Technische  Arbeiten    


 

Technische Ausrüstung der Truppen.

 
Infanterie
 

 
Sämtliche Kompagniepioniere und je zwei Korporale per Bataillon bilden unter Kommando des "Regimentspionieroffiziers" die "Regimentspionierabteilung."
Letztere kann auch außerhalb des Regimentes verwendet werden; die Hälfte, mindestens Pioniere, müssen aber beim Regimente (selbständigen Bataillon) bleiben.
     Jeden Kompagniemunitionswagen ist: 1 Krampen oder 1 Schaufel abwechselnd, Zugslaterne.
 

Spaten

 

 

     Jene Leute, welche mit Spaten und Beilpicke beteilt sind, tragen den Spaten am Leibriemen und die Beilpicke am Tornister.

 

Kavallerie

 

Per Eskadron

4 Infanteriespaten
2 Belpicken
1 Wald-, 1 Handhacke
1 Kettensäge
16 Drahtscheeren
1 Gerüstklammer
4 sonstige Zimmermanswerkzeuge
(Feile, Bohrer, Stemmeisen, Zange)
Lagerhaken für je 7 Mann auf Pferden gepackt.
Zugslaternen 20 Stück
Schwimmsäcke 10 Stück, ähnlich, jedoch größer
als ein Hafersack.
 

 

werden von 9 Eskadronspionieren auf
den Reitpferden fortgeschafft.

     Per Regiment: 1 Blasbalg (für Schwimmsäcke) und ca. 30 Gummiflecke zum Reparieren derselben.

 

Pionierzug

( 1 per Kavallerieregiment): 1 Offizier, 24 Reiter

 
Pionierwerkzeuge:
4 Schaufeln, 4 Krampen, 5 Hacken,
2 Waldsägen etc.
Eisenbahnzerstörungswerkzeuge:
Schlägel, Feilen, etc.
bei Märschen auf dem Deckel- (Werkzeugwagen)
des Regimentsstabes oder
auf den Reitpferden des Pionierzuges.
     
Sprengmittel:
70 kg Ekrasit (u.zw. 64 St.Sprengb. á 1 kg
u. 12 St. á 1/2 kg), Zeitzünder,
Luntenfeuerzeuge, 100 m detonierende
Zündschnur, Kapseln, etc.
Schwimmsäcke: 8.
Auf den 2 Sprengmittel Packpferden
im Gefechtstrain; bei Expeditionen,
die nicht über einen Marsch
betragen u. nicht mehr als 16 Sprengbüchsen
erfordern, sind letztere von den
Reitern mitzunehmen, ansonsten geht Packpferd mit.
 

Artillerie

 

 

Sappeur - und Pionierkompagnie

 

8 Drahtscheren, 192 langgestieltes Werkz., 1600 Eisendraht.
Sprengmunition in den Zugsrequisitenwagen, im ganzen per Sappeurkomp. 300, bei Pionierkomp. 176 1/2 kg Ekrasit, u.zw.:
Sappeurkompagnie:

 
per Zug: Sprengbüchsen  á 1.5 kg, 10 Stück Summe per Sappeurkompagnie
65 x 4 = 260 Sprengbüchsen
"               "                "    á 1 kg     35 Stück
"               "                "    á 0.5 kg   20 Stück
per Zug Sprengpatronen  á 0.1 kg  141 Stück
per Zug Sprengbüchsen   á 1.5 kg    10 Stück Summe per Pionierkompagnie
40 x 4 = 160 Sprengbüchsen
"               "                "    á 1 kg       15 Stück
"               "                "    á 0.5 kg    15 Stück
per Zug Sprengpatronen  á 01 kg     66 Stück    
 

Feldausrüstung zerfällt in die Zugs- und Kompagnieausrüstung.
Die Zugsausrüstung ist derart, daß jeder Zug selbstständig verwendet werden
kann, und gliedert sich in die:

 

Tragbare Ausrüstung

Fahrbare Zugsausrüstung

Krampen, Schaufeln etc. wird im Kriege
grundsätzlich getragen. Tornister auf
Zugsrequisitenwagen verladen.
  Stets auf Zugsrequisitenwagen verladen,
enthält nebst vorerwähnter Sprengmunition
noch ein eisernes Boot und diverse Werkzeuge.
 
Kompagnieausrüstung
Auf dem Kompagnierequistitenwagen verladen, hat Schatullenfeldschmiede, Requisiten zum Bau einer Not- und halbpermanenten Brücke etc.
 

 
Zwei Zugsrequisitenwagen marschieren im Gefechtstrain; der Kompagnierequisitenwagen und zwei Zugsrequisitenwagen sind im Provianttrain eingeteilt.
Die Vermehrung der Werkzeuge und Sprengmittel bei der Sappeurkompagnie geplant.
 

Tragbare Zeltausrüstung

 

Form eines Zeltblattes

 

 

Infanterie- und Jägertruppe

 
Jeder Mann - mit Ausnahme

hat je 1 Zeltblatt
und 3 Zeltpflöcke
á 1-4 kg
der Regiments- und Bataillonshornisten -
 

Feldartillerie

 
Jede Kanonenbatterie hat 29 Zeltgarnituren (à 4 Zeltblätter samt Zugehör)
Jede Garnitur ist für 6 Mann oder 2 Offiziere bestimmt.
Fortgebracht werden:
      25 Zeltgarnituren in der Truppenkolonne
     3 Zeltgarnituren im Gefechtstrain
     1 Zeltgarnitur im Bagagetrain
 

Verwendung

 
Normal:
Zelte aus 4 Zeltausrüstungen
(Zeltblättern) für 6 Mann
Zelte aus 2 Zeltausrüstungen
(Zeltblättern) für 3 Mann

 

In Feindesnähe nur aus 4, eventuell 2 Zeltblättern

 
Größere Zelte (Maximum für Halbzüge) bei warmen und trockenem Wetter, so daß mehrere Öffnungen an der Längsseite gelassen werden können; aus 2 Zeltblättern bei sehr unebenem Boden, für einzelne Rotten und Offiziere.
     Raumverhältnisse: Auf 2 Zeltblätter rechnet man 3 Mann, daher ist Infanterie in der Lage, den berittenen Truppen leihweise Zelte abzugeben.
Rüstung in die Zelte.
     Aufstellung: erste Zeltreihe jedes Zuges so weit von den Gewehrpyramiden, daß genügend Raum zur Formierung des Zuges vorhanden ist (mindestens 5X).
     Wetterseite und Wind beachten!
     Zeltausgänge sollen i. d. R. der Formierungslinie zugewendet sein.
     Die tragbare Zeltausrüstung hat im Felde grundsätzlich beim Manne zu verbleiben. Sobald es jedoch zur Förderung der Marschleistungen oder vor dem Eintritt ins Gefecht für zweckmäßig erachtet wird, kann seitens des Kolonnenkommandanten das vorübergehende Ablegen entweder der Zeltausrüstung allein, oder auch des Tornisters dann angeordnet werden, wenn die Fortbringung dieser Ausrüstungssorten auf Fuhrwerken gesichert ist.
     Für die Armee im Felde werden Zelte für 10 und 30 Mann einzelnen höheren Kommanden und Reserveanstalten zugewiesen.
 

Brückentrain nnd Pionierreserveanstalten,

 
 
  Kriegsbrückenequipagen

(Material System Birago) mit fortlaufender Nummer:

Es entfallen per Pionierbataillon mehrere Kriegsbrückenequipagen.
     Außerdem eine gewisse Reserve vorhanden.
     Material á 53 m Normalbrücke.
     Die Kriegsbrückenequipage hat 14 Fuhrwerke (8 Balken-, 4 Bock- und 2 Pontonwagen mit zusammen 16 Pontonteilen [10 Vorder- und 6 Mittelstücken] und 8 Böcken samt Belag etc.).
 
Balkenwagen Nr. 1 - 8
bringt hauptsächlich Geräte für die Brückendecke je eines Brückenfeldes - 1 Pontonvorderstück, 1 Anker und Wasserfahrrequisiten - fort.
 

 
Bockwagen Nr. 9 - 12
bringt Geräte fort für
2 Böcke (stehende Unterlagen),
1 Landschwelle als Endunterlage
1 Pontonmittelstück
Seilwerk
 

 
Pontonwagen Nr. 13 und 14
bringt je 1 Ponton vorder-,
             1 Pontonmittelstück
             Anker- und Ankerseile etc. fort
dann die Professionistenwerkzeuge in den Wagenkasten verladen
 

 
     Zeugsreserven, im Kriege bei den Kriegsbrückenequipagen eingeteilt.
Aufgabe im Frieden: Verwaltung der Pionierausrüstung und des Kriegsbrückenmaterials.
Die Bespannung erfolgt von eigens hiezu bestimmten Traineskadronen.
 

     Schanzzeugkolonnen werden in Divisionsschanzzeugkolonnen umgewandelt.

á 11150 Erdarbeiter
á 190 Holzarbeiter

 
Werkzeug
Aufgabe: Ersatz von Werkzeug; erste Arbeiten vor einer
anzugreifenden Festung; Spreng- und Zündmittelersatz.
         

Mobile Pionierzeugdepots

  Ansammlung von Brückenmaterial und
Gegenständen für Ersatz.
         

Mobile Schanzzeugdepots

         

  Größere Befestigungsarbeiten auf dem
Kriegsschauplatze. Ersatzleistung bei
den Schanzzeugkolonnen.
         

Belagerungssappeurpark

         
  Werkzeug; Sprengmittel etc. zum Angriffe
auf eine Lagerfestung, ca. 16.000 Schaufeln,
12.000 Krampen, 800 Hacken etc.
         

Mobile Belagerungssappeurparks

         
  Zusammensetzung reservat.
     

Pionierzeugsdepot in Klosterneuburg

 
Kommandant: Stabsoffizier, erzeugt Kriegsbrückenmateriale
und besondere Pionierausrüstungsgegenstände
 

Flüchtige Feldbefestigungen

 

Die Daten über Befestigung sind verschiedenen Veröffentlichungen und den Regiments fremder Staaten entnommen. Unsere Feldbefestigungsvorschrift steht noch in Erprobung.

 

Notwendige Deckungsstärken

 

 
Manneshöhe . . . . . . . . . . . .. . . . . . ca. 1.80 m
Brusthöhe . . . . . . . . . . . .. . . . . . ca. 1.30 m
Kniehöhe . . . . . . . . . . . .. . . . . . ca. 0.50 m
Mannesbreite . . . . . . . . . . . .. . . . . . ca. 0.60 m
Fußlänge . . . . . . . . . . . .. . . . . . ca. 0.30 m
 

Durchschnittliche Anschlag - (Feuer-) Höhen

 

Anschlaghöhe des Soldaten

stehend . . . . . . . . . . . .. . . . . . 1.30 m
knieend . . . . . . . . . . . .. . . . . . 0.80 m
sitzend . . . . . . . . . . . .. . . . . . 0.60 m
liegend . . . . . . . . . . . .. . . . . . 0.30 m
     
Machinengewehre . . . . . . . . . . . .. . . . . . 25-60 cm
8cm Feldkanone M.5 . . . . . . . . . . . .. . . . . . 1 m
10 cm Feldhabitze M.99 . . . . . . . . . . . .. . . . . . 1.02 m
15 cm Feldhabitze M.99/4 . . . . . . . . . . . .. . . . . . 1.40 m
7 cm Gebirgskanone M.99 . . . . . . . . . . . .. . . . . . 0.56 1/2 m
7 cm Gebirgskanone M.8/9 . . . . . . . . . . . .. . . . . . 0.64 m
10 cm Gebirgshaubitze M.99 . . . . . . . . . . . .. . . . . .  
10 cm Gebirgshaubitze M.8 . . . . . . . . . . . .. . . . . .  
 

Aufstellungsraum beim Schießen

 
Der Tiefe nach eingliedrig . . . . . . . . . . . .. . . . . .   0.50 m
zweigliedrig . . . . . . . . . . . .. . . . . .   0.75 m
Der Breite nach eingliedrig . . . . . . . . . . . .. . . . . . 0.75 m
zweigliedrig . . . . . . . . . . . .. . . . . .
 

Arbeitseinheiten

 
Für Detailberechnungen "Stundenschichte" = Leistung eines Arbeiters in einer Stunde  
   
in leichtem Boden. . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0.50 Kubikmeter
in mittlerem Boden . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . 0.20 Kubikmeter
in schwerem Boden  . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . 0.10 Kubikmeter
"Arbeitstagwerk" = Leistung eines Arbeiters in einem Halbtage (Ganznacht)
 

Arbeitszeiten mit Spaten, bzw. mit langgestieltem Werkzeuge.

 
1 Pionier (auch Infanterie- oder Jägerpionier,
Festungsartillerist) mit langgestieltem
Werkzeuge leistet ebensoviel.
2 andere Militär- (oder Zivil-) arbeiter mit langestieltem Werkzeuge oder
4 andere Militär- (oder Zivil-) arbeiter
mit kurzgestieltem Werkzeuge.
 
Spaten. Damit bezeichnet man gewöhnlich zwei Mann wovon der eine mit einem Spaten ausgerüstet ist.
 
Leistung einer Infanteriekompagnie.
Schützendeckungen — für den ganzen Gefechtsstand 220 m in ca. 5 Stunden, bei Anstellung 1 Spaten pro 2 1/2x (pro Mann ca. 90 cm)
oder Untertritte für Reserven ca. 60 m in ca. 4 Stunden (Dichteste Anstellung 2 Spaten auf l 1/2 x)
Verbindungen ca. 250 m in 1/2 Tag (5 Stunden) bei Anstellung 1 Spaten auf 2 1/2X
 
Arbeiteranstellung:. Es entfällt:
bei Schützendeckungen 1 Spaten (Rotte) per 2 1/2 x, Untertritte für Reserven 2 Spaten auf ll/2X; Verbindungen 1 Spaten auf 21/2X.
Bei Arbeiten außerhalb der Wirkung des feindlichen Feuers stehen die Leute einige Schritte hinter dem markierten vorderen Grabenrande. (Bei langgestielten Schaufeln 2 Mann auf 3X).
Gewehre und womöglich auch Rüstung hinter dem rückwärtigen Grabenrande ablegen, erstere mit Kolben gegen Graben.
1. Glied tritt hierauf an markierte Linie vor und traciert mit Spaten Grabenrand.
Infanteriepioniere, verstärkt durch 8 bis 12 Beilpickenmänner (wenn tunlich unter Kmdo. eines Offiziers), schaffen Holz (3—5 cm starke Äste) für Eindeckungen herbei. Eventuell gleichzeitig Vorfeldlichtung.
2. Glied. Ein Teil bleibt bei Gewehren. Ein Teil wird zu Vervollständigungsarbeiten verwendet.
Auf Aviso wird Aushebung begonnen, Erde nach vorwärts geworfen, u. zw. zuerst in Tiefe, um entsprechende Deckung baldigst zu erreichen, — dann nach Breite arbeiten.
Ablösung, bzw. Arbeiterwechsel nach ca. einer halben Stunde.
Mit geringsten Herstellungen beginnen, sie nach und nach erweitern und verstärken.
Wo gegnerische Einwirkung möglich, muß Aufnahme des Kampfes in jedem Stadium möglich sein.
 
Wirkung Hauptsache; daher Reihenfolge der Arbeiten:
     Festlegen der Schußdistanzen. Distanzskizzen anfertigen. Schußdistanzen im Terrain bezeichnen: Strohwische, Äste, Steinhaufen etc.
Für Gewehrfeuer wenigstens Grenzen der kleinen und mittleren
Schußdistanzen markieren,
für Artilleriefeuer womöglich Ertragsgrenzen der Granate und Schrapnell und Distanzen zu günstigen feindlichen Artilleriepositionen, sowie zu eingesehenen taktisch wichtigen Räumen.
     Herrichtung von Gewehrauflagern, beziehungsweise Geschützaufstellungsplätzen,
ferner bei längeren Aufenthalten und wenn zulässig:
     Etablierung von Beobachtungsmitteln, möglichst unauffällig.
Observatorien auf Bäumen, Häusern, Türmen, eventuell Leitern anbringen sowie Geländer.
Signal- und telephonische Verbindung zur schießenden Abteilung.
In Verteidigung muß Beobachter völlig gedeckt und maskiert sein
     Freimachen des Schußfeldes.
Womöglich innerhalb der kleinen Gewehrschußdistanzen, jedoch Masken und wirksam bestrichene Annäherungshindernisse belassen!
Gewonnenes Material verwenden. Getreide und Gras bis auf 100 m beseitigen, wegen Brandgefahr. Hölzerne Gegenstände niederbrennen oder niederreißen.
     Vorsorgen für Munitionsnachschub.
Erst wenn die eigene Wirkung sichergestellt ist, Abschwächung des feindlichen Feuers durch:
 
Gute Maskierung,
Scheinbauten,
Schaffung von Deckungen,
Herstellung von Kommunikationen und Verbindungen.
Anlage, bzw. Zerstörung von Hindernissen sind unter
Umständen (speziell Angriff) dem Nebenstehenden vorauszustellen.
 
     Masken höchst wichtig, ohne eigenen Ausschuß zu behindern. Womöglich vom Vorterrain aus überprüfen!
Natürliche Terraindeckungen am günstigsten; Strauchwerk, Hecken, Dämme etc.
Künstliche Masken in unregelmäßigen Abständen vor der Kampflinie anlegen; Aste, Erdaufwürfe etc. Laub und Gras wirken nur frisch, daher erneuern.
Gestalt der Kämpfer selbst maskieren durch Einstecken von Zweigen, Gras, Getreide in die Kappen und Rüstungssorten, Bedecken der Montur mit Staub, Lehm etc.
 
     Scheinbauten. Zur Täuschung und Feuerablenkung des Gegners; dürfen nicht im Streuungsbereiche der eigenen Aufstellungen liegen und den Eindruck wirklicher Befestigungen hervorrufen.
Ergänzung durch Scheinarmierung, Scheinbesatzungen, Gewehr- und Kanonenschläge.
Veränderung und Versetzung von Terrainmasken — bei längerem Verweilen in einer Stellung zweckmäßig.
Vom Vorterrain aus überprüfen !
 
Verbindungen.
     Verbesserung und Ergänzung der Kommunikationen, besonders zur Verschiebung von Reserven und im Rücken.
Wegengen verbreitern, gedeckte Kolonnenwege abstecken, Brücken etc.
Wegweiser, Laternen.
     Schaffung gedeckter und verdeckter Annäherungen im Kampfstellungbereiche, Masken!
Telegraphische und T e 1 e p h o n Verbindung und eventuell optisch
 
     Hindernisse müssen unter eigenem wirksamen Feuer liegen Anlage entweder im offensiven Sinne (Lücken lassen!), so daß eignes
Vorgehen möglich ist, oder
defensiv, wenn eine reine Verteidigung beabsichtigt ist.
     Stets natürliche Hindernisse einbeziehen.
(Im russisch-japanischen Kriege legte man die Hindernisse auf ca. 50 bis 100 m vor die Kampflinie.)
 
     Drahthindernisse am wirksamsten, besten und raschesten.
Falldrähte, knapp am Boden gespannt,
mit Schellen, Glocken etc. avisieren Annäherung
des Gegners. Mitunter regelmäßig verteilte
Drahtschlingen am Boden legen.
 
     Beseitigung der Hindernisse.
Eventuell durch Artilleriefeuer vorbereiten. Einfachste und rascheste Beseitigung: Sprengen. Drahthindernisse mit Drahtschere. Verhaue womöglich in Brand setzen etc.
 
     Übersetzung der Hindernisse; wenn selbe nicht beseitigt werden können, Stroh-, Heubündel, Bretter, Sandsäcke, Leitern etc. zu Hilfe nehmen.
 
     Landtorpedos sind Minen mit Kontakt- und Beobachtungszündern.
Physische und große moralische Wirkung.
     Wertvoll bei Nacht, sowie bei schlechter Übersicht als Alarmsignale. Anlageorte unauffällig markieren und allen Kommandanten bekanntgeben!
Zeit- und Arbeitererfordernis gering.
 
      Verhaue: nur wirksam, wenn Astwerk wenig biegsam — daher fast
alle Nadelhölzer ungeeignet.
     Verstärken durch Minen und Drahtverstrickungen. Hindern mitunter eigenes Feuer. Erfordern viel Zeit.
 
     Natürlicher Verhau.
Bäume bleiben an Ort und Stelle liegen.
Erfahrungsgemäß mindestens 10 m breit.
Schleppverhaue.
Die gefällten Bäume werden zur
Verwendungsstelle geschleppt und
dort verlegt.

 

Zeitbedarf für 250 m Länge:
1 Pionierkompagnie 1/2 Tag

 

Zeitbedarf (Fällen, Legen,
Zurichten) für 250 m Länge:
1 Pionierkompagnie 1/2 Tag.
Überdies die für Zugtransport
nötige Mannschaft (Pferde)

 
 
 

Liegender Astverhau

    Wenn Bäume zu groß sind, werden
nur die zirka armstarken Äste
verwendet.

 
Zeitbedarf zirka 3 mal so
groß wie bei Schleppverhau.
     
 

Stehender Astverhau an
Hohlwegen, Böschungen.
Zeitbedarf wie Schleppverhau.

 
     Deckungen
     Natürliche Deckungen
Gewehrauflager und Armstützen schaffen, Munition bereitstellen, Deckungsverhältnisse verbessern.
Schützendeckungen. Vorfeld übersehen und bestreichen.
Wenn Zeit vorhanden, grundzätzlich für stehende Schützen anlegen,
bzw.vervollständigen.
     Trasse nach Terrain, jedoch möglichst senkrecht zur Hauptschußrichtung.
Ausnahmsweise etagenförmig übereinander.
Ausdehnung per Mann der feuernden Linie mindestens 0.6 m Frontraum.

Anlage

entweder:

oder:
fortlaufend als Schützengräben
für stehende, liegende etc. Schützen.
 
  gesondert für einzelne Leute, Rotten
oder Gruppen als Schützenmulden
oder Schützenlöcher.
 
 

Schützenmulden.

 Profil flach, für liegende Schützen.

 

Mit Spaten 15 bis 30 Minuten

 

Schützenlöcher

Profil steil

 
z.B. für sitzende (hockende) Schützen   z.B. für knieende Schützen
Mit Spaten 40 Minuten   Mit Spaten 40 Minuten
 

Ausschußverhältnisse, verfügbare Zeit, Gestaltung des Terrains entscheiden:

 
ob Feuerlinie zu heben ist;
Aufzug immer so nieder als möglich!
oder Schützendeckung ganz eingeschnitten
werden kann, was immer anzustreben ist.
Erde verstreuen oder bei Zeitmangel zur
Deckung verwenden.
 

Gräben schmal, jedoch Grabensohle mindestens 60 cm breit. Grabenwände steil, speziell innere (feindwärtige) Grabenwand sehr steil. Außenböschungen flach wegen Artillerievolltreffer

     Schützengräben, entstehen durch Zusammenschließung und Ausgestaltung vorstehender Deckungen, oder werden direkt als solche ausgeführt.
Länge höchstens für eine Kompagnie.
z.B. für stehende Schützen in festem Erdreich. für stehende Schützen in lockerem Erdreich.

 

Mit Spaten 2 Stunden   Mit Spaten 2 Stunden
 
Frontausdehnung: per Mann ca. 90 cm; für 1 Kompagnie 200 bis 220m. Höhere Aufzüge bei felsigem Untergrund, sowie notwendiger Beherrschung des Vorterrains. Bei gefrorenem, steinigem Boden Säcke, Kisten verwenden.
 

Verhinderung der Splitterwirkung
bei Steinbrustwehren und Holz.
Bedeckung mit Erdschichte, Strohmatten etc.
Mit Spaten 4 Stunden.
 

Verstärkter Schützengraben
  wenn Zeit vorhanden und gedeckter
Verkehr ermöglicht werden soll, nach rückwärts verbreitern.
Stufe lassen, Grabensohle 1.80 m tiefer als Brustwehr.
Mit Spaten 3 Stunden.

Improvisierter Kopfschutz

  wenn Zeit und Material vorhanden:
Gut maskieren!
Durch Scharten schießen.
Ca. 3 Stunden
 

Eindeckung der Schützengräben

  wenn wirksames Granatfeuer nicht zu erwarten
ist. Sollen sie rasch abgeworfen werden können
(Abwehr von Nahangriffen), dann keine Erddecke darauf.
Einzelne Strecken uneingedeckt und Stufen an
feindwärtiger Grabenseite, wegen Vorbrechen und Bajonettkampf.
4 Stunden

Traversen

Gegen Flankenfeuer und Einschränkung der Artilleriewirkung (Brisanzvolltreffer),

besonders bei steinigen oder gefrorenem Boden nötig (Granatwirkung). Sollen den

Graben in ganzer Breite abschließen.

  Brustwehr nicht überhöhen; wenn jedoch höher, dann gut
maskieren! Möglichst steile Seitenböschungen, um nicht
Aufstellungsraum zu verringern.
Entfernung der Traversen so, daß zwischen ihnen Aufstellung
taktischer Einheiten möglich ist, ca. 12 m (Schwarm),
30 m Halbzug. An stark enfilierten Linien 5 m.
Vorteilhaft selbe mit Kopfschutz zu kombinieren.
Untertritte (Hohlbauten), wenn Steilfeuer zu gewärtigen ist, besonders wenn
Eindeckung der Kampfstellungen untunlich ist; müssen rasche Besetzung der
Feuerlinie gestatten.

    Raumerfordernis    

Frontbreite per Mann 1/2 m,
Sitzhöhe 20 bis 50 cm,
Höhe vom sitz bis zur Decke 1 m

gewöhnlich nur für 2 bis 7 Mann.
Zwischen selben Erdklötze von
1 m wegen Eindämmung von Artillerievolltrefferwirkung.
     

  Bei Materialmangel und haltbarem Erdreiche Nischen.
 

Schutzgräben für Reserven wenn natürliche Deckungen fehlen. Oft an Flügeln der Kampfstellung. Ähnlich wie Schützendeckungen, jedoch keine Verteidigungseinrichtung. Traversen! Ausfallstufen!

 

 
     Verbindungsgräben zwischen Kampfstellung und Reserven, wenn keine Deckung vorhanden ist und Maskierung unzureichend. Im Zickzack, nach rückwärts, so daß sie vom Feinde nicht enfiliert werden. (Latrinen, Telephonstationen, Hilfsplätze in den Brechungspunkten.
     Deckung: manneshoch
     Breite: zwei Männer müssen einander ausweichen können.
     Profil: ähnlich Schützengräben
 
Maschinengewehre. Solange selbe nicht verwendet werden: in eventuell eingedeckte Schützengräben stellen!
z.B. Gewehrdeckung für liegende Schützen.
 

 
Grundsätze für Deckung wie bei Schützendeckungen.
Unauffälligkeit des Emplacements wichtig!
Feuerhöhe zwischen 25 bis 60 cm.
Feste Unterlage; Erde stampfen, eventuell Bretter.
Boden vor und unter Mündung mit Wasser begießen, um Staubwirbel zu verhindern.
 

Arbeitsvorgang im wirksamen feindlichen Feuer.

 

Die mit Spaten ausgerüsteten Männer legen Gewehr mit Lauf feindwärts neben sich und schaffen sich vor allem - liegend arbeitend - eine Kopfdeckung, zu welcher sie die Erde von links nach rechts entnehmen; dann arbeiten sie die Erde unter sich hinweg, die Erde nach vorne werfend.

Das ausgearbeitete Loch soll ca. 1 m lang, 60 cm breit und 15 cm tief sein.

 

Von sich wegarbeitend

 

 

Zu sich heranarbeitend

 

 

Hierauf geben die Arbeitenden die Spaten an jene Leute, welche mittlerweile den Feuerkampf geführt haben und beginnen selbst zu feuern.

 
Je nach Zeit und Gelegenheit (Nacht)
werden die Deckungen verstärkt, vertieft
und Böschung erhöht, für knieende, bzw.
stehende Schützen.
Die nachfolgenden Reserven verstärken diese
Deckungen, sobald sie in die Linie der
ehemaligen Schwarmlinie kommen, so das bald
eine zusammenhängende Linie der flüchtigen
Aushebungen entsteht.
Ähnlich wie links könnte eine flüchtige
Befestigungsanlage aussehen.
 
 
     

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