Ukanc

 

Österreichisch Ungarischer Soldatenfriedhof aus dem Ersten Weltkrieg in Uknac - Bohinj

 

Nach der italienischen Kriegserklärung an die österreichisch-ungarische Monarchie am 23. Mai 1915, wurde Bohinj zum unmittelbaren Hinterland des Kampfgebietes im Krn-Gebirge. Über Bohinj lief die Hauptversorgungslinie der 10. k.u.k Gebrigsbrigade, die ihre Stellungen östlich vom Krn verteidigte. In Ukanc befand sich die Endstation der schmalspurigen Militärbahn und die Talstation der Militärseilbahn auf den Berg Komna. Auch mehrere Lager mit Kriegsmaterial wurden dort errichtet. Bei den Arbeiten wurden zahlreiche Kriegsgefangene eingesetzt, meistens Russen.
Nach dem Durchbruch von Flitsch - Tolmein (24. - 27. 10. 1917, 12. Isonzoschlacht), verlegten die österreichisch-ungarischen Einheiten nach dem Westen, über den Isonzo und Tagliamento bis an die Piave.

Im Friedhof von Ukanc wurden im Zeitraum vom Juni 1915 bis November 1917 vor allem jene k.u.k Soldaten begraben, die in den schweren Verteidigungskämpfen im Sommer und Herbst 1915 im Gebirge von Krn gefallen sind. Der Großteil der gefallenen k.u.k. Soldaten gehörten Infanterieregimentern aus ungarischen, galizischen und aus anderen östlichen Stellungsbezirken mit vorwiegend folgender nationaler Zusammensetzung an:

IR66 - Uzgorod (heute Ukraine) - Ungarn, Slowaken, Ukrainer
IR33 - Arad (heute Rumänien) - Ungarn, Rumänien, Serben
IR80 - Lvov/Lemberg (heute Ukraine) - Ukrainer, Polen
IR30 - Lvov/Lemberg (heute Ukraine) - Polen, Ukrainer
IR91 - Prag - Böhmen
IR61 - Temisvar (heute Rumänien) - Ungarn, Rumänen
IR10 - Przemysl (heute Polen) - Polen
 

Auf diesem Friedhof liegen auch Zivilisten und Soldaten anderer Völker der Monarchie, wie Slowaken, Tschechen, Deutsche und Slowenen.
Unter den namentlich Bekannten wurden auf  diesen Friedhof auch 17 russische, 2 rumänische und italienischer Kriegsgefangener beerdigt. Die Kriegsgefangenen in Bohinj haben bei schlechter Ernährung Militärstraßen und eine Bahnstrecke gebaut, Holz gefällt, sowie Kriegsmaterial und ähnliches transportiert.
282 Gräber sind markiert. Namentlich bezeichnet sind 221 Gräber. Die Anzahl von Gräbern unbekannter Soldaten und Kriegsgefangener beträgt 64. 14 Gräber existieren nicht mehr. Auch gibt es Gräber in denen jeweils 2 Gefallene bestattet wurden. Ein namenloses Grab eines unbekannten russischen Kriegsgefangenen trägt die letzte Nummer 296.

 

 

 

 

 

 

     

     
 
 

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