestellt werden kann. Die Enden der Hebelschiene sind stärker gehalten und tragen die eingeschraubten Grenzstifte zur Drehungsbegrenzung des Hebels. In der Mitte der Schiene befindet sich die Hebelrast; dieselbe wird durch einen Einschnitt in die Schiene gebildet, in welchen der Hebel federnd einschnappt, wenn er in die Mitte gestellt wird, d.h. wenn die Batterie ausgeschaltet wird. Die auf dem Deckel angebrachten Buchstaben «S» (Steuerbord) und «B» (Backbord) bezeichnen die Hebelstellung für die Umschaltung auf die entsprechenden Bordseiten. Auf die Fundamentalplatte ist zu beiden Seiten der Welle je ein Sattel aus Hartgummi aufgesetzt. Von der abgenommenen Schubwand aus betrachtet sind am Umschalter folgende Bestandtheile zu unterscheiden: Am rechts gelegenen Sattel ist die mittlere Schleiffeder mit der Schleiffederklemme so aufgeschraubt, dass sie federnd auf den Schleifring aufliegt. In der Schleiffederklemme ist das in einen Draht verlaufende Ende des Streifens geklemmt, welches den Kohlenpol der Batterie mit dem Schleifringe der Welle verbindet. Auf demselben Sattel ist unter der mittleren Schleiffeder die rechte Schleiffeder aufgeschraubt. Dieselbe schleift, wenn der Umschalterhebel in der Mitte steht, auf der Welle und ist in dieser Stellung, da die Welle aus einem isolierenden Materiale hergestellt ist, außer aller metallischen Verbindung mit dem Schleifringe, beziehungsweise mit dem positiven Batteriepol. Wird der Umschalter gegen «-S» (Steuerbord) gestellt, so kommt die vom Schleifringe nach abwärts ragende Lamelle unter die rechte Schleiffeder und stellt auf diese Weise die metallische Verbindung derselben mit dem positiven Batteriepole her. Am links liegenden Sattel ist die linke Schleiffeder angeschraubt, welche bei der Stellung des Umschalterhebels gegen «B» (Backbord) durch die vom Schleifringe nach aufwärts ragende Lamelle, mit dem positiven Batteriepole in gleicher Weise verbunden wird, wie dies bei der entgegengesetzten Stellung des Hebels mit der rechten Schleiffeder geschieht. Die rechte und linke Schleiffeder haben Fortsetzungen, welche längs der rechten und linken Seitenwand des Faches, in welchem der Umschalter sich befindet, an die rechte und linke Stirnwand der Seitenfächer geführt werden. Auf die Enden dieser Fortsetzungen der Schleiffedern ist die rechte und linke Kabeladerklemme aufgesetzt, in welche die Adern der in die rechte und linke Kabelklemme geklemmten Kabel eingeschaltet werden. Die Ader des rechten Kabels wird demnach durch die Stellung des Umschalterhebels gegen «S» mit dem positiven Batteriepole metallisch verbunden, während die Ader des.linken Kabels, bei entgegengesetzter Stellung des Hebels, mit diesem Pole verbunden ist. 4. Der Leitungsprüfer (Galvanoskop) (Fig. 9). Der Leitungsprüfer, Fig. 9, welcher mit dem Umschalter im gleichen Fache (Y, Fig. 6) der galvanischen Batterie untergebracht ist, besteht aus einem hölzernen prismatischen Gehäuse G; letzteres trägt einen Aufsatz A aus gleichem Materiale, auf welchem sich zwei Drahtklemmen befinden. Im Gehäuse ist ein kleines prismatisch geformtes Leclanche-Element — das Prüfungselement E — untergebracht, von dessen Zinkpol eine Drahtleitung zu der am Aufsatze befindlichen Klemme K1 führt. Eine vom Kohlenpole des Prüfungselementes ausgehende Drahtleitung führt zu den zwei Spulen S, S1, welche sie mehrfach umkreist, und von hier zur anderen Klemme K2. Zwischen den Spulen befindet sich die Magnetnadel M, auf deren Achse der außen sichtbare Zeiger Z steckt. Werden die beiden Klemmen leitend verbunden, so wird der Stromkreis geschlossen und die Magnetnadel, mithin auch der Zeiger, abgelenkt. Der Ausschlag des Zeigers ist durch einen Bügel B nach jeder Seite auf 90° beschränkt und kann an der graduierten Metallscheibe, welche mit einer Glaslinse geschützt ist, abgelesen werden. Die bei der Beschauung von der abgenommenen Schubwand aus links gelegene Klemme des Leitungsprüfers ist mit dem Zinkpole der Batterie und somit mit den Kabelklemmen durch einen Metallstreifen verbunden. In die rechts gelegene Klemme des Leitungsprüfers ist das eine Ende eines kurzen Stückes isolierten Drahtes geklemmt, dessen anderes Ende unter einer Schraube festgehalten wird (siehe Fig. 11). Diese Schraube sitzt auf einer Lamelle, welche am oberen Rande der drei das Mittelfach bildenden Wände befestigt ist. Über dieser Lamelle befindet sich zu beiden Seiten je eine Tasterfeder. Diese Federn stehen von der Lamelle frei ab und müssen niedergedrückt, um mit derselben in Berührung gebracht zu werden. Der Fuß der rechten Tasterfeder ist mit der rechten Schleiffeder gemeinschaftlich auf den rechten Sattel des Umschalters aufgeschraubt, ebenso ist die linke Tasterfeder mit der linken Schleiffeder mittels einer gemeinschaftlichen Schraube befestigt. Wird somit die rechte Tasterfeder so weit niedergedrückt, dass sie die mit der rechten Klemme des Leitungsprüfers verbundene Lamelle berührt, so ist dadurch eine metallische Verbindung von der rechten Kabeladerklemme zur rechten Klemme des Leitungsprüfers hergestellt. In derselben Weise wird die metallische Verbindung von der linken Kabeladerklemme zur rechten Klemme des Leitungsprüfers durch Niederdrücken der linken Tasterfeder hergestellt. Um das Niederdrücken der einen oder der anderen Tasterfeder auch bewirken zu können, wenn der Batteriekasten geschlossen ist, befinden sich am Deckel des Kastens der rechte und linke Prüfungstaster T1 und T2 (Fig. 6). Jeder der beiden Taster besteht aus einem kleinen cylindrischen Gehäuse, welches auf den Kastendeckel aufgeschraubt ist. Auf das Gehäuse ist eine Messingkapsel aufgesteckt, welche mit einer Spiralfeder nach außen gedrückt wird. Innen ist an der Kapsel ein Elfenbeinstift befestigt, welcher die Tasterfeder auf die Lamelle des Leitungsprüfers niederpresst, wenn durch einen Druck auf die Kapsel die Spiralfeder niedergedrückt wird. Anmerkung. Auf der inneren Fläche des Deckels jeder Leclanchd-Batterie ist ein Vormerkungsblanquet eingeklebt. |
V. Entstehung und Leitung des elektrischen Stromes |
(Fig.11 und vergl. 6,8 und 9) |
Zur Zündung der
Spierentorpedos wird der elektrische Strom der galvanischen Batterie
benützt, indem derselbe vom Kohlenpole durch den Zünder in das
Wasser und von diesem zum Zinkpole der Batterie zurückgeleitet wird. Die Circulation des elektrischen Stromes ist so lange unterbrochen, bis die Contactvorrichtung des Spierentorpedos durch das Anstoßen und das damit verbundene Neigen des Stoßrades functioniert, d. h. bis durch das Anlegen der Contactkrone an den Contactkopf der Stromschluss hergestellt ist. Die Circulation des elektrischen Stromes kann ferner willkürlich mit dem Umschalter unterbrochen oder hergestellt werden. Dieser Apparat dient somit zur Sicherheit bei der Handhabung der Spierentorpedos und ermöglicht den Gebrauch einer galvanischen Batterie für beide Torpedos, indem durch das Umstellen des Hebels nach rechts oder links die Circulation des elektrischen Stromes durch die Leitung des rechten oder linken Torpedos ermöglicht wird, vorausgesetzt, dass in der Contactvorrichtung des bezüglichen Torpedos Stromschluss stattfindet. Sowie der Strom der galvanischen Batterie kann der schwache Strom des in den Leitungsprüfer untergebrachten Prüfungselementes zur Circulation gelangen, wenn die Prüfungstaster niedergedrückt werden und die Leitung mit der Contactvorrichtung absichtlich oder zufällig geschlossen wird. Dieser schwache Strom des Prüfungselementes, welcher nicht zu zünden vermag, wird der Prüfungsstrom, jener von der galvanischen Batterie ausgehende der Zündstrom genannt. Die Anordnung der gesammten Leitungen ist in Fig. 11 schematisch dargestellt. 1. Leitung des Zündstromes. Die Circulation des erregten elektrischen Stromes erfolgt durch die Elemente von dem Zinkpole eines Elementes zum Kohlenpole des nächsten Elementes und so weiter bis zum Kohlenpole des letzten Elementes durch die Kupferstreifen K1 bis K5. Vom Kohlenpole des letzten Elementes führt der Kupferstreifen K6 zur mittleren Schleiffeder des Umschalters U. Ist der Hebel desselben nach rechts gestellt, so geht der Strom von der mittleren Schleiffeder über die nach abwärts reichende Lamelle x auf die rechte Schleiffeder F1 über und gelangt durch die Fortsetzung F2 zur Kabeladerklemme A1, in welche die Ader des rechten Kabels geklemmt ist, und durch diese isolierte Ader, den Zünder Z1 passierend, zum Contactknopfe g1. Wird nun beim Angriffe durch den Stoß, welcher mit dem Torpedo auf einen widerstandsfähigen Gegenstand ausgeführt wird, das Stoßrad geneigt und durch die Berührung der Contactkrone mit dem Contactkopfe eine metallische Verbindung vom letzteren zum ganzen Sprenggefäße und allen damit verbundenen Metalltheilen hergestellt, so strömt der elektrische Strom in das Wasser ab. Da jedoch die Außenhülle des Kabels eine Leitung vom Sprenggefäße, beziehungsweise vom Wasser, zur Kabelklemme K7 und von dieser über den Streifen K8 eine Verbindung mit dem Zinkpole K10 der Batterie herstellt, so findet Stromschluss statt, welcher die Zündung des Zünders verursacht. Analog kreist der Strom durch den Zünder des linken Torpedos, wenn der Umschalterhebel links gestellt ist, indem derselbe von der mittleren Schleiffeder auf die linke Feder F4 in die Klemme A2 übergeht. Von hier gelangt er durch die isolierte Ader des linken Kabels so zum Abflüsse in das Wasser, wie beim rechten Torpedo, und über die Kabelhülle zur linken Kabelklemme K9 und zum Zinkpole Kl0 zurück. Zur vollständigen Verbindung der zur Rückleitung dienenden Kabelhülle mit dem Sprenggefäße und der damit verbundenen eisernen Spiere ist dieselbe nicht nur in den Kabelkopf eingelöthet, sondern auch in den Stopfbüchsenring. Selber vermittelt eine vollständige metallische Verbindung mit der Spiere und somit auch mit dem Gefäße. 2. Leitung des Prüfungsstromes (Fig. 11). Der Prüfungsstrom kann durch eine der beiden Leitungen nur dann durch das Niederdrücken des Prüfungstasters circulieren, wenn in der Leitung ein Schluss hergestellt ist. Dies kann absichtlich durch Activierung der Contactvorrichtung — Neigen des Stoßrades --— geschehen oder unabsichtlich erfolgen, wenn sich die Contactvorrichtung soweit mit Wasser füllt, dass die Contactkrone und der Contactkopf leitend verbunden werden. In jedem der genannten Fälle wird durch Schließen der Leitung mit dem Prüfungstaster die Circulation des vom Prüfungselemente erregten Prüfungsstromes durch das Ausschlagen der Nadel des Leitungsprüfers angezeigt. Desgleichen wird eine Anzeige durch die Nadel erfolgen, wenn in der Leitung kurzer Schluss entsteht. Kurzer Schluss kann durch Schäden im Kabel hergestellt werden, d. h. wenn die Ader an einer Stelle derart von der Isolierung befreit wird, dass die Kupferdrahtlitzen entweder mit der Außenhülle direct oder mit dem Wasser in Berührung kommen. Im ersteren Falle wird der Strom an der Berührungsstelle auf die Außenhülle übergehen und auf derselben rückströmen, im zweiten Falle findet die Ableitung in das Wasser und die Rückströmung vom Wasser ebenfalls über die Außenhülle statt. Die Circulation des Prüfungsstromes geht folgendermaßen vor sich: Wird (beispielsweise) der rechte Prüfungstaster niedergedrückt (und wäre Stromschluss im rechten Torpedo), so läuft der im Prüfungselemente erzeugte elektrische Strom durch die Klemme L3 des Leitungsprüfers und durch den Verbindungsdraht dieser Klemme mit der Lamelle L zur letzteren. Von der Lamelle L findet der Strom einen Übergang auf die Tasterfeder T2, da diese durch das Niederdrücken des Prüfungstasters T1 nun mit der Lamelle leitend verbunden ist. Von der Tasterfeder T2 übergeht der Strom durch die Fortsetzung F2 der rechten Schleiffeder in die Kabeladerklemme A1 und strömt von hier durch die Kabelader über die activierte Contactvorrichtung wie der Zündstrom zum Wasser ab. Die Rückströmung erfolgt auf der Außenhülle des Kabels zur rechten Kabelklemme K7, von dieser über den Streifen K8 zur linken Kabelklemme K9 und zur Klemme K10 des Zinkpoles der galvanischen Batterie, welch letztere jedoch während der Circulation des Prüfungsstromes durch die Mittelstellung des Umschalters ganz von der Leitung ausgeschaltet ist. Aus diesem Grunde übergeht der Prüfungsstrom von der Klemme K10 über die Verbindung dieser Klemme mit der linken Klemme L4 des Leitungsprüfers auf die letztere, gelangt von hier in die Spule, welche die Magnetnadel umkreist, und zum Prüfungselemente zurück. Wird der linke Prüfungstaster T3 niedergedrückt, so gelangt der Prüfungsstrom vom Prüfungselemente (in der Voraussetzung, dass Stromschluss im Torpedo hergestellt ist) über die Klemme L3 und den Verbindungsdraht zur Lamelle L, dann über letztere zu deren Ende L5, wo er durch die mit dem Prüfungstaster T3 niedergedrückte linke Tasterfeder T4 über die Verlängerung der linken Schleiffeder in die Klemme A2 übergeht und von hier durch die Ader des linken Kabels sowie das Wasser abfließt, wie dies bei der Leitung rechts beschrieben wurde. Ebenso erfolgt der Rückstrom über die Hülle des linken Kabels zur Klemmschraube K10 und zurück zum Prüfungselemente. 3. Prüfung auf Leitung und auf Isolation. Die Prüfung der Leitung und der an der Leitung des elektrischen Stromes theilnehmenden Bestandtheile hat den Zweck, entweder die Überzeugung zu erhalten, dass sich alles in Ordnung befindet, oder den Fehler zu finden, wenn Isolations- oder Leitungsfehler die Stromcirculation verhindern. Die Prüfung der gesammten Leitung geschieht bei complet zusammengesetztem Apparate entweder: a) auf die Continuität der Gesammtleitung oder b) auf die Isolation der Gesammtleitung. Beide Prüfungen geschehen mit dem Leitungsprüfer durch Niederdrücken des Prüfungstasters; nur muss bei der Prüfung auf Continuität der Leitung die Contactvorrichtung des Torpedos durch Neigen der Spindel activiert werden, während bei der Prüfung auf Isolation dies nicht zu geschehen hat. Der ordnungsmäßige Zustand der gesammten Leitung wird bei der Prüfung auf Continuität durch den Nadelausschlag angedeutet und bei der Prüfung auf Isolation daraus erkannt, dass der Leitungsprüfer keine Anzeige gibt. Die Prüfung auf Continuität darf grundsätzlich nur mit solchen Torpedos vorgenommen werden, welche mit der Sprengladung noch nicht geladen sind, und hat man sich dabei der noch nicht adjustierten Initialpatrone oder einer Exercier-Initialpatrone zu bedienen. Jedesmal hingegen muss die Continuitätsprüfung vorgenommen werden, bevor ein Torpedo mit der Sprengladung gefüllt wird, was an Bord in dem Falle zu geschehen hat, wenn ein als Exerciertorpedo in Verwendung gestandenes Sprenggefäß zum Kriegstorpedo umgestaltet, d. h. mit der zugehörigen Sprengladung gefüllt wird. Bei dieser und allen in der Folge angeführten Prüfungen ist das Einschalten eines Zünders in Kriegs- und Exercier-Initialpatronen unstatthaft, und ist die Leitung von einer Zünderklemme zur anderen mit einem etwa 4 cm langen Drahtstückchen herzustellen. Die Prüfung auf Isolation muss jedesmal vorgenommen werden, bevor ein Spierentorpedoboot sein Schiff (seine Landstation) verlässt. Sollten während einer Torpedo-Expedition Theile des Tragapparates zerlegt und wieder zusammengesetzt werden, oder sollte überhaupt die Wechslung eines noch so geringfügig erscheinenden Bestandtheiles stattgefunden haben, so ist die Prüfung der Gesammtleitung auf Isolation vorzunehmen, bevor ein weiteres Unternehmen begonnen wird. Sollten Zeit und Umstände es gestatten, die Isolationsprüfung auch dann noch einmal vorzunehmen, wenn die Spiere schon gesenkt ist, so kann vor dem Umstellen des Umschalterhebels diese letzte Prüfung unter der Voraussetzung stattfinden, dass andere Verrichtungen nicht dadurch beeinträchtigt werden. Zeigt der Leitungsprüfer in diesem Falle einen vollkommenen unzweideutigen Ausschlag, so ist dies ein Zeichen, dass in der Leitung kurzer Schluss entstanden ist; man hat daher unter diesen Umständen das Umstellen des Umschalterhebels möglichst spät vorzunehmen, um eine vorzeitige Explosion zu verhindern. Werden bei der Prüfung der Gesammtleitung ungünstige Resultate erlangt, indem bei der Continuitätsprüfung kein Nadelausschlag oder bei der Isolationsprüfung ein solcher wahrgenommen wird, so ist an die Prüfung der einzelnen Theile mit dem Leitungsprüfer zu schreiten, falls nicht schon eine bloße Besichtigung zur Entdeckung des Fehlers führt. Nach Auffindung und Behebung des Fehlers ist die bezügliche Prüfung der Gesammtleitung zu wiederholen und diese erst dann als beendet zu betrachten, wenn durch Beseitigung aller Anstände günstige Prüfungsresultate erreicht worden sind. Die Prüfung der einzelnen Theile wird folgendermaßen vorgenommen : Zur Prüfung des Kabels wird zuerst die freie Ader desselben mit der einen Klemme des Leitungsprüfers und der Leitungsübertrager des Kabelkopfes mittels eines Stückes isolierten Leitungsdrahtes mit der anderen Klemme verbunden. Schlägt die Nadel aus, so ist die Leitung nicht unterbrochen, findet ein Ausschlag nicht statt oder ist derselbe nur sehr gering, so ist dieses Kabel vorläufig unbrauchbar und muss die Prüfung auf Isolation vorgenommen werden. Zur Prüfung auf Isolation wird die Kabelader in den Stromkreis des Leitungsprüfers eingeschaltet und das Kabel derart in das Wasser versenkt, dass es nicht auf einmal, sondern allmählich der ganzen Länge nach in dasselbe gelangt. Ist die Isolierung an einem Punkte mangelhaft, so wird die Nadel dann ausschlagen, wenn diese Stelle in das Wasser kommt. Eine Untersuchung des Schadens wird ergeben, ob derselbe reparierbar ist, oder ob das Kabel an jener Stelle getrennt und dann kunstgerecht oder provisorisch zusammengefügt werden kann. Die Prüfung einer Initialpatrone allein hat, sowie die Prüfung der gesammten Leitung, grundsätzlich ohne Zünder zu geschehen, und ist dieser zur leitenden Verbindung der Zünderklemmen während der Prüfung durch ein kurzes Drahtstück zu ersetzen. Die Prüfung der Initialpatronen wird bei geschlossenem Deckel derselben vorgenommen, indem die Federkappe mit der einen, der Contactknopf mit der anderen Klemme des Leitungsprüfers verbunden wird; hiezu sind kurze Stücke isolierten Drahtes zu verwenden. Der Nadelausschlag wird den Beweis einer ungestörten Leitung durch die Initialpatrone darthun. Erfolgt ein Ausschlag nicht und ist demnach die Leitung gestört, so ist das am Contactknopfe gewesene Drahtende der Reihe nach an Klemmen und Schrauben anzuhalten und auf diese Weise der Fehler zu suchen. Zur Prüfung eines Zünders hat unter allen Umständen der Leitungsprüfer ganz ausgeschaltet und aus dem Batteriekasten entnommen zu werden, worauf die Prüfung durch Verbinden je eines Zünderdrahtes mit je einer Klemme des Leitungsprüfers mittels kurzer Drahtstücke geschehen kann. Wird ein Nadelausschlag nicht wahrgenommen, so ist der betreffende Zünder ganz von den übrigen zu trennen, in Papier einzuwickeln, als unbrauchbar zu bezeichnen und separat aufzubewahren. Bei allen Untersuchungen ist darauf zu achten, dass die Zündbatterie stets ausgeschaltet sei. Der Leitungsprüfer darf nicht in den Stromkreis eines oder mehrerer Elemente der Zündbatterie eingeschaltet werden, weil durch ein solches Verfahren das Prüfungselement und die Nadel mit dem Zeiger unbrauchbar gemacht werden könnten. Die Prüfung des Kabels auf Leitung hat an Bord der Schiffe wenigstens einmal per Quartal vorgenommen zu werden. Initialladungen und Zünder sind vor dem Gebrauche jedesmal zu prüfen. |
VI. Ausrüstungsgegenstände |
Aus(Ein)holtalje
zum Ausholen, beziehungsweise Einholen der Spiere ; sie besteht
aus einem einscheibigen Holzblocke mit Haken, durch welchen ein
Läufer geschoren ist, dessen eines Ende einen Haken trägt. Drahtklemmen aus Messing zum bequemen Verbinden zweier Enden eines Leitungsdrahtes oder einer Kabelader, wenn dieselben aus irgend einem Grunde getrennt wurden. Die Drahtklemmen eignen sich nur zum Verbinden von Leitungen, welche nicht unter Wasser kommen. Leitungsverbinder (Jointer) zur metallischen Verbindung der Enden einer getrennten Kabelseele oder eines Leitungsdrahtes, wenn das Kabel oder der Leitungsdraht mit der zusammengefügten Stelle unter Wasser zu kommen hat. Werden die Adern zweier Kabel verbunden, so müssen über den Leitungsverbinder einige Drähte der Außenhülle je eines Kabelstückes untereinander durch Zusammendrehen verbunden werden, damit die Rückleitung hergestellt ist. Isolierter Leitungsdraht mit Kupferseele für den Exerciertorpedo und als Ersatz eines schadhaft gewordenen Kabels der Kriegstorpedos. Der mit Guttapercha isolierte Draht ist mit einer Leinwandlitze umwickelt und außen mit Asphalt angestrichen. Als Ersatz für das Kabel eines Kriegstorpedos wird der Leitungsdraht am Kabelkopfe wie ein Kabel befestigt. Da der Durchmesser des Drahtes kleiner als jener eines Kabels ist, so muss der Leitungsdraht an der Stelle, wo er in den Kabelkopf eintritt, mit Werg fest umwickelt werden, damit er strenge in der Öffnung sitzt; außen ist der Leitungsdraht an der Eintrittsstelle mit Patent-Kautschukpasta zur Erzielung eines wasserdichten Abschlusses gut zu verschmieren. Wenn isolierter Leitungsdraht an Stelle eines Kabels verwendet wird, so muss die Rückleitung mit einem kurzen Stücke isolierten Leitungsdrahtes hergestellt werden, wobei das eine Ende in die Kabelklemme, das andere unter einer Mutter des Tragapparates geklemmt wird. Die Pressflächen dieser Mutter sind vorerst gut blank zu reiben. Gefäß für Talg- Wachsmischung aus Kupfer. Glas für Salzsäure zur Aufbewahrung der zum Löthen nothwendigen Säure. Großer Zapfenschlüssel für die ringförmige Druckmutter, zum Anziehen und Abschrauben derselben. Kleiner Zapfenschlüssel aus Eisen mit einem Sechskante auf einem und zwei Zapfen am anderen Ende, zum Anziehen und Lüften aller an der Contactvorrichtung vorkommenden Schraubenmuttern. Schlüssel für Exerciertorpedos aus Eisen mit Zapfen, für alle Zapfenlöcher der Contactvorrichtung passend. Sprenghaube zum Einschalten der Exercierzünder bei Übungen. Sie besteht aus einem Doppelgehäuse, welches bajonnettverschlussartig mit einem Verschlusstücke geschlossen werden kann. Dieses ist aus Hartgummi mit einer Metallfassung hergestellt und trägt an der nach außen gekehrten Fläche zwei Zünderklemmen, deren jede mit einer Druckschraube befestigt und unter welchen je ein kurzes Stück isolierten Leitungsdrahtes geklemmt ist. Soll bei Übungsangriffen ein Exercierzünder eingeschaltet werden, so werden die beiden Drähte des Zünders durch die zwei kleinen Canäle im Verschlusspfropfe so gesteckt, dass der Zünder beim Verschließen der Sprenghaube nach innen zu stehen kommt. Die Ader des vom Exerciertorpedo kommenden Leitungsdrahtes wird mittels der Klemme mit dem einen Ende der Sprenghaube verbunden, während das zweite Ende derselben in die Kabeladerklemme der galvanischen Batterie eingelegt wird. Von der Kabelklemme wird mittels eines Stück Leitungsdrahtes auf geeignete Weise die metallische Verbindung mit der Spiere (Rückleitung) hergestellt. Kabeltrommeln zur Deponierung der Kabel. Eine Kabeltrommel besteht aus zwei kreisförmigen Schwarzblechscheiben, welche in paralleler Lage mit vier Stegen aus Eisen verbunden sind. Auf einem dieser Stege wird der Kabelkopf mit einer Schnalle befestigt und das Kabel über die Stege aufgewunden. Das von der Außenhülle befreite Kabelende wird mit einem Leinwandlappen umwunden, diese Umwindung mit Spagat zusammengebunden und das so versicherte Kabelende an eine Ducht des aufgewundenen Kabels angebunden. Im Centrum sind die beiden Scheiben der Kabeltrommeln durchlocht. Drei Kabeltrommeln werden mit ihren Durchlochungen auf einen Holzcylinder gesteckt und in einer Kiste derart verpackt, dass die beiden Enden des Holzcylinders in Schlitzen liegen, welche in zwei gegenüberliegenden Wänden der Kiste eingeschnitten sind. Requisitenkiste zur Unterbringung der Ausrüstungsgegenstände, welche bei einem Angriffe in das Boot mitgenommen werden. (Siehe Verzeichnis am Schlüsse.) |
VII. Deponierung und Verpackung des Spierentorpeomaterials |
1. Verpackung und Bezeichnung
der Spierentorpedo-Munition. Die Spierentorpedo-Sprenggefäße
werden ohne Stoßrad in hölzernen Sprenggefäßkisten verpackt und mit
diesen in der Torpedo-Munitionskammer gestaut. Die Sprenggefäßkisten haben lose Deckel, welche durch zwei an den Kisten angebrachte und in die Öhre am Deckel eingeschobene Hakenschließen versichert sind. Der Deckel hat einen in das Innere der Kiste reichenden Ansatz, welcher mit einer dem Spierentorpedokopfe entsprechenden Ausnehmung versehen ist. Der Boden hat ebenfalls eine der Kabelkopfflantsche und dem oberen Ansätze entsprechende Ausnehmung. Zur leichteren Handhabung sind die Kisten mit Hanfbändern versehen, deren Schlingen so lang sind, dass sie über den Deckel zusammengegeben und in einen Taljenhaken eingehängt werden können. Die Sprenggefäßkiste ist mit schwarzer Ölfarbe angestrichen. Der Deckel ist mit einem rothen «T» bezeichnet, über welchem das Wort «Spieren» und daneben die Nummer des verpackten Torpedos mit weißen Lettern aufgeschrieben ist. Die verpackten Sprenggefäße sind mit einer Hebeleine versehen, um sie leicht aus der Kiste entnehmen zu können. Die Sprengladung, welche für das zum Unterrichte verwendete Sprenggefäß bestimmt ist, ist in dem dazugehörigen Gefäße aus Weißblech verpackt. Dieses Gefäß ist cylindrisch und von solchen Dimensionen, dass eine Sprengladung darin genau untergebracht werden kann; die Deckelfugen des Gefäßes werden mit Kautschukkitt gedichtet. Die Spierentorpedo-Initialpatronen werden zum Verpacken an beiden Seiden mit einem Deckel aus dünnem Messingblech versehen, deren Ränder mit je einem Gummibande umspannt sind. Jede Initialpatrone ist in ein Blatt Papier eingewickelt. Drei Stück auf die beschriebene Art verwahrte Initialpatronen werden in die Initialpatronenbüchse verpackt. Dieselbe ist aus Messingblech erzeugt und die Deckelfuge ebenfalls mit einem Gummibande umspannt. Jede Büchse ist am Deckel mit einer Papiervignette versehen, welche ein rothes «T» mit der Bezeichnung «Spieren» trägt; ferner sind darauf die Nummern der Spierentorpedos verzeichnet, zu welchen die in der Büchse verpackten Initialpatronen gehören. Die Initialpatronenbüchse ist mit einem Hebeband umgeben. Jede Initialpatronenbüchse ist in einem Initialpatronenbehälter verpackt. Der Spierentorpedo-Initialpatronenbehälter ist so wie jener für Fischtorpedo-Initialpatronen beschaffen und analog bezeichnet. Zum Öffnen und Schließen des Deckels dient der Schlüssel für die Initialpatronenbehälter. 2. Deponierung der Spierentorpedo-Munition. Die geladenen Spierentorpedo-Sprenggefäße sowie die Sprengladungen für Gefäße zum Unterrichte werden in ihren zugehörigen Verpackungsgefäßen nebst den Fischtorpedo - Sprengpatronen in der Torpedo-Munitionskammer deponiert. Auf Schiffen, welche keine Torpedo-Munitionskammern besitzen, sind die genannten Munitionssorten in einer Granatenkammer untergebracht. Auf Torpedobooten werden nach Maßgabe der örtlichen Verhältnisse die Sprengpatronenkisten in den am wenigsten heißen Räumen untergebracht. Die Initialpatronenbehälter werden auf Schiffen — sowie jene der Fischtorpedos — in Initialpatronendepots, auf Torpedobooten im Officierswohnraume untergebracht. Im Brandel- und Schlüsselkasten sind die Verpackungsgefäße der Kriegs- und Exercierzünder für Spierentorpedos sowie der Schlüssel zur Torpedo-Munitonskammer aufbewahrt. Die Torpedozündmittel verbleiben auch in Kriegszeiten in diesem Kasten, werden jedoch bei jedem Klarschiffe in das Torpedo-Materialdepot oder bei Abgang eines solchen in das Artillerie-Materialdepot übertragen. Auf Torpedobooten werden die Spierentorpedo-Zündmittel in einem Fache im Officierswohnraume untergebracht. |
VIII. Behandlung und Konservierungdes Spierentorpeomaterials |
Spierentorpedo-Sprenggefäße, welche als Kriegstorpedos, d. i.
mit der Sprengladung gefüllt, an Bord (zu einer Abtheilung) kommen,
sind in ihrem Zustande zu belassen. Eine Ausnahme hievon findet dann statt, wenn ein Sprenggefäß im Seewasser war. In diesem Falle hat die Contactvorrichtung geöffnet und gereinigt zu werden und sind eventuell auch Wechslungen oder Reparaturen beschädigter Theile vorzunehmen. Der Deckel soll jedoch auch in diesem Falle nicht abgenommen werden. Die Außenfläche des Gefäßes und die Flächen der Bestandteile sind nicht zu putzen, sondern nur mit einem rauhen Tuchlappen abzuwischen, wenn starke Grünspanflecke auftreten sollten. — Im übrigen ist das Blankhalten des Gefäßes zu vermeiden, indem eine Reichte Oxydschichte die Messing- und Kupferbestandtheile vor dem weiteren Oxydieren schützt und im Ernstfälle die glänzenden Flächen nur zur früheren Erkennung des angreifenden Bootes beitragen würden. Das Einfetten und das Anstreichen mit Ölfarbe ist unstatthaft. Der aus einer Wachs-Talgmischung bestehende Ausguss der nach außen gekehrten Mulde des Kugellagers muss erneuert werden, wenn der alte schadhaft gefunden wird. Sprenggefäße zum Unterrichte sind in gleicher Weise zu conservieren, wie die geladenen Sprenggefäße. Das Losmachen des Contactbechers hat auch beim Unterrichte zu unterbleiben. Exercier-Spierentorpedos sind im wesentlichen so zu conservieren, wie die Kriegstorpedos. Wenn die Contactvorrichtung behufs Reinigung der Bestandteile geöffnet war, so sind nach dem Schließen und nach neuerlichem Anziehen der ringförmigen Druckmutter, die Fugen mit Patentpasta zu verkitten. Sollte der rückwärtige Deckel leck geworden sein, so ist derselbe loszulöthen und neuerdings mit Weichloth wasserdicht anzulöthen. Die Spierentorpedo-Initialpatronen bedürfen unter gewöhnlichen Umständen zufolge ihrer sorgfältigen Verpackung nicht besonders conserviert zu werden. Überhaupt hat als Grundsatz zu gelten, dass die Initialpatronen der Kriegstorpedos nur dann aus ihren Verpackungsgefäßen zu entnehmen sind, wenn sie im Ernstfalle gebraucht werden. Sollte eine ausgepackt gewesene Initialpatrone wieder versorgt werden, so ist dieselbe mit einem trockenen Tuche abzuwischen; war die Patrone in einem im Wasser gewesenen Torpedo eingesetzt, so ist sie genauestens zu untersuchen, ob nicht Feuchtigkeit anhaftet, und gut abzuwischen. Ein Zerlegen der Initialpatronen hat hiebei nicht stattzufinden. Trocken befundene Initialpatronen werden wieder vorschriftsmäßig verpackt; solche, an denen Feuchtigkeit wahrgenommen wurde, sind nicht mehr mit den übrigen Patronen, sondern getrennt von denselben in hiezu geeigneten Gefäßen nach Thunlichkeit gut zu verpacken und bei der ersten sich ergebenden Gelegenheit auszutauschen. Die Anwendung von Putzmitteln ist ganz überflüssig; das Einschmieren mit Öl und Fetten ist strengstens untersagt, und muss besonders darauf geachtet werden, dass die manipulierenden Personen Initialpatronen nur mit reinen Händen berühren, was im allgemeinen beim Handhaben aller Apparate und Gegenstände zu beobachten ist, welche zur Leitung des elektrischen Stromes bestimmt sind. Initialpatronen zum Unterrichte sind ebenso zu conservieren, wie die für Kriegstorpedos bestimmten. Das Zerlegen derselben ist auch für Unterrichtszwecke nicht gestattet, da die zur Functionierung nöthigen Bestandtheile äußerlich sichtbar sind. Das Blankputzen sowie das Einölen, Fetten oder Anstreichen sämmtlicher Verpackungsgefäße der Initialpatronen ist überflüssig und daher zu unterlassen. Grünspanflecke sind mit rauhen Lappen abzureiben. Eingesetzt gewesene, jedoch nicht verbrauchte Zünder sind, nachdem sie vorerst mit dem Leitungsprüfer untersucht wurden, wieder vorschriftsmäßig zu verpacken. Der Spierentorpedo-Tragapparat ist in allen seinen Eisentheilen mit dunklem Eisenroth angestrichen. Nur die Reibflächen des Rahmens, der Spiere, der Bolzen und Lager und die Mantelflächen der Rollen sind nicht anzustreichen. Die nicht angestrichenen Mantelflächen sind nicht blank zu putzen, sondern nur oxydfrei zu halten, was durch trockenes Abwischen mit rauhen Lappen zu erzielen ist. Hellglänzende Metallflächen sind beim Tragapparate unstatthaft. Die Kabel werden am besten in kühlen feuchten Orten conserviert, weshalb es sowohl bei der Deponierung an Bord der Schiffe wie auch beim Gebrauche in Dampfbooten zu vermeiden ist, dass dieselben auf erwärmten Gegenständen (Dampfkessel, Dampfrohre etc.) aufliegen oder in der Nähe derselben unnöthig längere Zeit belassen werden. Soll ein Kabel in die Spiere eingeschoren werden, so wird an dasselbe ein doppelt zusammengelegtes Stück starken Spagates um die Außenhülle hinter der Drahtbekleidung mit einem Stopperstich und am Ende der freigelegten Kabelseele mit einem Halbstiche befestigt. Die Enden des Spagates werden an ein Auge angebunden, welches vorher aus dem am vorderen Spierenende hervorragenden Messingdraht gebildet wurde. Durch Anziehen am entgegengesetzten Drahtende wird nun das Kabel in die Spiere eingezogen. Vor dem Einschalten werden die Litzenenden mit einem Messer blank gescheuert. Kabel, welche im Seewasser gelegen sind, sollen in süßem Wasser ausgeschwemmt werden; die Anwendung von Putzmitteln und Fetten ist bei der Instandhaltung der Kabel untersagt. Die galvanische Batterie muss mit besonderer Achtsamkeit behandelt werden. Das Stürzen derselben ist unter allen Umständen, ein Neigen nach Thunlichkeit zu vermeiden. Es ist ferner zu vermeiden, dass in der Batterie außer im Gebrauchs falle und während der Übungen oder Untersuchungen mit Exercierzündern Stromschluss hergestellt wird, d. h. dass die Pole leitend verbunden werden. Alle Metalltheile, welche an ihren Berührungsstellen Übergangspunkte für den elektrischen Strom bilden, sind oxydfrei zu halten. Eine Oxydbildung wird zwar überhaupt bei guter Behandlung der Batterie nicht leicht auftreten, da die Metalltheile mit einem schützenden Lack überzogen sind; sollten jedoch Grünspannecken an den bezeichneten Theilen sich ansetzen, so sind dieselben mit gelinden Putzmitteln zu beseitigen. Der Gebrauch fetter Putzmittel beeinträchtigt das Functionieren der Mechanismen, weshalb Fette, Öle und dergl. von den Mitteln zur Reinigung ganz auszuschließen sind. Solange die Batterie functioniert, dürfen weder Umschalter noch Kabelklemme etc. zerlegt werden. Das Zerlegen des Leitungsprüfers ist unter allen Umständen unstatthaft. Sollte die Nadel desselben keinen Ausschlag geben, wenn die beiden Klemmen am Aufsatze mit einem kurzen Drahtstücke leitend verbunden werden, so ist in das Prüfungselement durch die Eingussöffnung etwas Wasser nachzufüllen. Wenn die Nadel nach Verlauf einiger Stunden noch immer keinen Ausschlag zeigt, so ist auf den Gebrauch des Instrumentes ganz zu verzichten, bis sich die Gelegenheit ergibt, dasselbe auszutauschen. Über den guten Zustand der galvanischen Batterie, welcher nur dann richtig beurtheilt werden kann, wenn eine Prüfung mit dem complet zusammengesetzten Torpedoapparate und den hiezu gehörigen Leitungen vorgenommen wurde, geben die Übungsangriffe durch Zündersprengungen Aufschluss. Eine derartige Prüfung hat auch dann vorgenommen zu werden, wenn längere Zeit Übungen nicht stattfinden oder der Gebrauch der Kriegstorpedos in nicht ferner Zeit wahrscheinlich ist. Zu dieser Prüfung ist der mit der Sprenghaube in die Leitung eingeschaltete Exercierzünder durch die Activierung der Contactvorrichtung des Exerciertorpedos zu sprengen. Sollte bei diesen Gelegenheiten einmal ein Zünder nicht zur Explosion gebracht werden, so ist sofort die Prüfung auf Isolation und Leitung vorzunehmen, wie sie im Punkte 3 vorgeschrieben ist. Gefundene Mängel sind abzustellen und ist darnach neuerdings mit drei Zündern die Prüfung zu wiederholen. Kommt nochmals ein Versager vor, so ist der Grund in der Schwächung der elektromotorischen Kraft der galvanischen Batterie zu suchen und hat folgender Vorgang eingeschlagen zu werden: Die Elemente der galvanischen Batterie sind auszuschalten, aus ihren Fächern zu entnehmen und ist vorerst jedes derselben äußerlich zu besichtigen, ob nicht die Köpfe der Kohlenpole gebrochen, die Klemmen locker oder die Gefäße gebrochen sind, entdeckt wurde. Ebenso sind jene Elemente zu beseitigen, welche überkocht haben, was an einer besonders üppigen Krystallbildung am Deckel erkenntlich ist. Diejenigen Elemente, welche intact befunden werden, sind mit Regenwasser oder mit destilliertem Wasser zu füllen. Zu diesem Behufe werden die Pfropfen im Pechaufgusse des zu füllenden Elementes entfernt; hierauf wird in Intervallen von je einer halben Stunde durch die größere Öffnung so viel Wasser eingegossen, als der Becher fasst. Nach zehn bis zwölf Stunden wird das Nachgießen wiederholt, hierauf das Element ebenso lange liegen gelassen. Nun wird es 45° geneigt, so dass die Eingussöffnung auf die Seite- zu stehen kommt, nach welcher das Element, geneigt worden ist. In dieser Stellung wird das überflüssige Wasser ablaufen gelassen oder beobachtet, ob die Wasserfüllung bis zur Öffnung reicht. Ist das letztere der Fall, so ist die Füllung eine genügende, wenn nicht, so muss noch einmal nachgefüllt werden. Zum Schlüsse sind beide Pfropfen einzusetzen, und ist am Vormerkblatte des Deckels das Datum der Nachfüllung ersichtlich zu machen. Hierauf wird die Batterie mit den älteren gut befundenen und mit den ergänzten Elementen wieder zusammengestellt und sodann mit dem ganzen zusammengesetzten Spierenapparate mit aufgesetztem Exerciergefäße eine Zündersprengung vorgenommen, wobei ein Exercierzünder von drei Elementen genommen werden muss. Um dies zu bewerkstelligen, wird die Kabelader nicht in die Kabeladerklemme gezwängt, sondern mit einem kurzen isolierten Drahtstücke mittels Drahtklemme verbunden und das Ende des Drahtes auf den Kohlenpol des dritten Elementes geklemmt. Erfolgt hiebei keine Zünderexplosion, so sind auch die übrigen alten Elemente durch neue zu ersetzen. Äußerlich ist der Batteriekasten angemessen zu conservieren. |
IX. Das Laden der Spierentorpedo-Sprenggefäße an Bord der k.u.k. Kriegsschiffe |
Wenn nach Verbrauch oder Verlust eines Spierentorpedos jenes Sprenggefäß mit der Sprengladung versehen werden soll, welches zum Gebrauche beim Unterrichte ungeladen an Bord kam, so ist für diese Manipulation ein sicherer Ort zu bestimmen. |
Beim Laden eines Sprenggefäßes,
beziehungsweise beim Einstauen der nassen Schießwollkörper in
dasselbe, wird folgendermaßen vorgegangen: Der Deckel des Sprenggefäßes wird abgenommen. Der im Gefäße enthaltene Sand wird hierauf entfernt und das Innere des Gefäßes gereinigt, zuletzt mit Süßwasser gewaschen, ausgespült und getrocknet. Zum Einstauen der Sprengladung ist hierauf das Sprenggefäß auf einer geeigneten Unterlage so aufzustellen, dass der Kopf nach unten zu stehen kommt. Sodann wird aus dem Weißblechgefäße ein Schießwollkörper nach dem anderen entnommen und in derselben Reihenfolge in das Sprenggefäß gestaut, in der die Körper im Weißblechgefäße gelagert waren. Nachdem alle Schießwollkörper in das Sprenggefäß eingestaut sind, werden auf die Oberfläche der letzten Schichte zwei Lagen reines Papier gegeben, welche vorher nach dem Durchmesser des Gefäßes entsprechend zugeschnitten wurden. Der noch frei bleibende Raum wird mit Schnitzeln aus reinem Papiere oder mit trockenem reinen Sägemehl dicht ausgestopft und diese Verpackung mit Papierblättern zugedeckt. Der Deckel, von dem die Bezeichnung «zum Unterrichte» früher abgeschabt wurde, wird hierauf angeschraubt. |
Der Schleuder - Spierentorpedo |
Für die Verwendung auf
Donau-Fahrzeugen wurden die Spierentorpedos versuchsweise auch als
Schleuder-Spierentorpedos mit Willenszündung eingerichtet. Dieselben
sind auf drehbaren Tragapparaten an beiden Bordseiten geführt und
werden im Gebrauchsfalle senkrecht auf die Kiellinie gestellt. Der Tragapparat ist auf einer verticalen Achse montiert, welche in zwei Stützen gelagert ist. Das obere Achsenende wird von einem drehbaren Ringe umfasst, welcher mit zwei Backen versehen ist. Das Auge am rückwärtigen Ende der Spiere wird zwischen diesen Backen eingelegt und mittels eines Bolzens befestigt. Die Spiere kann mithin mit dieser Achse in der Horizontalen und um die Achse des Befestigungsbolzens auch in der Verticalen gedreht werden. Das untere Achsenende wird auch von einem drehbaren Ringe umfasst. An der vorstehenden Backe desselben ist ein horizontaler Träger angeschraubt, welcher wie die Spiere in der Horizontalen gedreht, jedoch nicht nach auf- und abwärts bewegt werden kann, da er durch eine Stange, die das äußerste Ende des Trägers mit den die Spiere tragenden Backen verbindet, in der horizontalen Lage erhalten wird. Am vordersten Ende des Trägers ragen zwei senkrechte Bleche nach aufwärts, zwischen welchen die Spiere geführt ist. In diesen Führungsrahmen kann die Spiere horizontal gelagert (Ruhestellung) oder mittels eines einzulegenden Riegels so eingestellt werden, dass der Spierentorpedokörper 1 m unter den Wasserspiegel zu stehen kommt. Wenn die Spiere an die untere Begrenzung des Rahmens anstoßt, so liegt der Spierentorpedokörper l,5m unter Wasser. Das vordere Spierenende ist in der Ruhestellung entsprechend gestützt. Der Torpedo kann nur dann abgefeuert werden, wenn er sich 0 bis 15° vor oder achter der Dwarslinie befindet. Hiefür ist folgende Einrichtung getroffen: Auf dem Ringe an der Achse, welcher die Spiere trägt und sich mit derselben dreht, ist eine Schleiffeder isoliert aufgesetzt. Diese Feder trägt eine Klemme, in welche der Leitungsdraht geschaltet ist. Auf der Achse selbst ist ein isolierender Ebonitring befestigt, der einen Metallsector trägt und mit einer zweiten Klemme für die Fortsetzung der Leitung von der Schleiffeder versehen ist. Der Stromschluss kann daher nur dann bewirkt werden, wenn die Schleiffeder auf dem Metallsector (30°) autliegt. Das Ende der Kabelader ist nicht direct zum Kohlenpole der Batterie geführt, sondern in die Klemme des Metallsectors geklemmt, während ein isolierter Leitungsdraht von der Schleiffederklemme zur Kabeladerklemme der Batterie geführt ist. In die Rückleitung ist noch ein Jointer eingeschaltet, welchen der Manövrierende hält, wodurch die Willenszündung ermöglicht wird. Die Sprengladung dieses Torpedos wird 5 bis 6 kg betragen. |
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