Huszár - Klasse

 
     
 

 

 
  1904 erhielt die Frima Yarrow den Auftrag zum Bau eines Torpedobootzerstörers von ca. 400 Tonnen. Von der Bauweise sollte er von denen in letzter Zeit für die Royal Navy gebauten kaum abweichen. Yarrow & Co war in Bezug auf den Bau von Zerstörern eine der hervorragendsten Werften.
Wichtigste Bedingung war die Einhaltung von 27 Knoten während einer Probefahrt über 6 Stunden. Die Abmessungen des Bootes wiederum, stellte man der Werft frei. Ferner hatte die Firma Yarrow die Konstruktionspläne bereit zu stellen, damit weitere Fahrzeuge auch in Österreich gebaut werden konnten.
Am 31.Mai 1905 war der Stapellauf der HUSZAR und schon am nächsten Tag wurde mit 406 Tonnen Wasserverdrängung eine Probefahrt durchgeführt. Zweimal wurde die Messstrecke durchfahren und eine Geschwindigkeit von 30,27 Knoten gemessen.
Bei weiteren Probefahrten wurden 28,45 und 28,54 Knoten gemessen.
Am 11. Juli startete die Überfahrt nach Pola. Aus dem Bericht des Kommandanten Korvkpt. Keil geht folgendes hervor: Die Räume unter Deck waren schlecht belüftet. Gegenstände mit Schimmel und Rost überzogen. Auch das Heizpersonal, stellte er fest, müsse um mindestens drei, am besten um acht Mann erhöht werden.

Torpedofahrzeuge dieses Typs sollten in Folge in Österreich gebaut werden. Eine Hälfte durch eine österreichische die andere durch eine ungarische Werft. Österreichischerseits wurde der Auftrag an die S.T.T. vergeben, die ungarische Reichhälfte verfügte noch über keine entsprechende Werft. Die neu gegründete, ungarische Werft wurde in Bergudi, nördlich von Fiume gebaut. Die endgültige Firmenbezeichnung lautete "Danubius Schiffbau und Maschinenfabrik A.G.

Änderungen gegenüber der in England gebauten HUSZAR: Kombüse in einem Kombüsenhaus an Deck, Vergrößerung des Steuerruders, Installation eines Anker- und Torpedokrans, Versetzung des vorderen Lanzierapparates um zwei Spantdistanzen, Änderung der Ankerauflage um ein Hängenbleiben der Ankerarme zu verhindern.

Die Leistungen der Huszárklasse entsprachen zwar dem Standart ihrer Zeit, aber bei schwerem Wetter zeigten sich wegen der geringen Wasserverdrängung bald die Grenzen dieses Typs.
Lanzierapparate und teilweise auch die Geschütze waren nicht bedienbar, maximale Geschwindigkeit 12 Knoten, Großteil der Besatzung seekrank, Ausfall der Radioanlagen um nur einige Widrigkeiten zu nennen.

                                                                           Änderungen an den Schiffen der Huszár-Klasse

Die niedrigen Kamine sorgten ständig für Belästigung der Mannschaft, sodass dieses im Dienst beeinträchtigt wurde. Daher wurden die Kamine auf einigen Fahrzeugen probeweise erhöht und als sich das bewährte, im Laufe der Jahre alle Kamine auf den Torpedofahrzeugen verlängert oder durch längere ersetzt.

Alle Fahrzeuge wurden nach und nach mit Skoda 7cm L/30 Geschützen bestückt. Damit ersetzte man die 47mm SFK, die sich als zu schwach herausstellten.

Auf der VELEBIT wurde anstelle des achteren Einzel-Lanzierrohres ein Doppel-Lanzierrohr installiert. Auch die CSIKOS wurde, nach guten Erfahrungen auf der VELEBIT, mit einem Doppel-Lanzierapparat ausgestattet.

Die Kessel der CSIKÒS wurden auf Ölzusatzheizung umgebaut und vier Öltanks eingebaut. Jeder verfügte über ein Fassungsvermögen von 1 Tonne. Die Ölzusatzheizung wurde schließlich für die gesamte Huszár-Klasse systemisiert, wobei die Heizöltanks auf zehn Tonnen vergrößert wurden.
 
     
 

Wasserverdrängung

Antrieb

Fahrtstrecke

Geschwindigkeit

Bewaffnung

390 konstr.
420 voll ausgerüstet
4 Yarrow-WR-Kessel
18,6 atü
2 Schrauben
2 Vierzyl.-Maschinen
6000 PSi (indizierte
Pferdestärken)

Wildfang
6590 PSi
500 bei 28 kn 28,5 maximal

28,0 durchschnittlich
 
1/7cm L/45
7/47mm L744
2/45cm Torpedorohre
ab 1913
1/7cm L/45
5/7cm L/30
2/45cm Torpedorohre
ab März 1915 zusätzlich
1/8mm MG in BA-Lafette
 
 
     
 

Brennstoff

Länge

Breite

Tiefgang

Besatzung

90,6 68,38 6,25 1,78 konstr.
1,85 voll ausgerüstet
5 Offiziere
65 Mann
 
     
 
Name Baulegung Stapellauf Indienststellung Verbleib
HUSZÁR 14.November 1904
Yarrow, London
31. Mai 1905 4. Juli1905 3. Dezember1908 auf ein Riff gelaufen und am 12. Dezember untergegangen.
ULAN 27. September 1905
S.T.T. - Triest
8. April 1906 21. September 1906 Ging 1920 an Griechenland und wurde in SMYRNI umbenannt. 1932 abgewrackt.
STREITER 30. Oktober 1905
S.T.T. - Triest
16. Juni 1906 31. Dezember 1906 1918 mit dem Dampfer PETKA zusammengestoßen und gesunken.
WILDFANG 7. Dezember 1905
S.T.T.-Triest
29. August 1906 15. Juni 1907 1917 auf eine Mine aufgelaufen und gesunken.
SCHARFSCHÜTZE 12. April 1906
S.T.T.-Triest
5. Dezember 1906 15. September 1907 Ging 1920 an Italien und wurde abgewrackt.
USKOKE 1. September 1906
S.T.T.-Triest
20. Juli 1907 31. Dezember 1907 Ging 1920 an Italien und wurde abgewrackt.
TURUL 27. Juli 1907
Danubius, Fiume
9. August 1908 31. Dezember 1908 Ging 1920 an Italien und wurde abgewrackt.
PANDUR 2. August 1907
Danubius, Fiume
25. Okrober 1908 31. Jänner 1909 Ging 1920 an Frankreich und wurde abgewrackt.
CSIKÓS 21. Februar 1908
Danubius, Fiume
24. Jänner 1909 16. November 1909 Ging 1920 an Italien und wurde abgewrackt.
REKA 13. August 1908
Danubius, Fiume
28. April 1909 31. Dezember 1909 Ging 1920 an Frankreich und wurde abgewrackt.
VELEBIT 5. November 1908
Danubius, Fiume
24. Juli 1909 31. Dezember 1909 Ging 1920 an Italien und wurde abgewrackt.
DINARA 28. Jänner 1909
Danubius, Fiume
16. Oktober 1909 31. Dezember 1909 Ging 1920 an Italien und wurde abgewrackt.
HUSZÁR II 29. November 1909
Seearsenal Pola
20. Dezember 1910 8. Februar 1911 Ging 1920 an Italien und wurde abgewrackt.
WARASDINER 1. April 1911
S.T.T.-Triest
3. April 1912 28. Aug. 1914 Ging 1920 an Italien und wurde abgewrackt.
 
 

Quelle: Die Torpedoschiffe und Zerstörer der k.u.k.Kriegsmarine, F.Bilzer, Weishaupt Verlag Graz

 
     
     
 

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