30,5 cm Mörser M.11 und M.16


 

1907 wurde seitens der k.u.k. Armee die Entwicklung eines schweren Mörsers gefordert. Unter anderem, um die italienischen Grenzbefestigungen entsprechend bekämpfen zu können.
Vorgesehen war ein 30,5 cm Mörser mit 8000 m Reichweite bei einem Geschoßgewicht von 300 kg. Der Auftrag ging an die Skoda Werke.
Diese stellten 1910 einen Prototypen zur Erprobung. Nach vielen Detailverbesserungen wurden 24 Stück produziert und 1914 in Dienst gestellt. Zum Transport wurde der Mörser in drei Einzelteile - Rohr, Lafette und Bettung - zerlegt. Diese wurden von einem Daimler Mörserzugwagen M12 gezogen.

Es handelte sich dabei auch um das erste schwere Geschütz, dass ohne Kran aufgebaut werden konnte. Das ging folgendermaßen vor sich:
Die Bettung wurde aufgestellt. Anschließend fuhr der Lafettenwagen auf diese. An der Bettung waren Zahnstangen fest montiert. Mit diesen wurde die Lafette angehoben, die Zugmaschine hinausgefahren und die Lafette abgesetzt. Da Rohr wurde mit Hilfe einer Seilwinde vom Zugwagen direkt in die Lafette gezogen. Andere Geschütze mit ähnlichem Kaliber mussten oft in tagelanger Arbeit aufgestellt werden. Durch die Montagetechnik des Skoda Mörsers war dieser nach einigen Stunden feuerbereit.
Das Gewicht der Granate konnte von 300 kg auf 385,3 kg erhöht werden. Die Granaten konnten zwei Meter starken Beton ohne weiters durchschlagen, Splitter durchschlugen noch in 100 Meter Entfernung Ziegelmauern.

 

Erste Einsätze erlebte der Mörser gegen serbische und russische Grenzbefestigungen.
Acht Stück wurden zu Kriegsbeginn dem Deutschen Heer abgetreten, welche dann in Belgien zum Einsatz kamen.
Bereits ein paar Monate nach Kriegbeginn wurden weitere 44 Stück bestellt.
Auf Grund von Fronterfahrungen wurden beim Nachfolgemodell M.11/16 Verbesserungen durchgeführt. Das Gewicht erhöhte sich dadurch auf 20.900 kg.

Bei der letzten Version, dem Modell M16, wurde die Lafette teilweise neu konstruiert, die Länge des Rohres auf 12 Kaliber vergrößert. Das Gewicht erhöhte sich dadurch aber auf 22.284 kg. Aber die Leistung des Geschützes wurde stark verbessert. Die Reichweite erhöhte sich auf 12.000m. Es wurden 29 Stück bestellt, aber es wurden nicht alle in Dienst gestellt.

Nach dem Kriegsende gingen die Skoda Werke an die Tschechoslowakei und noch vorhandene Geschütze an die tschechoslowakische Armee.
Als die Wehrmacht das Land besetzte gab es noch 16 einsatzfähige Mörser, welche dann auch von der Besatzungsmacht konfisziert wurden.

 

Technische Daten

 

M.11
Kaliber: 305 mm
Gewicht: 18.730 kg
Rohrgewicht: 5930 kg
Rohrlänge: 3050 mm
Geschossgewicht: 385,3 kg
Reichweite: 9,6 km
Mündungsgeschwindigkeit: 370 m/s
Höhenrichtbereich: +40°/+75°
Seitenrichtbereich: 120°


M.16
Kaliber: 305 mm
Gewicht: 22.824 kg
Rohrgewicht: 7234 kg
Rohrlänge: 3660 mm
Geschossgewicht: 385,3 kg
Reichweite: 12,3 km
Mündungsgeschwindigkeit: 450 m/s
Höhenrichtbereich: +40°/+75°
Seitenrichtbereich: 360°

 

 

Motorbatterie

 

Motorzug in Marschbreitschaft

Austro-Daimler Zugwagen - Rohrwagen - Lafettenwagen - Bettungswagen

 

Das Rohr wird in die Lafette eingeführt

 

Die Lafette bereits auf der Bettung ruhend

 

Bettungswagen

 
Merkblatt

M.11

 
 
 
Merkblatt
M.16

 

 

   
 
 
 

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