"Holland" Unterseeboote

U5, U6 und U12

 

U5, U6

 

Technische Daten

 
Gesamtlänge: 32,09 m
Breite auf Spanten: 4,19 m
Wasserverdrängung: 240 t ober und 273 t unter Wasser
Antrieb: 2 6zyl. Benzinmotoren je 250 PS, (U6 ab Nov.1915 6zyl.Diesel)
               2 Elektromotoren je 115 PS
               Höchstgeschwindigkeit ober Wasser: 11 Knoten
               Höchstgeschwindigkeit unter Wasser: 9 Knoten
Fahrbereich: 800 sm bei 8,5 Knoten ober Wasser
                      48 sm bei Knoten unter Wasser
                      15 sm bei 8,5 Knoten unter Wasser
Armierung: 2 Bugtorpedorohre, 2 Reservetorpedos
                    U5 ab Juli 1915 1 SFK 47mm, ab Oktober 1916 1 SK 7,5cm L/30
                    U6 ab Dezember 1915 1 SFK 37mm L/23
                     2 Gewehre M95, 8 Pistolen M7
Besatzung: 4 Stab, 15 Mann
 
 
Die Holland Boote, Einhüllenboote, entwarf der US Ingenieur John Philip Holland und sie wurden bei Electric Boat Co. in Newport, Conn., vorgefertigt und von Whitehead in Fiume in Lizenz zusammengebaut.
Die Kiellegung von U5 fand am 9. April 1908 und die von U6 am 21.Februar 1908 statt. Stapellauf von U5 am 10. Februar 1909 und von U6 am 12.6.1909.
 

Whitehead Werft - 1909

 
Die Probefahrten mit U5 verliefen nicht zufriedenstellend. Zwar war die Leistung der Motoren höher als die geforderten Vorgaben, aber die Motoren waren aus minderwertigen Material und die Zylinder mussten später gewechselt werden. Weiters besaß das Boot nur ein starres Periskop. Die Navigationsbrücke auf dem Turm machte einen Tauchgang unmöglich und war daher nur zu verwenden, wenn ein Tauchgang nicht erwartet wurde. War mit einem Tauchgang zu rechnen, musste die Brücke im Hafen abgebaut werden.
Die Boote wurden daher zum Umbau der Turmverschalung, zum Einbau eines zweiten Periskopes und schließlich zum Überholen der Motoren an Whitehead rücküberstellt. Alle Mängel wurden beseitigt und beide Boote 1911 endgültig übernommen.
Unter Wasser zeigten die Holland Boote wegen ihrer Tropfenform sehr gute Eigenschaften. Auch war das Boot rasch tauchklar. Die Benzinmotoren entwickelten kaum Rauch und liefen relativ geräuschlos. Doch kam es durch Benzindämpfe immer wieder zu Vergiftungserscheinungen.
 

 

     

U5 mit dem ursprünglichem Turm

     

 

     

U5 mit 11 Knoten unterwegs

 

 

Kriegseinsätze

 
U5 versenkte: am 27.4.1915 den franz. Panzerkreuzer LÈON GAMBETTA
                      am 5.8.1915 das italienische U-Boot NEREIDE
                      am 8.6.1916 den italienischen Hilfskreuzer PRINCIPE UMBERTO
Am 16.5.1917 lief U5 bei einer Übungsfahrt auf eine Mine und sank, 6 Tote. Es wurde gehoben, in Stand gesetzt und am 22.2.1918 wieder in Dienst gestellt. Nach dem Krieg wurde es Italien zugesprochen und 1920 abgewrackt.

U6 versenkte: am 18.3.1916 den franz. Kreuzer RENAUDIN
Am 13.5.1916 verfing sich U6 beim Durchfahren der Otrantostraße in einem U-Boot Netz und versenkte sich selbst. Die Besatzung ging in italienische Kriegsgefangenschaft.
 
 

 
 

Foto: "Die Unterseeboote Österreich Ungarns", Akademische Druck-u.Verlagsanstalt Graz

 

 

Linienschiffsleutnant Trapp am Turm von U5

 

 

Besatzung der U-5 (Linienschiffsleutnant Ritter v.Trapp) welche den "Leon Gambetta" versenkte.

 

 

Heimkehr der U5 nach der Torpedierung des franz. Panzerkreuzers "Leon Gambetta"

 
Whitehead baute ein verbessertes Holland Boot. Dabei wurden alle Erfahrungen und Lehren aus den Booten U5 und U6 berücksichtigt. Die Kriegsmarine hatte vorerst kein Interesse daran, kaufte dieses Boot erst unmittelbar zu Kriegsbeginn und stellte es als U12 in Dienst.
 

U12

 

Kriegseinsätze

 
U12 torpedierte am 21.12.1914 das franz. Schlachtschiff JEAN BART- es musste zur Reparatur nach Malta
Am 12.8.1915 versuchte es in den Kriegshafen von Venedig einzudringen, wurde in eine Minensperre gelockt und sank dort mit der gesamten Besatzung. Es wurde noch 1915 von den Italienern gehoben, abgewrackt und die Gefallenen in einem Gemeinschaftsgrab beigesetzt.
 

Foto: "Die Unterseeboote Österreich Ungarns", Akademische Druck-u.Verlagsanstalt Graz

U12

 
 
 

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